Saleph (*) schrieb am 09-04-2004 20:45:18 :
Das neue Schiff
Eine halbe Stunde später, nachdem Saleph und seine Crew das neue Schiff von der DUKE Clanstation abgeholt hatten, wurde selbiges auch schon von einigen neugierigen Headhuntern angetestet. Die meisten Angriffe konnten leicht abgewehrt werden, was Saleph dazu veranlasste, etwas in seinem Kommandosessel zu dösen.
Lange dauerte es nicht, bis der Kommunikationsoffizier eine eingehende Nachricht meldete, die er sogleich auf einem großen Panorama Bildschirm abspielen lies.
"Ich frage mich, warum du mir noch mehr antust in dem du dich im Serpens nieder lässt. In einem Serpens-ansässigen Clan deine Heimat suchst. Ein größeres Arschloch als du ist mir noch nie unter gekommen. Ich hasse dich...."
+f=#00FF00. „Wer ist das denn?“ fragte der Kommunikationsoffizier neugierig und bereute es die Frage gestellt zu haben, denn er wusste, dass es ihn eigentlich nichts anging.
„Eine Freundin.“
+f=#00FF00. „Das hörte sich aber nicht sehr freundschaftlich an, oder ist ‚Arschloch’ ein Kosename?“
„Eine Freundin im Entferntesten Sinne und nein, es ist kein Kosename…“
+f=#00FF00. „Eine betrogene Freundin?“
„…“
+f=#00FF00. „Ok ok, ich bin still! Möchten Sie etwas antworten?“
„Nein, aber die Waffenphalanxen dürfen geladen werden. Wir ziehn dem Sibirischen Tiger das Fell über die Ohren und statten der Dame einen Besuch ab.“
Während sich der Koboldhai in eine geschickte Ausgangsposition für seinen Angriff brachte, wurden die Schilde hochgefahren und die Tachyonenemitter aufgeladen. Wenige Augenblicke später prasselte das Emitterfeuer wie ein Meteoritenschauer auf die Schilde des NLS Kreuzers.
Tiggys Crew hatte schnell geschaltet und einige geschickte Ausweichmanöver eingeleitet. Es gelang sogar ein Gegenschlag, der dem Raubvogel die Hälfte seiner Schilde kostete. Schlussendlich wurde dem Kreuzer seine Behäbigkeit zum Verhängnis, denn eine volle Breitseite der Koboldhai ließ seine Schilde zusammenklappen wie ein shurionisches Taschenmesser.
Gute fünf Minuten später befanden sich Saleph und ein viermannstarkes Enterkommando an Bord der Sibirischer Tiger. Auf dem Weg zur Brücke begegnete ihnen keine Menschenseele, was bei einem Schiff in Gefechtsalarm wohl nichts Ungewöhnliches war. Mit einem breiten Grinsen betraten Saleph und seine Männer die Brücke, doch seine Freude wurde leicht getrübt, als er Sina auf dem Kapitänssessel sitzen sah.
„Wo ist sie?“ fragte er Sina, die ihn angewidert anblickte.
„Die Entersumme beträgt 1.736.21 Credits.“
„Ignorierst mich, hm?“ provokant stellte er sich vor den Kapitänsplatz und stemmte die Arme in die Hüfte.
„Nehmen Sie das Geld und verschwinden dann bitte von unserem Schiff.“
„Sag schon, wo ist sie?“
„Tiggy ist nicht mitgekommen, darum sitze ich auch auf dem Chefsessel.“
Sina antwortete kurz und knapp, den für Palaver hatte sie keine Zeit und keine Lust und schon gar nicht mit dieser Person. Sie erinnerte sich an die Zeit ihres Aufenthalts auf Salephs Station, doch sie verwarf den Gedanken gleich wieder, denn er bereitete ihr Kummer und Wut.
„Sicher ist sie dabei oder hat mir der Weihnachtsmann die Nachricht geschickt?“
„Welche Nachricht?“ fragte Sina verdutzt.
„Egal, ich wird sie hier schon finden. Ich hab Zeit hehe“
Der Gedanke daran, dass dieses Ekel länger als nötig auf ihrem… Tiggys Schiff verbringen wollte als nötig, ließ Sinas Geduldsfaden reißen. Wütend funkelte sie Saleph an, holte aus und schlug mit der flachen Hand in seine Richtung.
Ein solches Ereignis hatte Saleph bereits vorausgesehen und fing ihre Hand, bevor sie ihr Ziel erreichen konnte. Langsam drehte er Sinas Handgelenk um und fragte in zischendem Ton:
„Wer wird denn gleich gewalttätig werden?“
„ICH!“ sprachs und schlug ihm die andere Hand ins Gesicht.
Wütend stieß Saleph Sina in den Sitz zurück, ging dann zur nächsten Tür und befahl seinen Männern, dass sie die Stellung halten sollten, während er sich etwas auf dem Schiff umsah.
„Diese kleine Schlampe… die Ohrfeige bekommt sie irgendwann noch zurück..“
Unsystematisch öffnete Saleph alle Türen die er auf seinem Weg durch den Kreuzer fand. Die meisten waren einfache Lagerräume für irgendwelches Gerümpel. In einem anderen Raum fand er einige Ballen Silberwolle von Nautar. Vermutlich ein Lieferauftrag, der ihn nicht weiter kümmerte.
Irgendwann fand er die Mannschaftsquartiere.
„Ahja, dann wird’s ja nun nicht mehr lang dauern hehe. Ich bin wirklich auf ihren Gesichtsausdruck gespannt.“
Einige Mechaniker begegneten Saleph, die ihn im Gespräch fast übersehen hätten, hätte er sie nicht angesprochen und nach dem Weg zur Unterkunft des Schiffskapitäns gefragt.
„Letzte Tür links.“ antwortete einer der Mechaniker und wendete sich wieder seinem eigentlichen Gesprächspartner zu.
„Warum nicht gleich so…“ brummelte Saleph und ging zur besagten Tür. Lautlos öffnete sich die eiserne Tür und gab den Blick auf ein schwach beleuchtetes Quartier frei. War hier wirklich niemand?
Er betrat den Raum und blieb sofort stehen, als er die schlafende Tiggy in ihrer Koje liegen sah. Ein leichtes Lächeln spielte über Salephs Lippen.
„Fast wie früher..“
Er lies seinen Blick weiter durch ihr Quartier streifen. Der Anblick einer offenen Rumflasche und einem halbvollen Glas daneben erregte seine Aufmerksamkeit.
Saleph trat leise an den Tisch heran, beugte sich über das Glas und schnüffelte an dessem Inhalt.
„Oha.. riecht hochprozentig. Armes Mädel….“
Saleph leerte das Glas, füllte es gleich darauf und setzte sich dann an den Tisch. Gemütlich kippelnd legte er die Beine auf selbigen und sah dann leicht bedrückt zu Tiggy herüber.
Irgendwie fehlte sie ihm ja schon. Es war recht leer geworden auf seiner Station, denn mit ihrem Verschwinden verschwand auch das Leben in der Station. Jedenfalls kam es ihm so vor. Vermutlich fehlte er ihr kein bisschen, aber wollte hier bleiben und es herausfinden.
Kleine Anmerkung:
Die Story spielt noch vor Tiggys Tod, nich dass das jetzt falsch verstanden wird ;)
Mit ihrem Tod endet die Geschichte und bis dahin schreiben wir sie noch.