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Die letzte Bemerkung Oxanas ignorierend, schloß Blake das innere Schott hinter ihr.
„Bevor wir jetzt weiter planlos durch die Gegend schweben, laß uns mal nachdenken“.
Oxana nickte. „Was immer die auch vor haben, sie haben es gut geplant. Tropische Hitze und fehlende Schwerkraft sind hervorragende Ablenkungsmanöver“.
„In der Tat, aber ich frage mich doch, warum Lins Leute es noch nicht geschafft haben, die Kontrolle wieder zu übernehmen“.
Ratlos sahen sich die beiden an.
„So, jetzt ab in den Maschinenraum und die Schwerkraftgeneratoren wieder angeworfen“, übernahm Oxana bestimmend das Kommando.
„Sehr wohl, My Lady“.
Bevor Oxana etwas erwidern konnte, hatte Blake bereits das äußere Schott geöffnet. „Du gehst vor“. Grinsend gab er ihr einen Schubs. Und ohne die Chance einer Gegenwehr trieb Oxana mit Händen und Füßen rudernd den Gang entlang.
Welche Worte genau zwischen ihren Lippen hervordrangen, konnte Blake nicht genau verstehen, aber er war sich sicher, dass es auch besser so war.
Lachend stieß er sich mit den Füßen ab und schwebte hinter der Piratin her. Gerade noch rechtzeitig erreichte er sie, bevor sie die Kreuzung überquerend im gegenüberliegenden Gang verschwand.
Sich mit einer Hand an der Ecke festhaltend, griff er mit der anderen nach Oxanas linkem Bein, rutschte jedoch auf der schweißnassen Haut ab und bekam letztendlich den Knöchel zu fassen.
„Hier geblieben, wir müssen hier links lang“.

Diesmal war es an Blake, voraus zu gehen, denn Oxana weigerte sich strikt. „Einmal hat mir gereicht, danke“.
„Wie du meinst. Da hinten müssen wir dann rechts und mit dem Turbolift aufs Maschinendeck“.

Sie hatten den Gang gut zur Hälfte hinter sich gebracht, als Blake sich zu ihr umdrehte. „Versuch dich irgendwo festzuhalten. Da kommt gleich einer um die Ecke“.
Oxana sah ihn verdutzt an. „Woher willst du das wissen?“
„Ich kann ihn hören“. Die Piratin spitzte die Ohren, konnte jedoch nichts hören. „Du spinnst, ich hör überhaupt nix“. Blake lächelte sie an. „Vertrau mir, er ist da und jetzt halt dich da fest“. Er zeigte auf einen der Träger, die in regelmäßigen Abständen den Gang durchzogen.
„Den schnapp ich mir“.
„Woher willst du wissen, dass das einer von denen ist und keiner von uns? Und außerdem ist der bestimmt bewaffnet“.
„Da hast du vermutlich recht“. Blake überlegte kurz. „Deshalb wirst du ihn ablenken“.
„Oh nein“, Oxana verschränkte die Arme vor der Brust, „ kommt überhaupt nicht in Frage“. Grimmig schaute sie Blake an, der sie mit seinem unwiderstehlichen Lächeln ansah.
„Na schön, weil du es bist“, gab sie schließlich nach.
Um die Ecke klang das Klacken von Magnetstiefeln, die Person kam also immer näher und Blake beeilte sich, an dem der Biegung am nächstgelegenen Träger in Deckung zu gehen. Er winkelte Beine unter dem Körper an, um genug Schnellkraft entwickeln zu können.

Keine 10 Sekunden später bog ein Mann um die Ecke. Als er die hilflos im Raum schwebende und mit den Händen fuchtelnde Oxana in ihrem knappen Bikini erblickte, blieb er stehen und sein Gesicht spiegelte freudige Überraschung wider.

Los du, noch drei Schritte weiter...

Blake, der über ihm am Träger hing, malte sich bereits aus, wie er den Kerl nieder machen würde.
Dieser schien einen Moment lang zu überlegen, dann trat er entschlossen auf Oxana zu. Blake sah deutlich die NLS-Insignien auf dessen Kleidung. Ein gemeines Grinsen erschien auf seinem Gesicht, dann schnellte er aus der Deckung auf den Mann zu. Doch der Pirat hatte die Schwerelosigkeit wohl unterschätzt und zusätzlich schien der NLS’ler Lunte gerochen zu haben. Denn er trat erstaunlich flink einen Schritt zur Seite und verpasste dem heransegelnden Angreifer einen Hieb, so dass dieser aus seiner Bahn geworfen wurde, ins Trudeln kam und ziemlich unsanft auf dem Rücken landete. Dann drehte er sich um und verschwand, trotz der klobigen Magnetstiefel, ziemlich fix, nicht ohne jedoch der noch immer wild rudernden Oxana einen Klaps auf ihren Allerwertesten zu geben.

„Blake? He, Blake, alles in Ordnung?“ Oxanas sorgenvoller Blick war auf ihn gerichtet.
„Ja, nur mein Stolz ist ein wenig angekratzt“, knurrte dieser und schüttelte den Kopf, worauf Oxana grinste. „Männer... Und was machen wir jetzt?“, fragend sah sie ihn an.
„Jetzt sorge ich erst mal für Chancengleichheit. Ist doch gut, dass Sully mir seine Clanzugangscodes geben hat...“
Er tippte einige Kombinationen in sein Com, dass er wie die meisten am Handgelenk trug. Fast postwendend kam die Antwort. „Greg, was gibst? Probleme?“
„Könnte man so sagen. Hör zu J, ich brauche einen kompletten Kampfanzug mit Magnetstiefeln und zwar pronto“.
Oxana starrte Blake an. „Ist das dein Ernst? In dem Ding bekommst du 'nen Hitzschlag, ich schwitze jetzt schon wie nix gutes“.
Als Blake nicht antwortete, knuffte sie ihn in die Seite und sah dann erstaunt erst Blake und dann ihre Hand an.
„J, alles verstanden? Ach ja, bring noch ein zweites Paar Magnetstiefel mit. Nach einem kurzen Blick auf Oxanas Füße fuhr er fort. „Größe 38. Ich hab keine Lust, Oxana tragen zu müssen“. Am anderen Ende der Verbindung war ein kurzes Lachen zu hören. „Alles klar, wir sind gleich da“.
„Gut, peilt mein Signal an, wir sind in einem der Hangars. Blake Ende“.

„Wäre doch gelacht, wenn sich da nicht was machen ließe und... Is was Oxana?“ Er sah auf ihre Hand hinunter, die auf seiner Brust ruhte. „Dafür ist jetzt keine Zeit“. Grinsend stieß er sich wieder mit den Füßen ab und schwebte Richtung Hangar.
„Öhm... paß auf, was du sagst, mein Lieber“. Sie versuchte möglichst ernst dabei zu bleiben, was ihr jedoch nicht so ganz gelang. „Sag mal, wieso schwitzt du nicht mehr? Du hast doch vorhin genauso unter der Hitze gelitten wie ich“.
„Ich kann mich recht schnell akklimatisieren“. Mehr hatte Blake zu dem Thema nicht zu sagen. Obwohl er sich denken konnte, dass Oxana es nicht dabei beruhen lassen würde...
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in memoriam edward teach