Wenige Stunden später im Orbit von Garborith
"Landung erlaubt! Ihr Computer bekommt gerade die Leitstrahl-Signatur übermittelt. Herzlich willkommen auf der Station Arrakis!"
Er legt die Pads beiseite, die offenbar dahingehend designed wurden, jeden, der sie abarbeiten
muss auszusaugen wie gierige Zeit- und Nerven-Vampire. Endlich Ablenkung!
Schon der erste Schritt lässt klar - spürbar - werden, wo er sich befindet. Hier wird geklotzt, nicht gekleckert! Klar kann jeder die Holobanner sehen...
Willkommen auf der Station Arrakis!
Auf dieser Station können Sie Antriebe und Abbaugeräte aller Art kaufen.
Weiterhin sind jetzt alle großen Waffen und Torpedos verfügbar.
NEWS: Die Raumschiff- und Laderaumproduktion wurde begonnen.
MFG
Die Stationsleitung
Doch dieses Vibrieren! Dieser Geruch nach Metall, Öl, Chemie. Die Geräusche - die ganz besondere Sprache, das Lied schwer arbeitender Maschinen!
"Wir schaffen! Wir stampfen! Wir pressen und fressen das Metall!"
"Herr 'Ta Pracci An..sha..varuya?"
"Fast." Lächeln "Tapra, einfach nur Tapra."
"Sehr gern. Herr Tapra, Frau Crys erwartet Sie. Neukunden stellt sie sich gern persönlich vor und natürlich auch unsere Produkte. Ich bringe Sie direkt zu Ihr, wenn Sie wünschen."
"Erm, ja, klar. Warum nicht?"
Zwischen nicht zu viel protzigem Holz und nicht zu wenig Grün, vor einem nicht zu großen Schreibtisch steht eine nicht zu kleine, adrett-professionell gekleidete Frau.
Ein genau auf den Punkt dosiertes "Alia Crys. Herzlich willkommen auf Arrakis, Herr Anshavarayanu."
Mundaufklappen. .oO°(Ich glaub's nicht!)
Sie bemerkt die Überraschung - natürlich - und ihr Lächeln wird nun doch etwas breiter und sie wirkt sofort insgesamt etwas angenehmer.
"
Diesen Namen hatte ich Zugegebenermaßen auch nicht gleich nach dem ersten Lesen drauf. Setzen Sie sich doch bitte. Wir können etwas reden, bevor ich Ihnen die Produktion zeige. Kaffee? Tee? Einen Blauwein von Carode?"
So vergehen tatsächlich fast 90 Minuten, von denen ihm keine einzige bewusst wird und Alia die Spannung bit wachsender Begeisterung ins Unerträgliche steigert. Am End steht immerhin das Du, welches Tapra sowieso immer bevorzugt und ein überwältigter junger Mann - mit glänzenden Augen vor einer fabrikneuen Pegasus-Klasse.
Sie zaubert ein Hologram aus ihrem Armband. "Hier kannst Du die Strukturen gut erkennen." Drehen, Kippen, Schwenken. "Wir haben alles genau nach Deinen Vorgaben arrangiert. Das mit den Energiekollektoren und -konvertern war gar nicht mal trivial - meine Ingenieure waren begeistert, endlich mal wieder eine Herausforderung zu haben. Das kannst Du glauben!"
Gegenseitiges Anlächeln - gar nicht mehr professionell.
"Naja, ich habe so Einiges vor. Und Astralenergie gibt es nunmal fast überall. Ist doch eigentlich naheliegend, die zu nutzen?"
"Wenn man einmal darauf gekommen ist, kann man sich nicht mehr erklären, warum das nicht der Standard ist - richtig. Nur
ist eben scheinbar bisher noch keiner darauf gekommen oder hat die Idee zumindest nicht geteilt…" Schulterzucken "Wie dem auch sei. Wir haben es hinbekommen - alles ausgiebig testet natürlich! Genauso die Pufferspeicher und die Anbindung an die Labor-Racks."
