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Chris pirschte sich langsam vorwärts in die Eingeweide der Station. Er verhielt sich weiterhin so unauffällig als möglich, um nicht doch noch von einem Wachmann oder einem der vielen SGPler oder NLSler entdeckt zu werden. Sein Ziel war klar, die Rotation der Jasmingarten wieder herstellen, die Adjutant der Diebe von den Verschmutzung der letzten Tage säubern und sich dann aus dem Staub zu machen, von seiner Präsenz auf der Station sollte nur soviel bekannt werden, wie nötig. Es war Chris bisher noch nicht allzu schwer gefallen, da scheinbar kaum ein Wachmann oder Techniker in den Teilen der Station, die er bisher erforscht hatte, zugegen war. Wieso dies so war, war Chris zu diesem Zeitpunkt zwar noch unklar, aber es konnte ihm nur recht sein, wenn er ungestört arbeiten konnte. Langsam pirschte er sich weiter und kam den von ihm angepeilten Maschinenraum immer näher.
Kurz bevor Chris den Maschinenraum erreicht hatte, schlug ihm ein eckliger Gestank entgegen. Chris, der sich sonst einiges gewöhnt war, spürte einen Brechreiz in sich aufsteigen und schon hatte er den ekligen Geschmack von Erbrochenem im Mund. Verdammt, was ist das, dachte sich Chris. Irgendwie muss ich meine Nase schützen, sonst überleb ich das nicht, dachte er sich und griff in die Hosensäcke, doch da war nix, wie sollte auch eine Badehose eine über Säcke verfügen. Chris öffnete den Rucksack, doch darin befand sich nichts, womit er das Gesicht hätte schützen können. Es blieb ihm nur noch eines, seine Badehose.
Wenig später betrat Chris mit der behelfsmässig ums Gesicht gebunden Badehose den Maschinenraum. Dort sah er eine ganze Gruppe von Techniker auf dem Boden liegen, ob sie noch lebten und nur bewusstlos waren oder ob sie Tod waren, interessierte Chris nicht sonderlich. Seine Aufgabe war für ihn klar, Terminal finden, Rotation der Station wieder herstellen, Schiff reinigen und dann so schnell wie möglich aus dem Staub machen. Chris sah sich in dem Maschinenraum um und erblickte ein Terminal, zu dem er dann auch hinging. Er schaltete es ein und sofort kam eine Passwortabfrage. Ein erstes Problem, dachte sich Chris und fing an, Passworte auszuprobieren. Was könnte es denn sein, dachte er sich. LinYue ist die schönste, war sein erster Versuch, doch ein grosses, rotes Access denied blinkte ihm entgegen. Kommisch, dachte sich Chris, weiterprobieren. SGP ist toll, war sein zweiter Versuch. Wieder Access denied. 3 weitere Versuche scheiterten, dann kam Chris ein Gedanke. Moment, dachte er sich, NLS hat sicher das Passwort geändert, ich muss mich als in NLS reindenken. Bei dem Gedanken musste er schmunzeln. Kopf leer machen und nix denken, ausser, dass man selbst der beste ist, und schwups, man ist ein NLS, dachte sich Chris und es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. SGP ist doof, tippte er ein. Wieder blinkte Access Denied auf. Mist, die sind schlauer, als ich dachte. Dann probieren wir mal das, NLS ist geil. Auch nix, mist. Langsam wurde Chris unruhig, der Gestank war trotz der Gesichtsmaske kaum auszuhalten und Chris fühlte sich nicht sonderlich wohl, nackt in mitten der ganzen Techniker zu stehen. Ein letzter Versuch noch, dachte sich Chris. NLS ist toll, tippte er ein und endlich, Access granted. Chris atmete tief durch und wünschte sich gleich darauf, es nicht getan zu haben, er bekam eine volle Ladung des Gestanks ab. Chris riss sich die Maske vom Gesicht und übergab sich in eine Ecke. Danach band er sich sofort wieder die Badehose ums Gesicht, doch die Übelkeit brachte er nicht mehr weg, es war nur eine Frage von Minuten, bis Chris das Bewusstsein verlieren würde. Er wusste, dass er so schnell wie möglich weg musste. Dennoch stellte er sich diszipliniert seiner Aufgabe. Er änderte als erstes das Passwort am Terminal, um so zu verhindern, dass irgendwer die Rotation wieder ändern konnte. Dann änderte er die Rotationseinstellung wieder, um die Station zurück auf ihre Umlaufbahn zu bringen. Das wäre geschaft, dachte er sich. Den Rest liess er unverändert. Danach verliess er den Raum sofort und versuchte, so lange wie möglich die Luft anzuhalten. Als er es nicht mehr aushielt, liess er die ganze Luft auf einmal aus seiner Lunge entgleiten und begann, hustend nach Luft zu ringen. Zu seinem Glück war die Luft wieder besser und Chris konnte wieder normal atmen. Er pirschte sich zurück in das Landedock, um von dort aus zurück auf die Adjutant zu fliegen.
Chris betrat den Hangar, konnte aber nix hören. Er runzelte die Stirn, dachte sich aber nichts weiter und ging auf das Shuttle zu. Die Türe war zu, doch das war nichts besondere. Chris öffnete die Türe, doch das Shuttle war leer. Verdammt, dachte sich Chris, Chantall. Es war der einzige Gedanke, der ihm noch durch den Kopf ging. Was war mit ihr passiert. Chris sank an das Shuttle gelehnt zu Boden und machte sich Vorwürfe, dass Mädchen mit dem Gefangenen allein gelassen zu haben. Dann schrie er Chantall, sprang wieder auf und rannte aus dem Hangar.