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es war einmal...

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Illuminated Order Of The Drake [¥] (*) schrieb am 02-10-2004 16:36:04 : Sundawn
System: Hades
Planet: Cera Miseri
Ort: Freie Enklave Miseri


In the shadows of the Dome

Ein langer und dunkler Tag neigte sich unter den gewaltigen Kuppeln von Miseri dem Ende zu. Tief weiße, Schnee bedeckte Straßen und ein nicht enden wollender Strom aus den herrlich anzuschauenden Flocken hätten etwas Weihnachtliches an sich gehabt, wenn denn irgendeinem der Bewohner danach zumute gewesen wäre. Aber die Lohnsklaven, die freien Bürger, die Penner und Obdachlosen, die Halsabschneider und die fliegenden Händler hatten für dieses Schauspiel der Natur schon lange keine Augen mehr übrig. Wie üblich fluchten sie nur leise in die hochgeschlossenen Krägen ihrer Mäntel und murmelten leise Flüche über die Wetterkontrollkuppeln, die wieder einmal nicht funktionierten. Buntes grelles Licht warf tanzende Lichter auf die Straßen, hervorgerufen durch Myriaden von holographischen Werbetafeln und die wenigen dunklen Ecken der Straßen waren begehrte Orte. Junkies, Dealer, Kleinkriminelle und Bullen gleichermassen lauerten dort in diesen schwarzen und verschwiegenen Flecken wie die Raubtiere auf Beute oder auf das nächste Geschäft. Nutten jeder Herkunft und jeden Geschlechtes boten ihre Dienste feil und die Freier waren nicht minder vertreten. In einer dieser dunklen Ecken, belichtet nur von einem uralten Notausgangs Schild stand eine kleine und zierliche Gestalt, die sich nahtlos in das Bild der Straßen Miseris einfügte. Der mitternachtsblaue Chloé Umhang aus wärmeisolierendem Karntax Gewebe, die hohen schwarzen Lederstiefel und die neckische Jagdmütze tarnten sie perfekt als eine der unzähligen Lohnsklavinnen oder Nutten, die nicht gesehen werden wollten. Tatsächlich aber wartete die Frau nicht auf einen Deal mit einem Freier oder auf den Verkäufer der neuesten Designerdrogen, sondern auf einen Kurier mit Informationen, der laut ihrer Cartier Uhr schon lange überfällig war. Der Ärger stand ihr ins Gesicht geschrieben, denn die Informationen waren sensitiv und äußerst zeitkritisch. Sie schaute sich noch einmal um und als sie sich unbeobachtet fühlte, zog sie den kleinen, silbernen Flachmann mit dem Monogramm heraus, der mit wunderbarem englischen Sherry gefüllt war. Vorsichtig schraubte sie den Verschluss ab und achtete sorgfältig darauf, dass sich keine Eiskristalle bildeten. Mit einem leisen Seufzen nahm Sie einen tiefen Schluck.

Es ist gefährlich hier in dieser Gegend unvorsichtigerweise Alkohol zu zeigen - jeder Penner würde sie dafür töten , erklang eine Stimme etwas hinter und über ihr.

"Verdammt", schoss es ihr durch den Kopf, während Sie den Flachmann fallen ließ, herumwirbelte und mit der Hand unter ihren Umhang griff, wo bereits eine einsatzbereite Blasterpistole vom Typ GBS-III auf ihren Einsatz wartete. Aber sie war natürlich viel zu langsam. Bevor sie auch nur ansatzweise den Griff der Waffe erreicht hatte, schüttelte ihr Gegenüber bereits den Kopf und hatte seinerseits einen stummelläufigen Blaster auf sie gerichtet.

Und jetzt schön langsam die Hand aus dem Umhang hervorziehen. Und Gnade Ihnen Gott, wenn ich etwas anderes als die nackte Hand sehe.