Fingerschnippen
"Apropos! Die Laborsektion haben wir etwas tiefer im Inneren und näher ans Massezentrum des Schiffes verlegt. Hier, beim Durchgang zum vorderen Teil. Einer meiner Leute war der Meinung, das im Falle irgendwelcher Turbulenzen die geringere Beschleunigung der Einrichtung und allen was sich darin befindet ein Sicherheitsplus darstellt. Und, nunja - das fanden dann alle."
"Sehr gut! Gefällt mir." .oO°(War 'ne gute Entscheidung, hier anzufragen...)
Sie erklärt noch ein paar nicht ganz so wichtige Details. Ein halbes Ohr gönnt er ihr, doch sein Blick wird vom Schiff gefangen gehalten.
"Natalia III" prangt es von der Flanke.
'Komm' endlich zu mir!' flüstert die elegante Gestalt. 'Ich gehöre jetzt zu Dir. Bin nun Deine Gefährtin…' Warm und anschmiegsam als wäre sie gar nicht aus hartem kalten Metall.
Er reißt sich mit einem gedachten 'Gleich!' los und ist schlagartig wieder in der Realität. Der Realität technischer Details, einer Raumstation und … der Bürokratie!
Während sie ihm nacheinander Unterlagen zu Prüfungen, Abnahmen und Belastungsproben vorlegt… "Muss man so machen. Sorry." ... tauschen sie sich halb scherzend, halb vereint in Verzweiflung über ihre Erlebnisse mit dem nur sprichwörtlich zahnlosen Tiger aus. Der Aufbau und Betrieb einer Station ist da in ganz anderes Kaliber also eine Lizenzprüfung oder der Erwerb eines Schiffes - das wird ihm klar. Da wird der Tiger zum Pottwal. Und zwar zu einem aufgebrachten. Moby Dick in Gestalt zahlloser Beamter, welche mindestens genauso viele Paragraphengötzen anbeten.
"Ah, Da kommt ja auch Ryka!" ruft sie plötzlich aus und springt auf. "Tapra - Ryka Tennor. Sie ist definitiv die Beste für den Job!" Zu ihr gewandt "Ryka, das ist 'Ta Pracci Anshavarayanu - Tapra."
"Guten Abend, …" kurzes Zögern "Herr Tapra."
"Ohne den Herrn, bitte. Du bist also diese Wundertäterin in Sachen Prozessoptimierung und Codedesign, hm?"
Lacht "Da hat Alia wieder einmal viel zu dick aufgetragen! Aber ich interessiere mich wirklich unglaublich für das Projekt und habe zumindest die Studiengänge abgeschlossen…"
"Mit Auszeichnung!" wirft Alia ein.
.oO°(Sie wirkt so stolz auf Ryka's Leistung. Scheint ein persönliches Interesse an ihrem Efolg - an ihrem Wohlergehen? - zu haben...)
Die üblichen Nettigkeiten werden ausgetauscht. Ein wenig Smalltalk über das Studentenleben. Noch ein Glas Wein nebenher für Jeden. Und dann ist es so weit.
"Ich bin sicher, sie wird Euch immer sicher tragen, wohin auch die Reise geht!"
.oO°(Das wird sie…)
Er nickt mit dem Kopf in Richtung des Hangars, der das neue, vorübergehende Zuhause der Korvette wurde.
"Ich müsste nur noch mal kurz rein. Ein paar persönlich Dinge… Du verstehst?"
"Aber sicher doch. Lass Dir Zeit."
Mit dem Karton voller Datenfilme unter dem linken Arm, streicht er mit der Rechten noch einmal über die etwas abgestumpfte Haut.
.oO°(Mach's gut. Und vielen Dank.)
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Auf der "Natalia III" wird das Gepäck in ausreichend luxuriösen Kabinen verstaut. Sie liegen nebeneinander und gleich hinter der Brücke. Letztlich bleibt es eben doch ein Forschungs- ein Arbeitsschiff und wird keine Kreuzfahrten unternehmen.
Als letztes platziert er den Schatz in einem Schränkchen neben dem Lesegerät. Ihm fällt auf, nein er fühlt eher, dass sich daran irgend etwas verändert hat.
Doch, dass nun eine Filmkapsel mehr in der Schachtel liegt, dass wird er erst später feststellen...