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es war einmal...

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Vater (*) schrieb am 14-04-2004 19:34:51 : Kapitel 3
1 Jahr später...

„Wir sind dann soweit, Dr. Alkhom.“

Paul Alkhom überhörte die leise Stimme, der er den Rücken zugekehrt hatte. In Gedanken versunken starrte er aus den großen Scheiben des Kontrollzentrums auf die Anlage unter ihm. Es war unglaublich, was dieses Ding da unter ihm an Geld verschlungen hatte. Einen Monat nach dem damaligen Treffen mit Holmes, hatte er die Leitung der Untersuchung auf dem Oberon seinem Stellvertreter übergeben und war zu Stars Intertech zurückgekehrt. Seitdem hatte er mit einem Stab, der locker die Hälfte der Forscher des Konzerns umfaßte, an diesem Projekt gearbeitet. Allen voran die Koryphäe auf dem Gebiet der Biotechnologie und bioelektrischen Interfaces. Parallel dazu entstand an einem mehr oder weniger geheimgehaltenen Ort gerade eine Station, von der noch niemand wußte, ob sie überhaupt benötigt werden würde. Im Grunde hing alles von dem heutigen Test ab. Sollte er erfolgreich sein, dann würden einige weitere Jahre Schwertsarbeit auf ihn warten, bis das Projekt zu seiner vollen Entfaltung kam. Alleine die Größenordnung all dessen machte ihn schwindelig. Die Mittel des Konzerns und das gesamte Privatvermögen Holmes wäre zu diesem späteren Zeitpunkt aufgebraucht und das schlimmste war: Es würde sich nicht ändern. Das Projekt war nicht dazu gedacht, Geld einzufahren. Es diente einem anderen, einem höheren Zweck.

Als Holmes ihm damals seine Vision darlegte, hatte Alkhom ihn zuerst kategorisch für verrückt erklärt. ein behinderter Mann, der nicht mehr lange zu leben hatte und ein Monument hinterlassen wollte, das seine Art der Unsterblichkeit war. Holmes hatte ihm damals Leid getan. Denn Holmes konnte keine Kinder zeugen und Klone würden wahrscheinlich zu einem schnellen Tod verurteilt sein, wenn sie überhaupt einigermaßen wachsen würden. Der genetische Defekt war zu schwerwiegend und noch nichteinmal richtig lokalisiert. Die Entschlüsselung des menschlichen Genoms hatte noch so ein bis zwei Überraschungen übrig, die solche Folgen erbrachten. Aber inzwischen hatte sich Alkhoms Ansicht gewandelt. Der Krüppel hatte wahrscheinlich Recht. Es war möglich. Aber nur, wenn heute alles glatt lief.

„Dr. Alkhom?“
Diesmal schreckte er aus seinen Gedanken auf und wandte sich zu der Leiterin der Softwareabteilung um.

„Hmm?“ machte er in Ermangelung einer besseren Erwiderung.

Ein schmales Lächeln stahl sich auf die Lippen der irgendwie farblos wirkenden, aber brillanten Frau.
„Sie waren wohl wieder etwas abwesend, was? Wir wären dann soweit. Ist Ihr Team bereit?“

Alkhom nickte nur. Das war es genau genommen schon seit ungefähr zwei Wochen. Sein Teil des Projekts war neben der Gesamtaufsicht speziell die Hardware-Komponente des wichtigsten Stückes. Genauer genommen, die biologische Komponente. Denn ihnen war es – hoffentlich – gelungen, die Struktur der Zentraleinheit der Alienkolonie nachzuzüchten und ein Interface zu kreieren, das den Anschluß an die menschliche Form der Computer ermöglichte. Im Grunde war seine Aufgabe die leichtere. Denn die Programmierung so einer Maschine war ein völlig neues Gebiet und mußte komplett neu entwickelt werden. In der kurzen Zeit war es nur extremsten Einsatz an Mensch und Material möglich gewesen, dies zu erreichen. Aber sie mußten fertig werden, ehe Holmes starb, denn dann wären die Ressourcen sicherlich wieder in eine Gewinnorientierung gesteckt worden. Wer würde das Vermögen freiwillig aufgeben und es im Grunde derart „vergeuden“. Selbst wenn es für diesen höheren Zweck war. Leider hatte es vor etwa zwei Monaten einen bisher noch ungeklärten Verlust gegeben. Der Spezialist, der maßgeblich für den großartigen Erfolg verantwortlich war, hatte wohl einen ungenehmigten Tag Urlaub mit seiner Familie verbringen wollen und war bei einem terroristischen Anschlag in der Magnetbahnstation des Flughafens verstorben. Glücklicherweise hatte er vorher die wichtigsten Teile seiner Arbeit vollendet und so konnte das Team mit seinen Erkenntnissen weiter arbeiten.

Mit etwas Verspätung fügte er hinzu:
„Sicher, wir sind bereit. Schalten sie das Ding an.“

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