Sehr langsam und äußerst vorsichtig tat sie wie befohlen. Sie versuchte einen ängstlichen Blick aufzusetzen, um ihren Gegenüber zu täuschen und augenscheinlich funktionierte das auch recht gut. Ein süffisantes lächeln umspielte seine Lippen und er sah für sie äußerst zuversichtlich aus. "Du armer Irrer", dachte sie sich. Du ahnst ja nicht im Geringsten, dass die weissen Atemwölkchen aus Deinem Mund die weisse Fahne sind, die Dein Schicksal besiegelen.

Haben Sie die Informationen?

Ich will mein Geld. Und zwar nicht zehntausend wie bisher vereinbart, sondern hunderttausend.

Sie schmunzelte. Dieser Kerl brach gerade eine der ungeschriebenen Regeln und das war nie gut. Man bedrohte einfach nicht die Hand, die einen fütterte...

Guter Mann, Sie verkennen die Situation, oder? Meinen Sie wirklich, ich würde Ihnen soviel Geld geben? Und meinen Sie wirklich, ich wüsste nicht, dass die ursprüngliche Abmachung zehntausend miserische Kronen waren? Sie machen einen Fehler und wenn Sie die Informationen nicht sofort übergeben, werden Sie noch weniger bekommen.

Ist das Ihr letztes Wort, gute Frau?

Sie machen mich sehr, sehr traurig, denn Sie sind dumm. Wollen Sie wirklich auf Ihrem Tod bestehen?

Langsam aber sicher wurde die Szene irreal, das fühlte Sie. Inmitten des fallenen Schnees versuchte dieser Parvenut doch tatsächlich Sie zu linken. Eigentlich war Sie erheitert. Sie hatte das Leben auf den Straßen vermisst und hatte beinahe schon vergessen wie amüsant Spinner sein konnten. Dummerweise ließ ihr dieser hier keine Wahl.

In Ordnung, Sie bekommen, was Sie verdienen. Ehre wem Ehre gebührt.

Lässig schnippte Sie mit den behandschuhten Fingern der rechten Hand...



Mistake and solution

Sie hatte das Signal gegeben, es gab also keine andere Lösung. Der Kurier würde von seiner unverschähmten Haltung nicht abweichen. Er hatte sich das schon gedacht, nachdem er die Unterhaltung mitverfolgt hatte. Das auf seinem Gewehr aufmontierte Lasermikrofon hatte das Gespräch in brillianter Klarheit auf seinen Headset übertragen und mit seiner Dummheit hatte der Kurier den nächsten logisch zwingenden Schritt provoziert. Also hatte er sich nicht umsonst fast zwei Stunden auf dem Dach des Hochhauses den Arsch abgefroren, nur geschützt von der isolierenden Thermounterlage und bedeckt von der selbstheizenden Tarndecke. Mit solchen Dingen war immer zu rechnen gewesen und genau dafür war er da. Sein Präzisionsgewehr vom Typ Dragunov Tiger VI zielte schon geraume Zeit auf einen Punkt unterhalb des linken Auges des Informanten und dank eingebauter Nachtsicht im Visier rechnete er auch nicht mit Schwierigkeiten. Ein letztes Mal korrigierte er die Schlachtfeld Einstellung des Gewehres, bevor er leicht und ohne Anstrengung den Abzug betätigte. Dank des aufmontierten Schalldämpfers verließ die Kugel vom Kaliber 7.62 praktisch ohne jedes Geräusch Lauf und drang mit einem unspektakulären "plopp" in den Schädel des Kuriers ein. Der Kopf platzte wie eine überreife Melone und verspritzte Blut und Gehirnmassen auf den weissen Schnee. Praktisch genauso lautlos wie der Schuß selber fiel der leblose Körper des Kuriers zu Boden. Manchmal fand er es beeindruckend, wie einfach manche Dinge waren. Er aktivierte die Richtstreckenfunkverbindung auf dem gesicherten Kanal für die erste und letzte Durchsage des Tages. Merkosh an Antje - nimm die Informationen und verschwinde da. Wir treffen uns nachher im Bistrobereich der Clanstation des Konsortiums. Tritt als Lieferant auf, für eine entsprechende Füllung Deines Laderaums habe ich bereits gesorgt.



