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es war einmal...

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vbnmdw[NLS] (*) schrieb am 07-04-2004 21:09:43 : Überraschung III
"Harald, organisier den Ausbau der Triebwerke. Ich denke, die können wir in dem neuen Schiff trotz allem noch gebrauchen. Und pass auf, dass die ja auf Samt gebettet werden. Die sind noch nahezu neu. Ich mache mich derzeit mal auf den Weg zu Frau Goldmond, diesem gar bezaubernden Geschöpf, und zur Bank, diesen Giftzwergen."
Mit diesen Worten griff er nach seinem Stock und verließ das Schiff.

Erster Halt war die Bank. Der Direktor persönlich hieß ihn willkommen, als er in eine Zweigstelle seiner Bankgruppe eintrat und dem jungen Mädchen hinter dem Schalter mitteilte, dass er sein gesamtes Vermögen abheben wolle.

"Sehr geehrter Herr Vbnmdw. Herzlich willkommen bei uns."
Das waren noch so ziemlich die einzigen netten Worte. Danach wurde es unschön. Der Herr Bankdirektor stellte sich quer, weigerte sich den gewünschten Betrag auszuzahlen, spricht von Zinsverlust, Liquiditätseinbußen und vorschnellem Handeln. Trotz seines hohen Alters schlägt vbnmdw eine andere Taktik an.

"Okay, dann möchte ich bitte die Hälfte dessen, was auf meinem Konto liegt."
Als hätte er ein Spacerace gewonnen strahlt der 40-jährige Herr in feinem Anzug, seidener Krawatte, akkuratem Scheitel und Muttermal auf der Wange den über 60-jährigen Herren in Strickpullover und Biotretern an.

"Sehr gerne, ich werde sofort die Überweisung auf ihre Moneycard veranlassen."
Er wuselte von dannen und kam mit einem Datapad wieder, auf dem die Bestätigung des Transfers zu finden war. Es wurde in die Hosentasche gesteckt, Hände geschüttelt und sich verabschiedet.

Nächster Anlaufpunkt war der Shuttleservice.

"Einmal bitte zur Clanstation der Mystery of Ðragons Services AG. Hangar 7a."
"Wie Herr wünschen, ich machen."
Ruckelnd ließ der Pilot die Triebwerke an. Die Trägheitsdämpfer waren scheinbar schon vor Jahren ausgebaut oder deaktiviert worden. Vbnmdw fühlte sich wie in einem Cocktailshaker.

Keine 15 Minuten später machte das Shuttle Anstalten, in den Orbit des Khaan einzutreten.
"Entschuldigen Sie bitte junger Mann.", vbnmdw räusperte sich um auf sich aufmerksam zu machen. Bei all dem Krach den die Triebwerke veranstalteten brauchte das seine Zeit.
"Was wollen Herr?"
"Ich wollte zur Mystery of Ðragons SERVICES AG Clanstation", die Worte in der Mitte schrie er dem Piloten ins linke Ohr, so dass dieser sich die Hand dagegen schlug und verstört nickte. Er hatte also endlich verstanden.
Ruckeln, quietschend und knarrend bewegte sich das Shuttle rückwärts aus der Anflugbahn zur MoÐ-Clanstation und wandte sich in Richtung Beta05, seinem eigentlichen Bestimmungsort.

Nach dem schwierigen Landen im Hangar 7a und dem noch komplizierteren Bezahlen – "743 Credits." "550" "600 und Rückflug" "400 und keine Schmerzensgeldklage" "Okay" – konnte er endlich wieder einigermaßen festen Boden betreten. Unsicher wandte er sich vom Shuttle ab und suchte den Ausgang. Hinter der Glasscheibe, durch die man in den kleinen Vorraum sehen konnte, sah er eine junge Frau stehen die ihm freundlich zu lächelte und zu sich winkte. Das musste wohl Goldmond sein. Erfreut, nicht orientierungslos umher irren zu müssen ging er in ihre Richtung und trat durch eine Schleuse in den Raum ein, in dem ab- und ankommende Raumfahrer warten können, bis der Hangar mit atembarer Luft gefüllt ist.

