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es war einmal...

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Ghost of Halloween (*) schrieb am 31-10-2003 16:17:48 : Modern Ghosts - Chapter 6
Die grünlich wirkenden Staubstürme des Datura wälzten sich unter ihnen auf der Oberfläche des Planeten entlang. Trotz der Nähe der Welladji wurden die Ladeluken des UGN-Shuttles geöffnet und die Sonde zum Abstieg auf den Planeten vorbereitet. Kurze Zeit später zündeten für zehn Sekunden die Triebwerke und die Sonde stürzte aus dem Orbit auf die Oberfläche zu.

Der Abstieg der Sonde verlief vollautomatisch. Aufgrund der harten Partikel in der Atmosphäre war eine niedrige Sinkgeschwindigkeit gewählt worden, damit die Spezialschilde, die ein zu starkes Aufheizen der Sonde verhindern sollten, nicht überlastet wurden. Die Sinkgeschwindigkeit konnte mit den ältlichen Strahldüsen reguliert werden, die auch gleichzeitig als Stabilisatoren gegen die starken Stürme dienten. Die Landung selbst dauerte daher fast zwei Stunden, in denen der Pilot des Shuttles einiges zu tun hatte, um den angreifenden Welladji zu entgehen und gleichzeitig nicht in den Funkschatten des Datura zwischen der Sonde und dem Shuttle zu gelangen.

Schließlich landete die Sonde unsicher auf der harten Oberfläche unter den wirbelnden Staubschleiern. Sofort bohrten sich drei Halterungen in den Untergund und nagelten die Sonde gegen die Stürme fest. Dann öffneten sich zwei kleinere Klappen und es wurden zwei flache Roboter ausgesandt, die sich auf Raupenketten durch den dichten Staub schoben. Aufgrund ihrer Bauweise drückte der Sturm die kleinen Roboter auf den Boden, anstatt sie umherzuwirbeln. Der Landepunkt war ganz in der Nähe der in den Karten bezeichneten Stelle gewählt worden und so hatten die kleinen Helfer keinen weiten Weg zurückzulegen. Dennoch benötigten sie fast drei Stunden, ehe sie sich der Stelle weit genug genähert hatten, um mit ihren auf die Bedingungen zwar angepaßten, aber dennoch schwachen Scannern erste Umrisse erkennen konnten. Langsam schälten sich immer schärfere Strukturen heraus, die durch den Abstand von einigen Metern zwischen den Robotern zu einem dreidimensionalen Gebilde zusammengesetzt werden konnten. Das Objekt stellte sich vage als Kubus dar und nachdem die Roboter einige Meter weiter vorgedrungen waren, wurde auf einmal der Kontakt zu ihnen für einige bange Sekunden unterbrochen.

Doch kurz darauf trafen wieder Informationen ein und mit einemmal befanden sich die Roboter in einer staub- und sturmfreien Zone rund um das Gebilde. Die X-Ray Spektroskope zeigten einen glasartigen Boden an, der vollkommen eben war. Ein Zuschalten der optischen Kameras und aktiven Lichtquellen zeigte dann schließlich ein seltsames Bild. Außerhalb einer Kuppel von einigen Dutzend Metern Durchmessern tobten die Staubwirbel wie ein Mahlstrom, doch innerhalb befand sich kein einziges Stäubchen und den erstaunten Zuschauern im Shuttle einige Kilometer über der Oberfläche bot sich ein seltsames Bild. Zentral innerhalb der Kuppel befand sich ein kleiner, perfekter Kubus von etwas mehr als einem Meter Kantenlänge, in dessen beiden sichtbaren Seiten sich knapp über Bodenhöhe je eine Nische fand, die einen das Licht reflektierenden Gegenstand enthielt. Das Team an Bord des Shuttles steuerte die beiden Roboter auf die Nischen zu und die Nahaufnahme zeigte, daß es sich um eine Art von Artefakten handelte, die vollkommen verspiegelt zu sein schienen. Die Form schien nicht fest zu sein und sich stetig zu wandeln. Waren es vorher eher kugelige Gebilde, so schoben sich unter dem Blick der Zuschauer nun Ausbuchtungen heraus und Stück für Stück nahmen die Gebilde eine neue Form an. Ein eisiger Schauer fuhr den Beobachtern über den Rücken, als sie erkannten, was die Gebilde formten, denn letztendlich glichen sie in der Form exakt den beiden Robotern. Nach dem Abschluß der Metamorphose schien sich die Oberfläche der Gebilde zu verändern und sie nahmen eine silbriggraue Farbe an. Einen Moment später setzten sie sich in Bewegung und kurz darauf schoben sich zwei weitere Roboter hinter dem Kubus hervor und alle vier stellten sich genau zwischen die beiden menschlichen Konstrukte.

„Die Geistwesen.“ flüsterte Dr. Stein in Erinnerung an die Berichte, die er auf den Steinplatten gefunden hatte, in die Stille hinein, die sich mittlerweile an Bord des Shuttles ausgebreitet hatte. Selbst die Stimme des vorher fleißig kommentierenden UGN-Reporters war verstummt, denn der surreale Anblick dessen dort unten hatte sie fest in ihren Bann geschlagen.

Versuche, das Material der fremden Roboter zu untersuchen, schlugen fehl, denn sie schienen sämtliche Form von elektromagnetischer Strahlung oder auch Elektronenbeschuß vollständig zu reflektieren und so war keine Aussage über das Material oder auch nur der inneren Struktur zu ziehen. Etwas ratlos starrten die Menschen auf die Bilder und die Anzeigen. Kurz darauf setzten sich die fremden Fahrzeuge in Bewegung und zwei stubsten leicht die menschlichen Roboter an, während die anderen beiden sich in die Richtung aufmachten, aus der die menschlichen Eindringlinge vorher gekommen waren.

„Sie wollen, daß wir sie zur Sonde führen.“ sagte Dr. Stein und die um ihn herum versammelten nickten. „Wir sollten ihnen den Weg zeigen, passieren kann ja nicht viel.“

Einige Stunden später war die kleine Gruppe an der Sonde angekommen. Die beiden menschlichen Roboter wurden zur Frachtluke dirigiert und die fremden folgten ihnen. Der erste Roboter fuhr in die Frachtschleuse, doch bevor der zweite folgen konnte, wurde er auf einmal von den vier fremden zur Seite gedrängt und diese schoben sich in das Innere der Sonde, wo sie sich einen Platz im Frachtraum suchten und dort schließlich wieder still standen. Der zweite menschliche Roboter folgte und die Frachtluke schloß sich mit Mühe, denn mittlerweile waren große Mengen an Staub hineingeweht worden, die sich abgesetzt hatten.

„Und jetzt?“ fragte Dr. Stein.
„Wir holen sie hoch.“ sagte der verantwortliche UGN-Reporter bestimmt. „Diese Sensation können wir doch nicht einfach verpassen. Den Ägyptern waren sie ja nicht feindlich gesinnt, warum sollte sich da was geändert haben. Und das ist die Gelgenheit etwas über eine Rasse oder zumindest deren Technik zu erfahren, die uns offensichtlich weit überlegen ist. Wer weiß, wann sich die nächste Expedition hierher auf den Weg macht?“

Dr. Stein schien einen Moment anderer Meinung sein, aber dann zeigten die Worte des Reporters Wirkung und seine Träume kehrten in verstärkter Form zurück. Er würde es den Banausen schon zeigen, die ihm nicht geglaubt hatten.

„Wir holen sie hoch.“ wiederholte er die Worte des UGN-Reporters.

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