Stories

In der letzten Zeit waren wir alle wenig motiviert gewesen, was nicht zuletzt daran lag, dass wir mit der Schatzsuche überhaupt nicht voran kamen.
Die Sternenkarten, die ich mitgebracht hatte, waren zwar sehr aufschlussreich, nur gefunden hatten wir nicht das, was wir anstrebten.
Bewegung kam erst wieder in die ganze Sache, als Alex Fost, der neu zu uns gestoßen war, uns einen weitern Holostik überreichte, den er bei einem seiner Raubzüge einer Händlerin abgenommen hatte.
Dieser Stik entpuppte sich beim Einlesen als Stik Nr.12.

„Also dann, Leute...“, mit einem Schlag war das Jagdfieber bei Smalls zurück gekehrt, „hat jemand ne Idee, was mit dem Rätsel gemeint ist?“
Wir blickten uns ratlos an und schüttelten einmütig den Kopf.
Pog rutschte unruhig in seinem Sessel herum, sprang plötzlich auf und verschwand mit den Worten ‚das Essen sei wohl schlecht gewesen’ aus dem Zimmer. Charo blickte ihm mitleidig hinterher.
Smalls begann mit den Fingern auf der Tischplatte zu trommeln, was er immer tat, wenn ihm etwas quer lag.
„Na schön, versuchen wir Nummer 10“.
„Ich dachte, den hättest du schon längst“.
„Nein, hab ich nicht“. Smalls zuckte mit den Schultern.
Auch dieses Rätsel hatte es in sich. Wir sahen uns enttäuscht an, bis Heinrich plötzlich eine Idee hatte.
„Klingt vielversprechend. Was meinst du, Smalls?“ Charo sah ihn an.
Smalls nickte. „Okay, Heinrich, versuch dein Glück“.
„Bin schon weg“. Heinrich sprang auf und verschwand, Alex im Schlepptau, der es sich nicht nehmen lassen wollte, wenigstens einen der Stiks mit zu finden.
„Und was ist jetzt mit dem anderen Rätsel?“ Sophie sah Smalls fragend an. Dieser zuckte nur erneut mit den Schultern. „Vielleicht sollten wir alle mal ne Nacht drüber schlafen“.

Zwei Tage später, wir waren noch immer nicht weiter gekommen, kehrten Heinrich und Alex nach Frasu zurück. Alex kam fünf Minuten nach Heinrich völlig außer Atem und mit zerrissener Hose auf die Terrasse gestürzt. Alle sahen ihn entgeistert an.
„Uff“, schnaufte er, „das war knapp. Diese Bonsai-Tiger sind ja lebensgefährlich“.
Wie zur Bestätigung kamen die beiden Tiger knurrend um die Ecke geflitzt, um im nächsten Moment von Charo mit einer Handbewegung zum Schweigen gebracht zu werden.
„Tut mir leid, Alex, ich hab vergessen, dass sie dich noch nicht kennen. Aber das holen wir nach“. Ein Grinsen huschte über unsere Gesichter, was Alex mit einem bösen Blick quittierte.
„Erfolg gehabt?“
Heinrich sah mich an und zog einen Holostik aus der Tasche. „Aber sicher doch. Und alles ohne Probleme“. Er grinste vielsagend.

Eine Überprüfung ergab, dass es sich in der Tat um den 11. Stik handelte. Einige Handgriffe später war auch sein Teil der Sternenkarte unserem Puzzle hinzugefügt. Jetzt fehlte nur noch ein Teil, nämlich der des 13. Stiks.
„Wo ist eigentlich Pog?“ Alex sah sich um. „Hat es den schwer erwischt?“
Charo schüttelte den Kopf. „Das nehm ich nicht an. Er ist nämlich nicht hier und auch sein Jäger ist nicht im Raumhafen. Keine Ahnung, was mit ihm ist“.

Kurze Zeit später hielt vor dem Haus ein Hoovertaxi und Pog sprang heraus. Als er die Terrasse betrat, hob er abwehrend die Hände. „Ich erklär euch alles, nur könnte ich erst einen Drink haben?“ Er grinste und Smalls gab ihm einen.
Pog hatte gehofft, uns überraschen zu können. Er hatte das Rätsel aus Nr.12 gelöst und war losgedüst, den Stik zu holen. Nur leider hatte er kein Glück gehabt, der Holostik war nicht am angegebenen Ort gewesen. Umso erfreuter war er jetzt, als er hörte, dass Heinrich und Alex den 11. gefunden hatten.
Das letzte Puzzle- bzw. Sternenkartenstück musste also in Eigenarbeit herausgefunden werden. Aber wir waren zuversichtlich, dass wir das schaffen würden – so kurz vorm Ziel würden wir nicht aufgeben.