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Aber... wir wissen doch gar nicht wer das überhaupt gewesen ist, der dich da angegriffen hat. Vielleicht ist das Ganze auch nur ein billiger Trick, um dich da hin zu locken, um dich in Ruhe aus dem Weg zu räumen. warf Ray ein. Er hielt es noch immer für keine gute Idee sie einfach so ohne weitere Nachforschungen nach Sahn´zun zu fliegen. Kaya hatte dieses Verhalten vorhergesehen, aber es war ihr egal. Sie war schon fest davon ausgegangen, dass sie allein reisen müsste, und genau aus diesem Grund hatte sie bereits so gut wie alle Vorkehrungen getroffen.

Du hast zwei Möglichkeiten, entweder du bleibst hier und wartest bis ich wieder zurück bin, oder du bist in einer halben Stunde fertig für die Abreise. Mir ist es egal wie du dich entscheidest, also überleg es dir gut! Kaya sah ihn einen Augenblick an, dann drehte sich sie sich um und verließ das Zimmer, in der Hand ihren silbernen Koffer und eine kleine Umhängetasche.

Ray war erstaunt. Seit dem Tag an dem er das verletzte Mädchen gefunden hatte, hatte sie sich um einhundertachtzig Grad verändert. Damals machte sie einen ziemlich eingeschüchterten Eindruck, ängstlich und nervös. Mittlerweile schien davon absolut nichts mehr übrig zu sein. In Windeseile kramte Ray schnell ein paar Klamotten und einige andere Dinge zusammen und stopfte diese in eine kleine Tasche, dann verließ auch er das Zimmer und aktivierte den Verriegelungsmechanismus für die Tür.

Kaya saß bereits in dem geräumigen Gleiter der vor dem Eingang des Hotels stand als Ray durch die gläserne Schiebetür nach draußen trat. Er war schneller gewesen, als sie erwartet hatte, aber sie war sich von Anfang an sicher, dass er sie nicht allein fahren lassen würde. Nun beeil dich mal, ich wollte eigentlich nicht ewig warten! rief sie ihm entgegen und erntete dafür nur ein aufgesetztes Grinsen.

Während der Gleiter sich in Bewegung setzte, sah Kaya aus dem Fenster. Trotz ihres Entschlusses sich nach Shan´zun zu begeben, machte sich in ihr ein ungutes Gefühl breit. Was würde sie dort erwarten? Und vor allem was würde sie dort über sich selbst erfahren? Aber vielleicht würde sie dann auch endlich erfahren, wer das Mädchen war das sie immer in ihren Träumen sah.

Mit hoher Geschwindigkeit verließ der Gleiter das Business-Viertel Shurion Citys und näherte sich langsam einem der Außenbezirke. Hier wurde die Gegend vorübergehend durch große Villen und Anwesen geprägt, die Domizile der Reichen und Berühmten, aber auch hier hielten sie sich nicht lange auf. Langsam wurden die Häuser immer kleiner und weniger, bis sie die weiten Ebenen vor den Toren Shurion Citys erreicht hatten. Mit Hochgeschwindigkeit donnerte der Gleiter durch die Luft. Kaya warf einen Blick auf die Instrumente. Noch knapp vier Stunden, dann sind wir da. informierte sie ihn.

Ich weiß noch immer nicht, was du dir von der ganzen Sache versprichst. Du weißt rein gar nichts über diese Frau die dich im Park angegriffen hat, und für mich sieht das Ganze eher nach einer Falle aus! meckerte Ray. Noch immer hatte er ein schlechtes Gefühl bei der ganzen Sache, auch wenn er wusste, dass ihm gar nichts anderes übrig blieb als sich überraschen zu lassen.

Kaya blickte Ray in die Augen. Das Thema hatten wir doch schon. Weitere Diskussionen kannst du dir wirklich sparen, es ist mittlerweile sowieso zu spät, ich werde nicht mehr umkehren.

Den Rest der Reise schwiegen beide. Ray hatte keine andere Wahl. Wenn er Kaya schützen wollte, dann musste er wohl oder übel in den sauren Apfel beißen. Aber wer konnte schon wissen, was sie in Shan´zun erwarten würde. Vielleicht war alles auch ganz anders, als die beiden vermuteten...