Stories

(ooc: öhm... falls sich noch wer an die halbfertige Einführungscharstory von mir erinnert - ja, die mach ich au noch fertig... öhm, irgendwann)

“Voller Schub! Komm schon blöde Kiste, die Jahre auf deinem Buckel zählen nicht als Ausrede!”, Rûnhe rüttelte an dem halbverklemmten Schubhebel, der schon wieder auf halbem Energielevel hängenblieb und sich kein Stück weiter nach vorn bewegen wollte.

„Scheißding! Glaubst wohl, wärst cooler als ich? Wart ab verfluchte Maschine!“
Jung, ungestüm, reißerisch – Rûnhe. Er hatte einfach keinen Bock mit halber Kraft zum Phobos zu tuckern, das käme einer Spazierfahrt gleich. Also rüttelte er ab jetzt mit beiden Händen, unterstützt von Flüchen und Beleidigungen an die in Ehren ergraute Gebrauchtjagdmaschine, die er sein eigen nannte.

„Du meinst wohl, du könntest mich verarschen was? Nicht mit mir Puppe! Ich bin der Boss! Verstehste?
Der B-O-S-S! Krüppliges Scheißteil!“ – der Boss verlieh seinen Wünschen jetzt brachial Nachdruck, Rûnhe ließ den Schubhebel los, lehnte sich tief in den Pilotensessel und begann mit beiden Füßen den Hebel zu traktieren.

„Wie gefällt dir das? Na? Wenn dieser verdammte Hebel nicht gleich… dann… ahhhhhh! Ich lass dich verschrotten alte Mühle! Mein Wort drauf!“ Padaaaang! Tritte, Tritte, zitternder Hebel, Tritte, Hebel vibriert, Hebel springt in Maximalstellung, gleichzeitig der Tretende bis fast mit den Schultern auf die Sitzfläche, der zu kräftig geschwungene Fuß donnert an die Cockpitkanzel, abgerutscht vom Hebel. Doch damit nicht genug.

„Scheiße! Oommphhh! Maximaler Schub – MAXIMALE SCHEISSE!!!!!!! FUUUUCK!“, dies und weiteres ohrenbetäubend lautes Gezeter schwangen sich über Rûnhe`s Lippen, Kommentar zu dem Umstand, das nicht wirklich der Fuß an der Cockpitscheibe den überschüssigen Trittschub gebremst hatte, sondern eine Kombination aus Kniekehle trifft auf Schalthebel und Steißbein bremst brutal an Steuerkonsole. Mindestens genauso schnell wie jetzt endlich der Jäger gen Phobos schoß heißer Schmerz in Rûnhe`s Rücken, startend nicht vom Marslandeplatz wie der Jäger, sondern ausgehend von Hintern und Knie.

Die Luft im Cockpit war jetzt mehr als dick, die Freundschaft zwischen Pilot und Flugmaschine endgültig beendet. Der Jungspund von Pilot raffte sich im Sitz hoch, unter weiteren – aus Gründen der Jugendfreiheit hier ungenannten – Flüchen macht er seiner vom Schmerz geschürten Aggression Platz, zertrümmerte mit beiden Fäusten die Komeinheit vor ihm, komplett und gründlich alle fragilen Teile.

„Das ist dein Ende! Verdammte treulose hinterhältige Maschine! Jetzt hälst du endgültig die Fresse! Hah! Schluß mit lustig!“ Und so weiter. Sehr lange.

Irgendwann ebbte der Zorn ab, gerade rechtzeitig zum Eintreffen im großen Manövergebiet am Phobos. Hier trafen sich täglich erfahrene und unerfahrene um ihre Flugkünste unter Beweis zu stellen oder um von den alten Hasen zu lernen. Rûnhe hatte das eigentlich gar nicht gewusst, war hier per Zufall vorbeigeflogen, nachdem er vor kurzem erst seine Pilotenkarriere begonnen hatte, mit seinem alten Wachmannsjob war eben alles in die Hose gegangen. Dementsprechend mager sah es auch mit seiner Flugerfahrung aus. Doch – Überraschung – er hatte hier schnell Freunde und Anschluß gefunden. Täglich flogen hier Piloten der Vereinigung GUNS ihre Runden, und die Kerle waren echt in Ordnung.

Man konnte den Zusammenhalt der Jungs förmlich spüren, die Spacecowboys schienen fest aufeinander eingeschworen. Und dennoch offen für Fremde und neue Gesichter. Sowas traf man nur selten in den rauen Weiten des Alls. Fette Sache!

Rûnhe blickte sich um, ließ seine „Alte“ die Schiffskennungen in der Umgebung scannen.
„Objekt gefunden!“, gab ein Blinkesignal zu Protokoll, auf die Sprachausgabe der Cockpitmaschinerie musste der Pilot ja seit den jüngsten Ereignissen verzichten. Was soll`s, war eh nur nervig das Gequäke.

„Da ist sie – die Crazy Horse. Moin Butch, cool das du da bist. Und deine Cowboykollegen seh ich auch – Yes!“ Der Jungpirat sprach mit sich selbst. Die gewohnte Begrüßung an Butch konnte er schliesslich nicht mehr absenden – wie auch ohne Komanlage? Er würde ihn heute allein mit Tachyonenfeuer begrüßen müssen. Kaum war das erste Angriffsmanöver geflogen, erzitterte auch schon die altersschwache „Idaho Breaktrough“ unter Rûnhe`s Hintern:
Die Spacecowboys hatten begonnen, sich mit der Verbesserung von Rûnhe`s verteufelt schlechten Manöverkenntnissen zu beschäftigen. Yeeeeehaaaaaaaaaaaaaaah!

„Zeit für einen heißen Ritt zwischen den Sternen!“