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es war einmal...

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<unknown> schrieb am 05-11-2003 19:45:47 : Wiedersehen
Die Tage kommen und die Tage gehen. Mit ihnen kamen und gingen Freunde. Zu oft gingen sie. Nun also auch Viviane. Die Reihen der TM´K lichteten sich, noch war sie unbehelligt. Noch.

Der Alltag auf der M.I.S.S. Wintersturm war wie immer: die Crew machte was Lia ihr entgegen warf, Käpt`n Murdock segelte gegen den Sturm und Liandra selbst tappelte auf der Suche nach Ablenkung über das Schiff.

Über kurz oder lang landete sie auf dem Sklaven...ähm....Hochsicherheitsdeck. Der wachhabende Offizier war gar kein Offizier. Vielmehr hatte er auf einem auseinanderfallenden Frachter gedient und den schlechtesten Whiskey des Universums vom Serpens ins Gra`el quer durch`s Sol geschmuggelt. Oder besser gesagt versucht. Auf einem dieser Raubzüge hatte sie ihn erwischt und sofort einkassiert. Denn mit dem Phaser kannte er sich aus, dachte sie und fuhr unwillkürlich über ihren linken Oberarm.

"Und, was machen die Kandidaten? Beschäftigt genug?"
"Der Kerl ausm Eta tut sich schwer mitm Stricken, aber die Lady aus der Pega scheint wie geboren dafür. Hier.", er reichte ihr eine Patchworkdecke.

"Oh Super, die kann ich gleich nachher mal HeXer vorbei bringen.", sie schnappte sich die Decke, kommandierte Inhaftierten Nr. 5 zum Pflanzen abstauben und verschwand wieder.

Immernoch gelangweilt trottete sie in ihr Quartier, plumpste in ihren Schreibtischsessel und berührte den Bildschirm. Sie schaute sich ihre Aktionen der letzten Zeit an, überprüfte anhand der Aufzeichnungen im internen Schiffscomputer die Reaktionszeit der Crew und überlegte, wie sie sie mehr auf Trab bringen könnte. Spontan vielen ihr da Knigge, Alkoholverbot und Häkelkurs ein. Das dürfte sie um einiges präziser arbeiten lassen.

Ein Schiffsname viel ihr ins Auge. Sie überlegte was sie damit verband, kramte in ihrem Gedächtnis und stieß dann wieder auf einen Toten.

Faranth

Oder besser gesagt, immer noch der gleiche Tote.

In ihrem Kopf breitete sich ein Plan aus, im Moment kaum mehr als ein Gedanke, der sich schon bald zu einem eigenen Antrieb entwickeln sollte.

Wieder auf der Brücke ließ sie die Dame ausparken und einen Kurs Richtung Miras setzen, dem letzten Ort ihrer Begegnung. Quasi auch der ersten Begegnung.


Der Durchflug, im Einklang mit den letzten Tagen, langweilig normal, kaum Hüllenschaden, schnelle einfache Reparatur, fertig.

"Meirelles-Correia, Scanner auf Dauersuchlauf stellen. Such nach dem Schiff mit der Kennung Faranth."

Einige schnelle Fingerbewegungen später hatte die Angesprochene den Befehl ausgeführt und bestätigte die korrekte Eingabe. Und nun hieß es Warten.

Mal wieder.

"Ist ja wie bei Godot...", sie grummelte mal wieder vor sich hin, schlug erst das linke über das rechte Bein, stand auf, überprüfte die Einstellungen von Meirelles-Correia zu deren Missfallen zum wiederholten Male, setzte sich wieder hin, legte das rechte auf das linke Bein und starrte wie gebannt auf den Sichtschirm der nichts weiter zeigte außer Sterne und Schwärze. Einer der von Sternen beleuchteten Planeten schien sich zu bewegen.

"Cheffin, die Sensoren zeigen erhöhten Antimaterieausstoß. Direkt vor uns scheint sich ein Schiff zu befinden. Genaueres kann ich erst in 2 Lichtminuten sagen."

Liandra nickte nicht, sondern starrte weiter auf den langsam größer werdenden Lichtpunkt.

"Ähm...ja...Kennung Händler. Clanzugehörigkeit...Moment. Ahja...HTTP. Cheffin, es ist die Faranth!", die überraschung in Meirelles-Correia`s Stimme überschlug sich.

