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es war einmal...

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Melbar Kasom[NLS] (*) schrieb am 31-03-2004 23:56:18 : Drumrumklau
Ein kleiner Junge mit strohblondem Haar läuft auf einen Mann zu. Die gleiche Haarfarbe, die gleichen grauen Augen, das gleiche stolze Kinn das im Ernstfall vorgeschoben wird um einer Forderung Nachdruck zu verleihen.

"Papa. Huhuuu Papaaa." Der Knabe läuft noch schneller, stürmt geradezu, auf seinen Vater zu, schlingt seine kleinen Arme um dessen Bauch und schaut zu ihm auf. Ebenso im sprichwörtlichen Sinne. Sein Vater ist sein Ein und Alles. Das Überbild dem er entgegen strebt.
"Und Sohnemann, was hast du heute wieder alles angestellt?", sein Ton klingt ernst, doch aus seinen Augen springt der Schalk heraus.
"Gar nichts. Nur .... nur ... nur aus der Küche einen Keks gegessen.", er fühlt sich erwischt und rechtfertigt sich.
"Na, also so was sollst du doch nicht machen.", sein Vater tadelt ihn, nimmt ihn dann jedoch um die Mitte hoch und hält ihn hoch.
"Endlich bist du wieder da, Papa."
"Ja Melbar, endlich ist wieder alles ruhig."

Die Bilder verschwimmen, verschieben sich. Der kleine Junge ist nun größer. Vielleicht zählt er schon 12 Winter.

"Dad, Dad wo bist du?"
Suchend und hustend läuft er durch den Qualm des brennenden Palastes.
Endlich findet er ihn. Zusammengesackt an der Wand seines Arbeitszimmers lehnend.
"Sohn, was suchst du noch hier?"
"Komm Dad, ich bringe dich hier raus.", er versucht ihn unter die Arme zu fassen und hoch zu ziehen doch sein Vater deutet ihm, das sein zu lassen.
"Hier Melbar," er greift sich an die Brust und zieht eine Kette mit Anhänger unter dem Hemd hervor ins Flammenlicht, "nimm das hier.", er hustet schwer und ringt nach Luft und Worten.
"Es ist seit Anbeginn der Zeit im Besitz unserer Familie, sagte dein Großvater immer. Achte das Haus derer Kasom. Immer. Und lass dich nicht von dem Weg abbringen der dir bestimmt ist."
"Dad, was soll das? Nun komm schon. Ich schaffe dich hier raus!", sein Herz wollte nicht das akzeptieren, was sein kleiner Kopf schon längst wusste, dass sein Vater nie wieder das Haus verlassen würde.
"Ich liebe dich, mein Stolz!", bei diesen Worten schaut er ihm ein letztes Mal fest in die grauen Augen. Seine Augen. Dann tut er seinen letzten Atemzug.
Der kleine Junge schließt den Anhänger ganz fest in seine Faust, wischt sich erst die Tränen und dann die Nase mit dem Ärmel ab und rennt hinaus ins Freie. Erst dort öffnet er seine Hand wieder und schaute auf die Erinnerung seines Vaters: eine zarte weiße Muschel, gefasst in Sterlingsilber, ebenso die Kette. Auf die Innenseite der Muschel war der Name "Kasom" in der alten Schrift des Reiches eingeritzt. Er war nun Besitzer eines Königreichs. Doch im Grunde hatte er nichts, außer seiner Mutter die ihn nicht liebte sondern nur auf das Geld und den Titel der Königingemahlin aus war. Der einzige Grund seiner Existenz. Jetzt ist sie Königswitwe. Ob ihr dies auch noch gefiel?

Wieder verschwimmen die Bilder. Melbar ist nun schon 18 Jahre. Stolz und hochgewachsen wie sein Vater.

