Karmina schrieb am 06-07-2004 17:36:52 :
Die letzte Nacht...
„Das Wasserbett ist das Wichtigste, eine Nacht ohne halte ich nicht durch. Hmmm... und der Sekretär sollte auch in der ersten Fuhre dabei sein, geht bitte vorsichtig damit um, das ist ein altes Erbstück“
Sie fuhr mit der Hand über den glatten Lack, als sie mit dem Transportunternehmer sprach.
Wie kann man nur so ungepflegt sein? Das fettige Haar des kleinen Mannes stob wild herum, seine Hose sah aus, als hätte er sie seit Jahrzehnten schon am Körper und der dicke Bauch lugte unter dem verdreckten T-Shirt hervor, da es viel zu kurz war.
Aber gut, er wollte nicht viel Geld für den Transport und man hat ihn ihr empfohlen. Allerdings hatte sie Zweifel daran, dass er es schaffte, den Sekretär nicht völlig fettig zu hinterlassen, denn alles an ihm war irgendwie... schmierig...
Nun machte ihr auch der Kopf langsam Schwierigkeiten, gestern Nacht hatte sie wohl doch etwas zuviel von diesem sagenhaften Wein... Eine Flasche Saft würde das aber wieder normalisieren.
Der dunkelhaarige Mann, der in ihrem Bett vorzufinden war heute früh kam Karmina vage bekannt vor, aber genau zuordnen konnte sie ihn nicht. Sicher hatte sie ihn schon einmal in dieser Bar gesehen. Es tat ihr etwas leid, dass sie ihn heute so rüde wecken musste, aber schließlich hatte sie den Termin mit diesem Schmierbolzen so früh angesetzt.
Etwas verwirrt hat er stumm sein Frühstück gegessen und ist dann mit einem Kuss auf die Stirn „entlassen“ worden.
„Das war also deine Letzte Nacht hier vorerst.“ Sagte sie laut zu sich selbst und bekam sofort eine Gänsehaut, als sie an die lustvollen Stunden mit diesem Fremden dachte und sie war insgeheim froh darum, darüber diesen ekligen Kerl aus den Gedanken verbannen zu können.
Etwas beschwingter streckte sie sich auf dem großen Sitzkissen aus packte die Kisten mit dem ganzen Kleinkram, der sie umgab. Verschiedene Andenken, besonders schöne Steine und natürlich die ganzen Bilder.
Der Abschied fiel ihr sehr schwer, sie lebte sich nicht schnell ein und wenn es ihr dann gelang, trennte sie sich ungern wieder von ihrem „Heim“.
Als erstes würde sie sich mal die neuen Kameraden anschauen heute Abend. Vielleicht war ja jemand dabei, der ihr das Eingewöhnen etwas erleichtern konnte...
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Optimisten schweben über genau den Wolken, unter denen die Pessimisten wehklagen.