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... oder wie Ella sie in den Wahnsinn treibt

„Ich halte das nicht mehr aus, ich kann einfach nicht mehr. Die macht mich noch wahnsinnig“.
Takeshi, der sich auf der kleinen Couch im Wachbüro rumlümmelte und die neusten Sportberichte auf einem kleinen Monitor verfolgte, drehte müde den Kopf zu seinem Kollegen.
„Wieder die Gefangene in Apartment B II ? Ach, was frag ich überhaupt, wer sollte es sonst sein. Was wollte sie denn diesmal?“
„Sie hat sich über das Essen beklagt, es sei fad und nicht genug gewürzt“.
„Ignorier sie doch einfach“.
„Ich hab’s ja versucht“. Aaron seufzte. „Ehrlich, aber die hat so lange gezetert, bis ich ihrem Wunsch nach Gewürzen nachgekommen bin. Ich weiß echt nicht, was mit der los ist“. Er schüttelte resignierend den Kopf. „Nichts kann man der recht machen. Erst will sie eine andere Matratze, dann ist das Kopfkissen zu dick, dann ist ihr langweilig, das Essen schmeckt nicht. Was glaubt die, wo sie hier ist? In nem Fünfsterne-Hotel? Dabei sollte sie froh sein, dass sie nicht in einer normalen Zelle gelandet ist. Wenn ich was zu sagen hätte, ich würde sie bei Wasser und Brot halten“.
Aaron hatte sich dermaßen in Rage geredet, dass er einen knallroten Kopf bekommen hatte und Takeshi lachen musste.
„Jaja, lach du nur. Aber wenn das nicht bald aufhört, laß ich mich mit nem Nervenzusammenbruch krankschreiben“.
„Immer mit der Ruhe, das nächste Mal lässt du sie schreien, die wird schon merken, dass wir nicht reagieren und dann von selbst aufhören“.
„Hast du ne Ahnung“. Aaron ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Hast du nicht mitbekommen, was die mit dem Schiff von Heinrich gemacht hat?“
Das erregte Takeshis Aufmerksamkeit und er richtete sich auf.
„Nein, was denn? Erzähl“.
„Die hat so ziemlich alles an Einrichtung zertrümmert, was sie in die Hände bekommen hat und drei Mann von der Mannschaft mussten auf die Krankenstation, weil sie von ihr übel zugerichtet worden sind. Und sechs Mann waren nötig, um sie zu bändigen und...“
„Ach, komm“, Takeshi sah ihn zweifelnd an, „das ist doch wohl übertrieben. Diese zierliche Person? Die haben dir nen Bären aufgebunden. Eigentlich ist die doch sogar ganz niedlich. Das trau ich der nicht zu“.
„Doch, bestimmt. Frag Fletcher aus der Wartungsabteilung, wenn du mir nicht glaubst. Der war dabei, als sie die Schäden beseitigt haben“.
„Fletcher? Da haste ja den richtigen gefragt. Gibt keine größere Klatschtante... öh... Klatschonkel... wie auch immer, es gibt keinen, der mehr tratscht als Fletcher“.
„Denk doch, was du willst. Ich mach jedenfalls drei Kreuze, wenn wir die wieder los sind. Hoffentlich überlegen sich die Clanoberen bald was, sonst... sonst... ach, ich weiß auch nicht“.
„Hier“, Takeshi reichte Aaron einen Becher dampfenden Kaffees rüber, „trink erst mal was und entspann dich“.
Doch bevor Aaron auch nur einen Schluck nehmen konnte, blinkten auf dem Kontrollpult einige Lampen wild durcheinander.
„Neiiiiiiiiiiiiin, nicht schon wieder“, Aaron ließ seinen Kopf auf die Tischplatte sinken, „dass ist schon wieder diese McNamara. Ich will nicht mehr...“
„Na, laß mal. Ich mach das. Ich will mich selbst mal dieser Kratzbürste vorstellen, du hast mich neugierig gemacht“. Takeshi hatte sich erhoben und zog sich seine Uniform zurecht.
„Ich wünsch dir viel Spaß“. Der Sarkasmus in Aarons Stimme war kaum zu überhören.