Prime Directive

Aus einer solchen Nähe hatte sie noch nicht gesehen, wie ein Mensch starb. Sicherlich, der Tod war ein ständiger Begleiter, wenn man sich in einer Freistadt wie Miseri aufhielt, aber normalerweise nahm er nicht solche gewalttätigen Züge an. Ein Messer im Rücken einer Bar, eine geschwungene Laseraxt während eines Straßenkampfes oder ein sauberer Blasterschuß waren die eine Sache. Aber was das von Merkosh bevorzugte und antiquierte Präzisionsgewehr anrichtete, war wirklich schlimm zu beobachten. Der Kurier hatte keinen Kopf mehr, diesen hatte die Kugel vollständig weggesprengt. 'Handgefüllte Quecksilberpatronen mit Urankern' oder so ähnlich hatte er ihr einmal erklärt, aber sie hatte das ignoriert weil sie es nicht für wichtig hielt. Jetzt jedoch war für sie nicht die Zeit für einen philosophischen Dialog mit sich selber, es galt gewisse Dinge zu erledigen. Ohne jede Abscheu bückte sie sich zum dem Toten herunter und durchsuchte seine Taschen. Es dauerte keine Minute, bis sie die beiden Datapads fand, die eigentlich satte 10.000 Kronen gekostet hätten. Es war Zeit aufzubrechen, einige der Lohnsklaven schauten schon zu ihr herüber. Der Tod war zwar auf den Straßen Miseris allgegenwärtig, aber man konnte nie sicher sein, ob nicht doch irgendein Idiot auf die Idee kam, Sicherheitskräfte zu rufen.

Antje beschloss auf dem Rückweg keine falschen Vorstellungen aufkommen zu lassen. Sie entledigte sich es Umhangs, der sowieso dank einiger Blut- und Gehirnspritzer nicht mehr zu retten war und sortierte ihre Ausrüstung neu. Ihr Multiphasenschwert ließ sie auf dem Rücken geschnallt, aber den Blaster band sie sich an ihren Gürtel. Zwei Wurfmesser in die Stiefel und ein GA-XII Betäubungsschlagstock komplettierten das Waffenarsenal, dass sie jetzt sichtbar über der schwarzen Keflex™ Panzerung trug. Ihren letzten Trumpf, ein Fibro Combat Knife nahm sie direkt in die Hand. Niemand würde sie daran hindern die zwei Kilometer zum Shuttleport zu gelangen. Sichtlich zufrieden klopfte sie mit dem Messergriff leicht auf die Datapads um sie vom Schnee zu befreien. In wenigen Stunden würde sie bereits zusammen mit einigen Getreuen den Inhalt studieren können - die antiken Codici der Illuminaten, ihre obersten Direktiven. 'Mission successful', dachte sie. Die Illuminated Order of the Drake würde da weitermachen, wo andere aufgehört hatten.



Only when the last dragonslayer has been layed by the heels
And his deminic soul is melting in the holy flames of eternal truth
The dragons kingdom will rteurn to free the enslaved soul
From his shackles of hate
urn to free the enslaved soul
That will be the time, when the Serpent looses its tongue and its head!!

(Songtext von Running Wild: Return of the Dragon)
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Die Illuminaten - Bewahrer des Wissens, Wegweiser im Chaos. Erleuchtete Frequenz: #illuminated-order

Kontakt: ICQ :
  • Sundawn - Illuminated Order Of The Drake [¥](*) - 02.10.2004 16:36:04
    • Leider - DISco(*) - 02.10.2004 23:43:01
      • Stimmt... - SkYdEvIllE(*) - 03.10.2004 2:41:26
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