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es war einmal...

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Goldmond (*) schrieb am 08-06-2004 20:31:50 : Nightmares become Reality
Zum wiederholten Mal strich Goldmond einige nicht vorhandene Falten aus Ihrer Uniform, während sie einem unauffälligen Angestellten durch die Gänge der KFH-Clanstation zu ihrem Treffen mit Saphira folgte. Wie immer beruhigte die Berührung des glatten tiefgrünen Stoffes ihre überreizten Nerven. Doch als ihr bewusst wurde was sie tat, verschränkte sie die Hände im Rücken.

Stattdessen überdachte sie noch einmal ihre sorgfältig zurecht gelegten Worte. Doch wie bereits in den endlosen schlaflosen Stunden der vergangenen Nacht kam sie schnell zu dem Punkt an dem sie sich eingestehen musste, sie kannte Saphira nicht gut genug, um zu wissen auf welche Weise das Problem am besten zu adressieren war. Sie mochte ihre kleine Rede über Schuld und Sühne, Vergebung und Vorsicht nicht besonders, aber sie wusste dass sie sich ohne vorbereitete Worte in Empörung reden und ihre brodelnden Gefühle nicht unter Kontrolle halten würde. Bereits bei dem Gedanken an das Gespräch und seinen Inhalt ballte sich drakonische Wut in ihrem Herzen und Anspannung in Ihrem Körper auf. Die Schnitte in ihrer rechten Hand begannen wieder zu brennen und Goldmond befürchtete, dass sie den Verband verschoben und die Wunden wieder aufgerissen hatte. Also zwang sie sich ihre ineinander verkrallten Hände voneinander zu lösen und locker an ihrer Seite schwingen zu lassen. Sie verlangsamte ihre Atmung und konzentrierte sich auf eine alte Meditation.

Don’t let the draconic rage use you.
Forge it into determination.
Thus you may use it yourself.


Doch an diesem Tage hatte selbst diese alte Weisheit einen schalen Beigeschmack und wirkte plump wie die Reime eines Kindergedichts. Viele hielten die drakonische Wut für reine Fiktion, nicht mehr als ein Sinnbild. Seit dem gestrigen Tag war sich Goldmond darüber nicht mehr sicher.

Endlich blieb ihr Führer stehen und widmete sich der Konsole neben einer Tür. Goldmond verbannte alle Gedanken aus ihrem Kopf und wappnete sich innerlich für die schwierige Aufgabe. Erst als die Bewegungen des Mannes immer hektischer wurden und er sich mit dem Ärmel fahrig den Schweiß aus dem Gesicht wischte, bemerkte Goldmond, dass etwas nicht stimmte. Ganz offenbar ließ sich die Tür nicht entriegeln und auch einige andere Details seit ihrer Landung waren ausgesprochen seltsam, unvorbereitete Landelotsen und verwirrte Rückfragen vom Hangar an die Brücke wer denn nun den Gast in Empfang nimmt. Ein Gefühl von höchster Gefahr und düstere Ahnungen ließen Goldmond zum Handphaser greifen. Noch ehe der entsetzte Mann ein Wort herausbringen konnte, traf der hochenergetische Strahl die Verriegelung der Tür. Flämmchen züngelten aus ihrer Außenbeschichtung, während sich der Phaser durch die zentimeterdicken Schichten aus Dura-Stahl hindurch fraß. Kaum hatte der Strahl die Tür durchbrochen, erloschen die Flammen wie von Geisterhand. Goldmond’s Augen wurden schmal.

Noch einen Moment hielt sie den Phaser auf die Tür gerichtet, bis die Verriegelung endgültig zerstört war. Dann holte sie tief Luft und stieß die Tür weit auf. Der heiße Dura-Stahl verbrannte ihre Handfläche selbst durch den Verband und der Schmerz entriss ihr ein leises Stöhnen. Doch sie hielt weiter die Luft an und versuchte sich in dem halb abgedunkelten Raum zu orientieren. Sie verbrauchte zu viel Luft. Bereits jetzt tanzten rote Flecken in ihrem Blickfeld. Eine Bar, eine Sitzecke … und dann sah sie die Gestalt, im Konferenzstuhl auf der anderen Seite des Tisches zusammengesunken, Kopf und Arme auf dem Tisch als ob sie eingenickt wäre.

