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es war einmal...

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Mr.Garak (*) schrieb am 08-02-2004 0:27:22 : "Ich mag keine Milch"
Der Captain stand auf der Brücke vor dem Bildschirm.
Zwei gigantische Raumkreuzer bewegten sich mit einer tödlichen Gelassenheit auf sein geliebtes Schiff zu.Langsam begannen ihre Waffen grün zu pulsieren.
"Ich mag keine Milch",überlegte der Captain und setzte sich auf seinen Sessel.
Zu seiner linken war ein Getränkehalter an den Stuhl montiert.Vor ein paar Tagen erst hatte er dem Chefingieneur die entsprechenden Anweisungen gegeben. Er drückte einen Knopf und eine 0,5 Liter Flasche eisgekühlter Coca-Cola materialisierte in der eleganten Vorrichtung. Captain Zuju Kuhn nahm einen Schluck und beobachtete die kraftvollen grünen Energiestrahlen, die sich blitzschnell auf sein Schiff zu bewegten.
"Was nun, Captian Kuhn?" Die Stimme seines taktischen Offiziers klang zittrig. Zuju wandte sich zu dem Mann um der hinter ihm stand, die vier blauen Arme auf die taktische Konsole gelehnt.
"Schalten Sie die Schilde ein, Joey."Die Stimme des Captains klang merkwürdig ruhig. Er entstammte einem Geschlecht großer Krieger. Große Krieger sprechen immer die richtigen Worte auf die richtige Weise und das zur richtigen Zeit.
Ein blauer Energieschild schloß sich um die Kuhnrisos, ein ziemlich häßliches und veraltetes Mulitfunktionsschiff mit fehlerhafter bis unvollständiger Ausstattung.
Die Situation schien völlig aussichtlos. Die Laserkanonen der feindlichen Schlachtschiffe würden die Schilde des Schiffes mit Leichtigkeit durchschlagen und die Kuhnrisos mit ihrer gesamten Besatzung in Fetzen reißen.
"Wir denken sie tot",schlug Counselor Horseshoeman vor,ihres Zeichens Beraterin in besonders bekloppten Situationen.
"Hervorragende Idee,so machen wir das...Hier spricht der Captain.An alle Besatzungsmitglieder: Bitte massieren sie Ihre Schläfen und konzentrieren Sie sich anschließend darauf, die Schiffe des Marquis und ihre Laserstrahlen zu neutralisieren."
Captain Kuhn nahm einen weiteren Schluck Cola zu sich. Ich werde eine Party schmeißen, wenn die Kreuzer als Trümmer vor uns durch den Weltraum treiben. Weil das nicht mehr lange dauern konnte, notierte er sich schon schnell ein paar Ideen für das Buffet und die Gästeliste. Stattfinden würde die Party am besten auf dem Oberon, dem hübschen Kuhnclanplaneten,den seine ruhmreichen Vorfahren einst von der Verseuchung durch die Aliens befreit hatten.
Als er das soweit festgehalten hatte, trafen die Laserstrahlen der überlegenen Feinde sein schickes Schiff, durchschlugen mühelos die Schilde und brannten riesige Löcher in die unzerstörbare Außenhülle der Kuhnrisos.
"Mh..."überlegte Zuju Kuhn, als die Luft durch den Einschuss im Bildschirm der Brücke strudelartig und mit einer affenartigen Geschwindigkeit entwich.
Unglücklicherweise wurde Counselor Horseshoeman von eben jenem Sog erfasst und obwohl Joey sie mit acht seiner zwölf armartigen Beine umklammert hielt, wurde sie schließlich in den Weltraum gerissen. Dort versank sie im samtigen Schwarz der Unendlichkeit. Diese Formulierung fand der Captain sehr poetisch und notierte sie sich unter der Planung für die Siegesfeier.
"Notkraftfelder versagen",brüllte Joey, der taktische Offizier vom Planeten Frasu.
"Aha..."meinte Zuju und umklammerte die Lehnen seines Sessels ein wenig fester.
"Die Decks 1-7 melden massive Schäden. Überall versagt die Lebenserhaltung, die Waffen und der Antrieb sind ausgefallen und das Schiff treibt willenlos durchs All",ergänzte Joey, der mittlerweile etwas panisch zu werden schien.
"Der Antrieb nützt uns sowieso nichts. Oder haben Sie vielleicht irgendwo in dieser Geschichte einen Navigationsoffizier bemerkt?"Der Captain blieb immer noch cool, denn das war sein Job. Seit Mr.Vomex vor zwei Monaten eine raffinierte Klausel im Arbeitsvertrag genutzt hatte, um bei den BaumsGardeners eine vielversprechende Karriere als Designer zu starten, war die Kuhnrisos vom Zufall gelenkt worden. Sie trieb durchs Weltall, ständig mit der Hoffnung vor Augen, irgendwann in die Umlaufbahn irgendeines bewohnten Planeten zu torkeln. Von der Besatzung hatte keiner Bock gehabt, den unbequemen Job des Steuermanns zu übernehmen und ein Autopilot war in den veralteten Bordystemen nicht vorgesehen.
Die ganze Scheiße ging Zuju ziemlich auf die Nerven. Er hasste es, ein Krieger zu sein und sich um Geld sorgen zu müssen. Er hasste es, in den wirtschaftlichen Visionen irgendwelcher Spinner gefangen zu sein. Er wollte nur die Regierung stürzen und dann auf dem Oberon ein bißchen am verstrahlten Strand liegen. Mit einer Cola in der Hand und guter Musik in den Ohren. Ein Gedichtband Georg Trakls läge dann neben ihm, überlegte er.
Aber er war als Weltenwandler geboren worden. Der Kuhnclan hat eine wichtige Verpflichtung und das seit seiner Gründung. Er repräsentiert den Stil und den guten Geschmack. Etwas, das nahezu allen anderen Clans und Piloten fehlt. Und um den Widerstand am laufen zu halten, mußten Verträge ausgehandelt und Schlachten geschlagen werden. Das sah er ein. Nur manchmal wäre er lieber ein gewöhnlicher Typ gewesen, mit der einzigen Mission, sein Leben gründlich zu genießen.
"Das gehört jetzt nicht hier her",rief er sich ins Gedächtnis.
"Ich gehöre nicht hierher",ergänzte er.

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