Fortsetzung von:
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Runar warf ihr einen giftigen Blick zu, als sie stark hinkend die kurze Rampe des Shuttles hinunter in die Hangarbucht der Station Island of Shalott ging, aber Shioban konnte mühelos die dahinter verborgene Dankbarkeit erkennen.
Sicher Runar hätte die kurze Tour quer durch das Hades-System zu Flashs Station auch alleine fliegen können, aber sie wussten beide, auch wenn es keiner von ihnen direkt aussprach, dass Runar im Moment nicht gerade in Höchstform war.
Shioban blickte ihr mit gemischten Gefühlen nach, als sie auf Flash zu ging, der sie bereits freudig am Ausgang der Hangarbucht erwartete.
Hoffentlich würde ihr der Urlaub die Erhohlung bringen, die sie so dringend brauchte. Erholung und vielleicht auch wieder Frieden. Was auch immer ihre Chefin quälte, vielleicht hatte sie in Falsh endlich jemand gefunden, dem sie genügend vertraute, um darüber zu sprechen.
Shioban seufzte leise und wandte sich dann wieder dem Stationstechniker zu, der ihr mitteilte, dass er mit dem Entladen des Shuttles fertig war. Sobald der Mann die Drucklucke von aussen verschlossen hatte, bat Shioban die Flugkontrolle um Starterlaubniss und machte sich auf den Weg zurück zur Moon Dancer, deren Captain sie für die nächsten Tage ersetzen würde.
"Schön Dich zu sehen." Flash freute sich sichtlich Runar zu sehen.
"Ganz meinerseits." Lächelnd nahm Runar seinen angeboten Arm.
"Schön, dass ich Dich endlich überreden konnte zum Du überzugehen. "
Flash errötete leicht, aber erwiderte ihr Lächeln.
"Ich denke ich werde Dir zuerst mal dein Quartier zeigen. Du möchtest Dich doch sicher etwas frisch machen nach der Reise."
Mit einer ausholenden Gest seines linken Armes den Weg weisend, machten sie sich auf den Weg quer durch die Station.
Ein Techniker mit Runars Gepäck folgte ihnen im Abstand von einigen Schritten.
An der Tür zu ihrem Quartier nahm Flash überraschend ihre Hand und gab ihr einen altmodischen Handkuss bevor er sie bis zum geplanten gemeinsamen Abendessen alleine lies.
Das Quartier war unglaublich! Flash hatte sich wirklich mühe gegeben es ihr so angenehm wie möglich zu machen.
Staunend blickte sich Runar um. Eine weiße Ledergarnitur stand in einer lockeren Anordnung um einen schweren Kristalltisch herum, auf dem sie einen frischen Strauss Kamelien entdeckte. Sie musst lächeln, als sie sie erblickte.
In den Wänden versenkte, begehbare Schränke boten einen reisigen Stauraum für ihre Sachen.
Der Nasszellenbereich war für eine Raumstation geradezu verschwenderisch gross gehalten. Runars Blick fiel auf eine Marmorwanne, die direkt vor einem kleinen Panoramafenster plaziert war.
Wer auch immer dieses Quartier entworfen hatte, er hatte definitiv einen ausgezeichnetetn Geschmack, überlegte Runar.
Vielleicht sollte ich Flash bitten mir diesen Designer mal auszuleihen.
Kurz entschlossen schritt sie auf die Wanne zu und öffnete mit einer raschen Handbewegung den Wassereinlauf. Im Regal hinter der Wanne fand ihr Blick mehrere exquisite Schaumbäder, aus denen sie schliesslich eines auswählt. Als sie die violett eingefärbte, zähe Flüssigkeit in die Wanne rinnen lies, erfüllte sofort ein Duft von Veillchen und Rosen die Luft.
Runar sog das Parfüm langsam durch die Nase ein, während sie in den Hauptraum zurückging und sich ihrer Kleidung entledigte.
Der Boden war mit einem flauschig weichen Teppisch bedeckt, in dem sie genüsslich ihre Zehen vergrub, während sie darauf wartete, dass die Wanne sich füllte.
Nicht lange und Runar lies sich in das duftende Schaumbad gleiten. Ihr Blick wandte sich dem Panoramafenster zu und sie verfolgte, wie die Farben des nahen Wurmlochs langsam den sichtbaren Bereich des Alls überdeckten, als die Rotation der Station sie in die Richtung der Passage zum Gra'el brachte.
Wunderschön , dachte Runar und streckte sich in dem warmen Wasser aus. Nicht lange und sie schloss entspannt ihre Augen.
Seine Schritte hämmerten auf dem blanken Metall des Korridors als der Mann zielstrebig auf sie zu kam. Sie war wie gelähmt. Sie sollte rennen, sich verstecken, versuchen sich zu verteidigen. Aber stattdessen starrte sie dem Mann nur entgegen, unfähig auch nur den kleinen Finger zu rühren. Schweiss stand ihr auf der Stirn, trotz der Kälte um sie herum, die Dank des Ausfalls des Lebenserhaltungssystems rasch aus dem All ins Innere drang. Der Geruch von verbranntem Plastik, geschmolzenem Metall und von Angst, alles erstickender Angst, lag in der Luft.
Der Mann erreichte sie. Seine Hand ergriff ihren Arm und schleuderte sie mit einer einzigen brutalen Bewegung gegen die nahe Wand. Krachend prallte ihr Körper vom Metall ab und schlug unbarmherzig auf dem Boden auf. Blut sammelte sich in ihrem Mund. Der Schmerz einer gebrochenen Rippe drang in ihr Bewusstsein vor.
Eine Hand griff in ihre langen blonden Haare und riss ihren Kopf zurück. Sie schrie....
Schrie....
Runar riss die Augen auf. Ihre Schreie halten durch ihr Quartier. Keuchend nach Luft ringend setzte sie sich in der Wanne auf. Tränen sammelten sich in ihren Augen. Langsam griff ihre Hand nach dem Rand der Wanne und sie zog sich aus dem feuchten Nass.
Als fast 50 Minuten später das Piepen des internen Kommunikationssystems in ihr Bewustsein vordrang, sass sie immer noch tropfend nass auf dem Rand der Wanne.
Shioban, 1O der Moon Dancer
Flash
Runar