"Herzlich willkommen Herr...", ihr fehlten die Worte oder aber die Fähigkeit sich die Zunge beim Aussprechen der Anrede nicht zu verknoten.
"Vau-Be-En-Em-De-We.", möglichst einfach und deutlich kaute er es ihr noch mal vor. Dann erwischte er sich selbst dabei und ohrfeigte sich innerlich.
"Es tut mir leid Frau Goldmond. Ich tue ja geradezu so, als seien Sie einer dieser rotzfrechen Jungspunde. Ich hoffe Sie verzeihen mir.", er ergriff die ausgestreckte Hand und schüttelte sie endlich.
"Da ist doch nichts zu entschuldigen", lachte sie ihm entgegen, "bei diesem komplizierten Namen kommt es sicherlich öfter vor, dass Ihrem Gegenüber die Sprache fehlt.", war das ein Zwinkern?
"Nun ja, ich möchte ungern meine Namensverstümmelung zum Mittelpunkt unseres Gespräches machen und ebenfalls ungern Ihre wertvolle Zeit länger als nötig beanspruchen."
Die Frau, die neben ihm ging musste auf Grund dieser Äußerung schmunzeln und schaute den alten Herren mit dem Krückstock von der Seite her mit einem großen Lächeln an.
"Aber nein, sie stehlen mir nicht die Zeit. Für einen so netten Herren nehme ich sie mir doch gerne."
Wann war ihm denn das das letzte Mal passiert? Tatsächlich fühlte er sich geschmeichelt. Hoffentlich lief er nicht auch noch rot an. Wie ein Schuljunge. Er musste schmunzeln.

Goldmond führte ihn in einen kleinen Konferenzraum. Dort wartete bereits ein stämmiger Herr in grünem Montageanzug auf sie. Er hatte es sich in einem der Sessel so bequem wie möglich gemacht und blickte nur kurz von seinem Datapad auf als sie den Raum betraten. Er nickte ihnen knapp aber freundlich zu.
"Darf ich ihnen Dugan Rothammer vorstellen? Er hat sowohl den Dragonlair als auch die Dragonclaw entworfen."
"Sie sind also das Genie hinter diesen beiden Wunderwerken? Sehr erfreut, Sie kennenzulernen."
Vbnmdw ging auf ihn zu und schüttelte auch ihm die Hand. Er fühlte sich wie bei seiner Einschulung. Lang lang ist's her, doch er wusste noch genau wie das war all die fremden Kinder und hoffentlich neuen Freunde kennen zu lernen, sich jedem vorzustellen und ganz aufgeregt zu sein, wie sie denn sein würden.

"Nun, Genie würde ich nicht gerade sagen."
"Nana junger Mann, mal nicht so bescheiden.", winkte der alte Mann die Einwände ab.
"Hm ja nun…“, erwiderte Dugan und versuchte das geschmeichelte Lächeln in seinem üppigen rotbraunen Bart zu verbergen. „Ich bin hier um Ihnen kurz den Ablauf und die Funktion eines Dragonlair zu erklären.", er schaute kurz zu Goldmond hinüber, die sich auf die andere Seite des Tisches gesetzt hatte und die beiden Männer mit einem Lächeln auf dem Gesicht beobachtete.
"Goldmond hat mit Herrn Zweig, dem CEO der Services AG gesprochen und von diesem die Zusage erhalten, dass Sie für den Zeitraum von vier Wochen einen Dragonlair erhalten werden. Die Dragon-Schiffe sind beide für Drachenpiloten konstruiert worden und haben daher ihre Eigenarten. Bis jetzt ist noch keines dieser Schiffe nach außen gegeben worden. Also nie an jemanden der kein Drache ist. Ich meine damit…Sie wären also der erste. Abgesehen von dem Dragonclaw-Diebstahl vor einiger Zeit.“
Fasziniert beobachtete vbnmdw wie die Zornesfalte auf der Stirn des Herrn Ingenieurs immer steiler wurde. Ein Seitenblick auf Goldmond, deren Lächeln erstarb und durch einen warnenden Blick ersetzt wurde, erklärte, wieso der Mann sich plötzlich unterbrach und mit tiefen Atemzügen versuchte seine Selbstbeherrschung wieder zu finden.
"Wir haben für Sie einen speziellen Dragonlair gebaut, der sich von den anderen insoweit unterscheidet, als das er nicht mit Ihnen über einen neuralen Link verknüpft ist, sondern wie ein normales Raumschiff agiert und zu behandeln ist.“
+f=brown ."Doch nun will ich Sie nicht länger auf die Folter spannen und es Ihnen zeigen dieses … wie sie es nennen … Wunderwerk."
Endlich hatte die Vorrede ein Ende. Der Herr Ingenieur erhob sich und bedeutete Vbnmdw und Goldmond mit einer einladenden Geste ihm zu folgen.

