André Charbon (*) schrieb am 24-01-2005 21:10:09 :
Heimat-Wünsche
Heimat-Wünsche
Der kleine Arbeitstisch aus echtem Holz (Produkte von Iler umgaben sich gerne mit dem Gütezeichen Exklusiv - obwohl alles aus vorhandenem Holz gefertigt wurde - Standard halt) war besetzt von der Buchhaltung des letzten Jahres. 2366 war nicht schlecht gelaufen, aber auch nicht übermässig ertragreich. Eine vernünftige Kontoaufbesserung war immerhin gelungen.
Unschlüssig drehte André seinen Multifunktionsstift in der Hand. Ab und an tippte er auf den im Tisch eingelassenen und in Sitzrichtung virtuell gekippten Computer. Ohne Technik ging es nun mal leider nicht, und er mußte zugeben, er hatte sich zu einem eher größeren Teil bereits daran gewöhnt. Vieles war einfacher mit Technik, andererseits resultierte viel Schlechtes daraus. Ein Schulterzucken begleitete seine Gedanken, ändern konnte er nichts, wollte er auch nicht. Ein einfacher und bescheidener Händler sollte, konnte und durfte nicht für imaginäre Ziele seine Kraft verschwenden. Das Augenmerk hatte auf reale Sachen gerichtet zu sein.
Für die gute Gemeinschaft seine Kraft einzubringen und zu teilen war real und gerecht. Aber nun war ein Schnittpunkt in Sicht, das verrieten ihm die Ergebnisse auf dem Sichtschirm. Zwei große Veränderungen, die er sich für die Gemeinschaft und selbstredend auch für sich selbst leisten konnte. Konnte? Nein, er mußte sich diese Veränderungen leisten, um im galaktischen Zubrotkampf bestehen zu können.
Er rechnete nochmals die Möglichkeiten durch und nickte zustimmend dem Computer zu. So mag es denn angehen. So soll es geschehen. Seufzend wandte André sich der etwas unbeliebten Kommunikationseinheit zu und formulierte folgende Botschaft aus den zwei Teilen an die Clanführung:
Liebe Ðrachen,
ich bitte um die Produktion eines Ðragonlair. Im Gegenzug möchte ich meinen Pegasus zur weiteren guten Verwendung abgeben. Wenn es möglich ist, ich hätte jederzeit ab Ende des Monats Februar des Jahres Gelegenheit, den Tausch zu vollziehen. Besondere Wünsche hege ich nicht, ich freue mich einfach darauf.
Ein Moment des Schweigens unterbrach die Aufzeichnung. Dann hob André erneut seinen Kopf.
Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir bei Gelegenheit einen guten Ort nennen würdet, an der ich eine eigenverantwortliche Station leiten könnte. Ich wende mich daher mit der Bitte an Euch, dieses auch überörtlich zu klären - wenn es denn notwendig sein sollte. Gebt mir bitte Bescheid für einen guten Ort im Quintana-Roo, ich werde ihn annehmen. Ich hoffe, es ist verständlich, dass ich gerne hier im heimatlichen System bleiben möchte.
Ich beende hiermit meine Mitteilung und wünsche Euch alles Gute.
In Erwartung einer Antwort
Ðrachengruß
André Charbon
Nachdem dieses erledigt war, ging es weiter mit den Planungen. Es ist sinnvoll, Schlösser abreissen zu können, die noch nicht gebaut wurden. So kann die Planung voranschreiten - um dann im richtigen Zeitpunkt zu rufen: Das ist es! So soll es werden, sein und bleiben!
Irgendwann später wachte André auf und schaute verwundert auf eine wärmende Decke, die jemand fürsorglich um seine Schultern gelegt hatte, während er mit dem Kopf auf dem Tisch schlief. Der Computer war gesichert und ausgestellt.
Ein Lächeln stahl sich in seine Gedanken.
Ja, bei den Ðrachen war sein Zuhause.
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André Charbon