Sofort sprang Liandra auf, stürzte zur Sensorikstation um die Angaben zu überprüfen. Tatsächlich, sie hatten genau das gefunden was sie suchten.

"Roter Alarm und alles auf die Kampfstationen. Pierre, halt die Löffel fest."
Sie schwang sich zurück über die Brüstung direkt in ihren Sessel. Es wurmte sie, nicht mehr selbst Angriffe fliegen zu können. Sie musste sich auf ihre Crew verlassen.

"Los."

Die Waffen der Lady luden sich und spien kleine gelbe Feuerbälle aus. Diese flogen direkt von hinten auf die Faranth zu, zerhauchten aber an den bläulichen Schilden. Wie damals.

Der junge Kerl am Steuer schien gewieft zu sein, wie es sich gehörte, und scherte nach links aus, statt nochmals zu feuern. Die Waffenphalanxen am Heck und auf Deck der kühlen Lady waren ebenfalls geladen und leuchteten nun unter der entstehenden Hitze der Geschütze auf.

Bis jetzt guter Griff...

Nervös juckelte sie auf ihrem Sessel hin und her, fauchte mal diesen und mal jenen an, obwohl sie doch ganz zu frieden war.

Murdock grunzte leise in seinen Bart und lehnte sich zurück. Sie musste noch lernen, jetzt nur noch zugucken zu können. Doch weit gefehlt, nicht Liandra....

"Da, er versucht ein Ausweichmanöver. Nein....nicht abtauchen. Setzt drüber und hängt euch recht vor ihn. Da wird er hin wollen. In unsere entgegengesetzte Richtung....", sie war aufgesprungen und nach vorne zur Navigation gerannt.

"Heckgeschütze laden und Feuer."
Sie sah, wie die Schilde aufblinkten und dann erloschen.

"Jetzt ist es sicherlichein leichtes die Triebwerke manövrierunfähig zu machen, oder?", sie ließ sich nicht anmerken, dass sie doch etwas enttäuscht von dem allzu kurzen Gefecht war. Die Fähigkeiten der M.I.S.S. Wintersturm waren nicht mehr mit ihrem Jäger zu vergleichen. Wie lange hatte sie da kämpfen müssen...

"Ma`am, sollen wir eine Entercrew zusammen stellen?"
"Nee danke, lasst mal, die hab ich schon gebildet.", sie war schon fast von der Brücke runter.
"Sie besteht aus mir. Und nun andocken.", die Türen schloßen sich hinter ihr und sie lief den Gang entlang.

Was würde sie diesmal erwarten? Sie hatten nicht mal Zeit zum scannen gehabt.

Nach einer Weile erreichte sie die Tür, die sie nun von der Faranth trennte. Als sie sie manuell öffnete flogen ihr Blasterladungen um die Ohren.

"Scheiße!", sie ging in Deckung und schloß die Tür.
"Die wissen sich doch besser zu schützen als vermutet."

"Gör, was ist los? Wir haben Feueraktivitäten an der Dockschleuse."
"Ist mir garnicht aufgefallen 1O. Lasst meine Dame angedockt und macht ein Shuttle startklar. Ach ja, und die Sonden bitte auch noch. Kriegt soviel wie möglich über dieses Schiff raus."

5 Minuten später erreichte sie die Shuttlerampe, begab sich in eines dieser kleinen trägen Dinger und ließ die Triebwerke an.
Völlig ungewohnt wie das Schiff ruckelte und brumment abhob um langsam aus der Rampe zu fliegen.

"Liandra an Miss. Gibt es hier irgendwelche Abluftkanäle an dem Schiff?"
"Ja, direkt vor dir Cheffin. Ungefähr noch 10 Meter entfernt und dann neben dieser kleinen Erhebung da."
"Danke."

Sie suchte nach einer Sauerstoffmaske und fand auch eine, legte sie an schaltete den Autopiloten ab. Nachdem das Shuttle sich sachte an die Faranth gelehnt hatte öffnete sie die Luke per Hand und hangelte sich hinüber in das Händlerschiff.

"Hmpf...ich hatte nicht vor, nochmal diese Schächte langkriechen zu müssen..."
Ächzend kämpft sie sich vorwärts.

Endlos lang krochen die Minuten dahin, genauso wie die Tunnel vor ihr. Immer nur schwarz, nie ein Lichtschein, nicht mal an den Enden der Tunnel die sie schnitt. Zum Glück hatte sie eine kleine Lampe am Handgelenk, um den Weg vor ihr notdürftig zu erhellen.