Als sie die riesige Halle betraten, in der die Dragonlair entstanden, stockte ihm der Atem. Vor ihm stand es: grün, glänzend, gewaltig und ...

"Wunderschön."
"Es gefällt Ihnen also?", erfreut hatte sich Goldmond ihrem Gast zugewandt.
"Natürlich! Das steht doch außer Frage!", immer noch starrte er auf das Schiff, das so gewaltig und imposant vor ihm der Hallendecke entgegen strebte.

Er musste sich mit Gewalt von diesem Anblick losreißen als Herr Rothammer sich wieder an ihn wandte.
"Nun möchte ich ihnen die technischen Kleinigkeiten und Besonderheiten erklären..."

Die nun folgende Stunde versuchte er alles aufzunehmen was ihm erklärt und gezeigt wurde. Es war nun wirklich wie sein erster Schultag. Ob er alles behalten würde?
Nach den Erläuterungen verabschiedete er sich unter tausend Danksagungen vom Chefingenieur der MoÐ und MoÐ$ und folgte Goldmond zurück in den kleinen Konferenzraum. Der Geldtransfer war schnell abgeschlossen. Die noch fehlende, vom Bankdirektor verweigerte Auszahlung würde in den nächsten Tagen folgen, die Anweisung war bereits bei der Bank eingegangen und würde schnellst möglich bearbeitet werden.

Als letztes unterschrieb er noch den befristeten Überlassungsvertrag, den Herr Miu Ma-iira, Rechtsverdreher der NLS zuvor durchgesehen hatte, mit dem er sich verpflichtete, das Schiff nach dem Ablauf von 4 Wochen in einwandfreiem Zustand wieder hier an der Clanstation abzugeben. Dann begleitete ihn Goldmond zu einem der vielen Hangars und betätigte die Schleusentür. Der Dragonlair war von der Montagehalle hierher gebracht worden und für den Abflug bereit. Eine letzte kleine Überraschung erwartete ihn noch.

Als sich der Hangar mit Sauerstoff gefüllt hatte und sie eintraten prangte auf der Steuerbordseite des Schiffes in großen goldenen Lettern der Schriftzug ÐL Teetasse.

"Wir dachten, als kleines Stückchen Heimat für Sie.", wieder strahlte Goldmond ihn an. Vbnmdw blinzelte noch schnell die sentimentalen Tränen zurück, die ihn nun geradezu überschwemmten, doch es gelang ihm nicht, also wischte er schnell mit dem Handrücken über die Augen, umarmte die junge Frau, zog sich dann seinen Pullover zu recht und ging auf das Schiff zu. Nun gehörte es ihm. Für 4 herrliche Wochen. Als er die Rampe betrat, über die er in den Innenraum des Schiffes gelangen würde, drehte er sich noch einmal um und winkte ihr zu.

Was für eine nette Frau. Ich hoffe, dass ihr nie ein Leid wiederfährt. Eine so liebenswürdige Person....

Er nahm sich fest vor, wenn er das Schiff zurückgeben würde, würde er sie und Joana, die Leaderin der MoÐ, sowie Herrn Zweig, zu sich auf die Teestövchen einladen, zu einem Tee. Mit einem Schuss Rum natürlich.

Beim Gedanken an seine Pegasus fiel ihm ein, dass diese ja noch in der Station im Orbit des Shurion stand.

"Startfrequenz durchführen, Starterlaubnis der Station einholen und Station verlassen.", noch zögerlich und unsicher, ob die Formulierungen so in Ordnung waren, sprach Vbnmdw den unsichtbaren Computer an.
Die melodische Stimme des Bordcomputers bestätigte seine Befehle und er ließ die ÐL Teetasse einen Kurs auf den Shurion setzen, kaum dass sie die Station verlassen hatten.

Kontakt: ICQ :
  • Überraschung - vbnmdw[NLS](*) - 07.04.2004 21:04:36
    • Überraschung II - Goldmond [MoÐ](*) - 07.04.2004 21:08:27
      • Überraschung III - vbnmdw[NLS](*) - 07.04.2004 21:09:43
    • Feini! - PO Axe(*) - 07.04.2004 21:48:03
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