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es war einmal...

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Antje van der Zee (*) schrieb am 06-08-2004 15:00:31 : From past to now II
Einige Wochen sind jetzt ins Land gegangen, seit ich das Eta-Carinae mit seinen beiden wunderschönen Doppelsonnen und den saftig grünen Weiden des Boeel verließ. Wochen, in denen sich sehr viel ereignet. Wochen, die angefüllt waren mit negativen Erlebnissen und positiven Überraschungen. Ein altes Sprichwort sagt, dass die Zeit alle Wunden heilt, aber ich denke, dass damit eher gemeint ist, dass man in der Isolation einer Raumschiffkabine zuviel Zeit zum grübeln hat. Noch immer plagen mich die Alpträume, vor allem nachts kommen Sie immer wieder. Aber immerhin konnte ich in der vergangenen Zeit seit meinem Abgang von der Raumfahrthochschule einige Male wieder lachen. Noch immer fühle ich mich ein wenig isoliert vom Rest des Universums, aber einige Leute die ich getroffen habe, haben es immerhin geschafft mein Vertrauen in den Homo sapiens wieder soweit zu steigern, dass ich nicht jedem mit gezogenem Blaster begegne. Erst gestern wieder traf ich Die Tigerlady von den Wilden 13, die es sich auch gleich nicht nehmen ließ, mein kleines Handelsschiff unter Feuer zu nehmen. Noch vor einigen Tagen wäre ich dabei fast ausgerastet, aber mittlerweile habe ich gelernt, dass jeder Pilot nur seine eigenen Dämonen jagt. Jeder auf seine Weise. Die besagte Lady kennt meine Frachträume mittlerweile ziemlich gut. Sie hat schon desöfteren meine Schilde zu Muß geschossen, meine Hülle geknackt und Enterbots auf meinem Schiff abgesetzt. Aber sie scheint trotzdem ein friedfertiges Wesen zu sein. Sicherlich bin ich nicht sonderlich erfreut darüber, dass sie gestern schon wieder vier Kanister mit biogenen Forschungsenzymen gestohlen hat, die eigentlich zum Daystrom Institut gelangen sollten und die (nebenbei erwähnt) rund 3.000 Credits wert waren. Aber auf ihre ganz eigene Art ist die Lady trotzdem eine echte Lady. Noch nicht einmal haben Ihre Enterbots meiner kleinen Mannschaft Schaden zugefügt, noch nicht einmal wurde mehr beschädigt als nötig. Gut, vielleicht weiss sie auch einfach, dass Sie sich beeilen muss um Beute zu machen, bevor meine eigenen Remote Drohnen ihre Enterbots aufhalten, aber ich bin geneigt zu glauben, dass sie trotz ihrer Berufswahl einen gewissen Respekt wahrt und die Programmierung ihrer Enterbots nicht annähernd so blutig gestaltet wie es möglich wäre. Andere sind da weniger zimperlich, auch das habe ich gelernt. Erst neulich flog ich im Grael meine Runden, als aus dem Nichts ein Geschwader Clanschiffe auftauchte und die Zierikzee III unter Feuer nahm. Das war keine angenehme Erfahrung, durchaus nicht. Zumal die Herren Piloten weitaus weniger zimperlich beim entern meines Schiffes waren als es zum Beispiel die Lady ist. Aber eigentlich hätte ich mir das auch denken können – die Lady ist schließlich eine Frau. Von Männern kann man ja auch nicht behaupten, dass sie in irgendeiner Weise sensibel wären. Nein, zwei zerstörte Frachträume, fünf zu Klump geschosssene Sicherheitsdrohnen, eine Reparatureinheit mit Totalschaden und ein ausgelaufenes Fass mit Tritium Säure sprechen Bände. Und das alles nur für einige lumpige Container mit Fusionsleitgel. Typisch Mann, sie mögen zwar High Tech Schiffe fliegen und Schnellfeuerblaster an der Hüfte haben, aber letztendlich bleiben es primitive Keulenschwinger die es moralisch nie aus der Steinzeit geschafft haben. Ob das männliche Geschlecht wirklich die Bezeichnung „sapiens“ verdient, bleibt vorläufig für mich eines der ungelösten Rätsel der Menschheit. Zumindestens scheint es Ausnahmen zu geben. Zwar nur sehr wenige, vielleicht eine Randgruppe der Männer, die mehr weibliche Gene haben als sie zugeben wollen, aber es scheint sie tatsächlich zu geben. Erst neulich wurde ich in der Nähe des Mars angesprochen und zum Frühstück eingeladen. Von einem Mann! Erst dachte ich, dass diese impertinente Person auch ein typischer Vertreter der Gattung Mann wäre, aber ich sah mich getäuscht. Während des gesamten Frühstücks über machte er nicht einen Versuch mich anzufassen und ließ nicht eine obszöne Bemerkung fallen. Quasi ein Wunder. Irgendwo im All scheint es also doch noch einen Planeten zu geben, auf dem das eine Prozent Männer geboren wird, die nicht mit dem Schwanz denken. Einer von Ihnen scheint Schwarzdorn zu sein.

Heute morgen kam ich an einer unserer Stationen vorbei und auf Bitte meiner kleinen Mannschaft haben wir dort einen Zwischenstop eingelegt. Ich selber habe mir die Zeit genommen und bin nach einem kleinen Imbiss durch die Produktionshallen gewandert. Das war ein außerordentliches Erlebnis! Ich bin wirklich begeistert, was man mit der richtigen Ausstattung alles zustande bringen kann. Gut, die Anlagen an der Borg Passage sind ziemlich primitiv, aber ich denke, wenn man das eine Frau planen lässt, dann kann sich das auch anständig entwickeln. Ich habe mir vorgenommen im Laufe der Tage einmal zum Vemelas zu fliegen, um mir anzuschauen wie eine weitsichtige Frau wie Baerbel eine Station führt. Ob Sie nur Frauen beschäftigt? Das wäre mein persönlicher Traum, eine Station, die nur von Frauen geführt, der Männerwelt einmal zeigt, wie man es richtig macht.

Nun ja, vorläufig werde ich mich mit träumen begnügen müssen. Denn wenn ich mich jetzt nicht beeile, dann wird die Millipede wahrscheinlich die Monde des Palenoth schneller mit Mineralien beliefert haben, als ich zugeschaut habe....
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Männer sind das Schlimmste, was einer Frau passieren kann - mit Ausnahme von Katholiken und Bewohnern des Hel.

Antje van der Zee, 2366

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  • From past to now II - Antje van der Zee(*) - 06.08.2004 15:00:31
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