"Was genau suchst du eigentlich?", erschrocken über den Wiederhall ihrer Stimme in den Tunneln hielt sie inne und lauschte. War das das Echo ihrer Worte oder waren hier in der Nähe irgendwo sprechende Wesen?

Eindeutig, da lachte jemand.
Langsam kroch sie den Stimmen nach, immer darauf bedacht, keinen Krach zu machen. Dann erreichte sie einen linksabzweigenden Gang der sich leicht nach unten neigte um am Ende an einem Gitter zu enden. So wie damals auch schon einer der Gänge.

Sie wagte sich zaghaft bis dahin vor, stoppte 20 cm vor dem Gitter um nicht gesehen zu werden und versuchte, hinunter in den anliegenden Raum zu schauen.

Sie sah eine junge Frau in einem lilanen Kleid und halblangen schwarzen Haaren, die sich mit einem etwas älteren Mann unterhielt und dabei gelegentlich laut auflachte. Irgendetwas sagte Liandra aber, dass es sich dabei sicherlich nicht um einen Scherz handelt. Die Art zu lachen klang irgendwie...sie schüttelte sich. Irgendwie...gemein.

Ob sie eine Offizierin ist? Oder nur Frachtgut?

Sie versuchte zu verstehen, wovon sie sprachen. Sie rückte etwas näher ran, als ihr Staub in die Nase kam.

Nein, nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein nein

"Haaatschiii"
"Scheiße..", erschrocken versucht sie sich zurück zu ziehen.
Die beiden unten im Raum sind rumgefahren und haben sich fragend im Raum umgesehen, bis ihr Blick auf dem Gitter haften blieb.

Der Mann, mit strähnigen Haaren und Drei-Tage-Bart, vom Optischen passte er garnicht zu der jungen Dame, holte sich einen Stuhl heran und stieg hoch. Als sein häßliches Gesicht vor dem Gitter auftauchte hielt Liandra sich ganz still. Sie hatte das Gefühl, er müsse doch ihr Herz pochen hören. Sie hielt den Atem an.

Er versuchte das Gitter zu entfernen.

"Falga, ich denke, wir haben Besuch," krächzte er mit rauher Stimme und zog ein gefährlich aussehendes Messer aus einer Tasche. Mit der Klinge schien er die Schrauben des Gitters zu lösen

Liandra zog sich weiter zurück.

ICH MUSS HIER RAUS.

Sie bog rückwärts um die Kurve, wandte sich um und kroch den gegenüberliegenden Tunnel lang. Hinter sich hörte sie, wie das Gitter zu Boden fiel. Und schon schabte es auf dem metallenen Boden des Tunnels von Schuhen und Fingernägeln, die sich entlang hangelten.

Im nachhinein konnte sie nicht mehr sagen, wie oft sie links oder rechts abgebogen war oder eine Kreuzung hatte einfach so hinter sich liegen lassen.

Irgendwann wurde das Schaben hinter ihr leiser und sie rutschte lautlos vorwärts. Sie kam an einem weiteren Gitter vorbei, welches einfach so links neben ihr auftauchte. Sie drückte sich mit dem Rücken an die Wand und stemmte mit den Füßen dagegen bis es nachgab und sie es mit den Fingern herausdrücken konnte. Der Raum dahinter war dunkel. Als sie sich samt Gitter zu Boden gleiten lies merkte sie, wie der Boden federte. Wie Gras oder Waldboden.

Sie tastete sich an der Wand entlang und versuchte einen Lichtsensor zu finden oder ähnliches. Dann berührten ihre Finger eine kleine Erhebung und sie drückte drauf. Langsam glomm das Licht auf und sie konnte sehen, dass sie in einem hydrophobischen Garten war. Links und rechts Pflanzendickicht. Ein leicht modriger Geruch stieg ihr in die Nase.

Die Erinnerungen von ihrem letzten Besuch auf der Faranth traten wieder in der Vordergrund und ihr wurde wieder bewusst, warum sie eigentlich hier war.

Als sie gerade in die Richtung der Tür gehen wollte hörte sie Schritte vor selbiger, schaltete das Licht aus und versteckte sich hinter einer etwas größeren Palme.

Dann öffnete sich die Tür....

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  • Wiedersehen - <unknown> - 05.11.2003 19:45:47
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