"Melbar, komm endlich her."
"Ich habe dir gesagt du sollst herkommen. Hörst du nicht?", hinter sich hört er seine Mutter schreien. In den letzten Jahren, seit dem blutigen Überfall auf ihr Zuhause, ist sie noch herrschsüchtiger und unterkühlter geworden. Immer wieder zeigt sie ihm, dass er nur da ist, um ihre eigene Zukunft zu sichern. Durch ein Kind hatte sie sich untrennbar an das Königshaus Kasom gebunden.
Wie immer, wenn er versucht mit seinen Gedanken zu entfliehen und sie zu ignorieren, greift er nach der Kette, die Tag und Nacht um seinen Hals hängt, und hält das kleine zerbrechliche Andenken in seiner großen Hand fest umschlossen. Wie damals.
Er reißt seinen Blick von den Wellen des Meeres, an dem das neue Anwesen lag, los und wendet sich ihr zu. Ihr Gekeife ist nicht länger auszuhalten.
"Hier, du sollst das hier unterschreiben."
Er überlegt kurz.
"Nein."
Sie schnappt nach Luft und sucht nach Worten.
"Dies ist dein Heiratsvertrag, los! Das Mädchen sieht zwar aus wie eine Runkelrübe aber sie kommt aus einem wohlbekannten Haus und ist eine hervorragende Partie."
"Mutter, ich bin 18. Vergiss es. Die, die du mir andrehen willst, ist schon fast 40. Nein."
Mit diesen Worten dreht er ihr den Rücken zu, geht raus in den Garten und schnappt sich sein Board. Auf dem Weg zum Strand runter läuft ihm Kria über den Weg.
"Na Kleine, hilfst du wieder deinem Dad?", er mag sie. Sie war 2 Jahre jünger als er und die Tochter des Gärtners. Seid sie in diesem Haus wohnen waren die beiden befreundet. Wenn sie mit ihrem Vater zur Arbeit kommt und sich davon stehlen kann gehen sie zusammen ans Meer und er bringt ihr alles über das Surfen bei, was er weiß. Und er erzählt ihr wie sehr er seine Mutter hasst. Ihr Art ihn anzugucken, anzusprechen, zu behandeln. Einfach alles an ihr. Er hasst sogar seine Abstammung. Die damit verbundenen Pflichten. Sie setzt sich dann immer neben ihn und hört ihm zu.
"Nein, heute bin ich nur hier wegen dem schönen Wetter.", sie lächelt ihn an und nickt mit dem Kopf in Richtung ihres Boards.
"Dann lass uns abhauen.", er läuft los und hört sie hinter sich herlaufen und dabei lachen.

Ja, raus hier.

RUMMS

"Scheiße."
Während er ganz in Gedanken den Tunnel entlang kroch hatte er nicht bemerkt, dass sich unter ihm der Boden auftat und er geradewegs durch ein Loch fiel. Unten angekommen stellte er fest, dass er auf etwas weichem gelandet war. Bei genauerer Betrachtung stellte es sich als ein Wachmann heraus.

Wie, Wachmann? Was bewacht der denn?

Er wollte den Kopf drehen, ließ es jedoch bleiben. Das ging so nicht. Zu schmerzhaft. Also bitte den ganzen Körper. Warum hatte er auch nicht Kria mit genommen? Die hätte ihm jetzt helfen können.

"Hm, mal schauen was das hier so für Knöpfe sind.", er schaute auf ein Tastenwirrwarr.
"Was passiert wohl, wenn ich jetzt...", ohne groß zu überlegen tippte er auf ein zwei bunte Tasten. Auf dem Screen erschien ein Schriftzug. Er beugte sich näher...

"Ja...ja natürlich will ich das. Hm, Zeitbegrenzung?"
Er tippte auf sein Com.
"Wie lange braucht ihr ungefähr noch?"
"Ich denke an eine Stunde."
"Ja, wir auch."
"Okay.", er deaktivierte das kleine Gerät wieder und tippte auf dem Screen 60 Minuten ein.

Beim Verlassen des Raumes achtete er darauf, den Wachmann an die Wand zu lehnen und den Code des Computers zu ändern. Scheinbar hatte der Mann gerade daran gearbeitet, der Identifikationskey steckte noch in der dafür vorgesehenen Öffnung. Den Key, in Form eines kleinen schmalen Plastikstiks, nahm er an sich und steckte ihn in die Hosentasche. Dann schloss er die Tür sorgfältig und schlenderte betont gelassen die Gänge entlang.

Wozu braucht die Frau eigentlich Lachgas auf ihrer Station?

Kontakt: ICQ :
  • Drumrumklau - Melbar Kasom[NLS](*) - 31.03.2004 23:56:18
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