Goldmond konnte sich nicht daran erinnern, wie sie aus dem Raum gestolpert war und Saphira auf den Boden des Ganges gleiten ließ, bevor sie selbst nach Luft ringend zusammenbrach. Als sie aufblickte, sah sie als erstes einen älteren Mann in der universell erkennbaren Uniform eines Arztes. Er beugte sich über die reglose Gestalt von Saphira und schüttelte dann leicht den Kopf. Als Goldmond seinem Blick folgte, blickte sie direkt in die Läufe zweier Phaser und die blassen Gesichter zweier junger Männer, ganz offenbar Sicherheitspersonal der Station.

Zu spät, wieder zu spät..., Verzweiflung und Erschöpfung ließen Goldmond jede Vorsicht vergessen. Sie schob die Phaser einfach beiseite und stand auf. Die beiden Sicherheitsmänner standen zu sehr unter Schock um schnell genug zu reagieren. +f=#99CC33 Seid ihr noch bei Verstand?, Tränen glitzerten in Goldmond’s Augen gleichermaßen aus Wut wie aus Trauer. +f=#99CC33 Wenn ich Saphira auf diese Weise hätte töten können … töten wollen, dann wäre ich wohl kaum hergekommen und in dieses Zimmer gestürmt. Die Männer waren verunsichert, ließen die Phaser jedoch auf Goldmond gerichtet. +f=#99CC33 Bringt mich zur Brücke. Sofort! Fast erleichtert einen klaren Befehl zu erhalten der zudem noch seinen eigenen erst halb zu Ende gedachten Überlegungen entsprach, bedeutete der ranghöhere der Männer ihm zu folgen. Der zweite reihte sich hinter Goldmond ein und hielt weiter den Phaser auf sie gerichtet. Doch das spielte keine Rolle für sie.

Als sie die Brücke erreichten, war dort ein halbes Dutzend Personen an den Kontrollstationen beschäftigt. Ein Mann stach aus der Gruppe heraus. Er wirkte wie ein ruhiger Pol, der die Informationen der anderen sammelte und ihre Bemühungen koordinierte.
+f=gray Sir …? Als er die Sicherheitsmänner bemerkte, wandte er sich um. Mit einem leichten Kopfschütteln gab der Sicherheitsmann die Information des Arztes weiter. Die Schultern des Mannes sackten zusammen und er seufzte tief.


Goldmond hatte das nur am Rande bemerkt. Ihre Aufmerksamkeit war auf einen der Holoschirme hinter dem Mann gerichtet und hatte dort die Bestätigung gefunden, für das was sie bereits vermutet hatte. Dem Mann war offensichtlich nicht recht, dass sie einen Teil der Informationen gesehen hatte, an denen seine Leute arbeiteten, denn er straffte sich und versperrte ihr den Blick auf die Holoschirme. +f=gray Und wer sind Sie?

+f=#99CC33 Mein Name ist Goldmond. Ich möchte Ihnen mein Bedauern über Ihren schweren Verlust ausdrücken.
Ich bin hergekommen, um Saphira vor dem Mörder zu warnen. Er war vor einem Jahr an einem tödlichen Anschlag auf meine Schwester beteiligt. Leider kam ich zu spät.
Ich biete Ihnen jedoch meine uneingeschränkte Unterstützung bei der Jagd nach dem Mörder B. Rooney an.


Gespannt wartete Goldmond auf die Antwort. Sie war fest entschlossen, Rooney zu stellen, mit oder ohne die Hilfe der KFH.
KFH war ein sehr friedliebender Clan und der Mann sicher ein Händler und kein Hunter. Doch Saphira hatte Mut besessen und Integrität. Goldmond hoffte sehr, dass die KFH diesen Tugenden auch in solch schweren Zeiten folgen würde.

Einen Moment zögerte der Mann und schien über die Verantwortung und die Folgen für seinen Clan nachzudenken, dann nickte er bekräftigend.

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