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es war einmal...

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Kama Narek (*) schrieb am 15-11-2004 14:37:36 : Umbruch

Ort: Raumstation "Chez Foam" im Orbit von Oya, Eta-Carinae
Zeit: IST 0700, 15.11.2366

Ein älterer Mann und eine Frau sitzen vor einem großen Panoramafenster in dem gemütlich beleuchteten Restaurant der Station. Der Mann saugt ernst und mit charakteristisch zusammengekniffenen Augen an einem langen Strohalm, der in einem Mai Tai steckt. Die Frau ihm gegenüber sitzt lässig an die hohe Stuhllehne geschmiegt, ihre rot lackierten Fingernägel tackern den Rhythmus eines unbekannten Liedes auf die Tischplatte.

Es sind Foam Chthon und Kama Narek, ihres Zeichens Betreiber des überaus lukrativen Stations-Clusters am Oya. Ersterer ist der Besitzer der Lokation des heutigen Treffens. Seine Kollegin, die auf der Nachbarstation wohnhaft ist, hat ihm soeben eine für ihn unerfreuliche Wendung in ihrem Geschäftsverhältnis offenbart.

Just in diesem Moment setzt er das Glas ab, starrt es noch einen Moment an und beginnt dann, ohne zunächst aufzusehen, mit einer tiefen, rauchigen Stimme zu sprechen.


Foam: Du bist Dir sicher? Ich meine, ganz sicher?
Kama: Ja, das bin ich.
Foam: Ich nehme an, Du hast bereits mit den Leuten aus der HTTP-Führungsetage gesprochen?
Kama: Selbstverständlich.
Sie waren zwar nicht sonderlich erfreut, haben mir letztlich jedoch alles Gutes für den weiteren Weg gewünscht.

Foam kratzt sich am Kopf. Er scheint zu überlegen.

Foam: Das ist ein großer Schritt.
Kama: Allerdings.
Foam: Ich bin sicher, dass Du dem gewachsen bist, aber...
Kama: Bei Dir gibt es immer ein "aber".

Sie schenkt ihm ein strahlendes Lächeln, welches ansatzweise offenbart, wie gut die beiden sich kennen.

Foam: ... aber willst Du wirklich all' das, was wir die ganzen Jahre mühselig aufgebaut haben, einfach so fortwerfen?

Etwas brüskiert sendet sie mit ihren Blicken ein paar kleine Eisblitze über den Tisch. Ihre Nase kräuselt sich wie immer, wenn sie aufkeimende Emotionen zurückhalten will.

Kama: Hör mal. Ich werfe nichts fort. Ganz sicher nicht.
Unsere Freundschaft, das intime Vertrauen, welches ich zu Dir hege - und dies ist genau das, was an tatsächlich Wertvollem aufgebaut wurde - darf und wird davon nicht beeinträchtigt werden. Alles andere ist materieller Mumpitz und narzistischer Tant.
Das weißt Du ganz genau, mein Lieber.

Nun ist es an der Zeit, dass ihr Gegenüber einen leichten Groll verspürt. Er versucht eine unwirsche Konterattacke.

Foam: Achja?
Mumpitz? Tant?
Sieh Dich doch an! Gold behangen, wie Du dasitzt. In feinster Seide gekleidet. Eine individuelle Duftkreation verströmend.
Meinst Du allen Ernstes, dass Du Dir diesen Luxus weiter leisten können wirst?
Nein. Dass Du überhaupt darauf verzichten können wirst?
Kama: Du wirst schon sehen, was ich kann. Unterschätze mich nur mal nicht.
Nicht schon wieder.

Sichtlich geknickt muss er nun zusehen, wie er wieder zurückrudern kann. Glücklicherweise findet er noch ein paar Pfund Charme aus seiner Jugendzeit.

Foam: Nein, das werd' ich nicht.
Auch wenn es schwerfällt.
Bei so viel Perfektion wie bei Dir, meine ich. Da muss es doch irgendwo irgendeinen Makel geben.

Touché. Solchen, wenn auch maßlosen Komplimenten, kann sich kaum ein Frauenherz verschließen. Amüsiert klimpert sie kokett mit ihren langen Wimpern, bevor sie antwortet.

Kama: Oh, die gibt es, die gibt es.
Nur auf einem ganz anderem Gebiet.
In einem völlig anderen Spiel.

Die hochgezogene rechte Augenbraue zeigt an, dass er weiß, auf was sie anspielt. Und er ist sich wohl bewusst, dass er der einzige Außenstehende ist, der in diese Sache eingeweiht ist.

Foam: Er fehlt Dir, nicht?
Kama: Ja, furchtbar.
Foam: Du meinst, Dein Vorhaben wird ihn zu Dir zurückbringen?

Unsicher wandern Kamas Augen hierhin und dorthin, können jedoch keinen Punkt fixieren, bis sie schließlich wieder bei ihrem Kameraden Zuflucht suchen.

Kama: Wohl kaum. Ich glaube nicht.
Ich weiß nicht. Ich bin mir nicht sicher.
Foam: Hmmm.
Kama: Die Entscheidung ist jedenfalls nicht seinetwillen gefallen.
Letztendlich auf keinen Fall.
Foam: I see, my darling.

Man kann förmlich die Gedankenblase über ihm sehen, in der ein großes "Frauen!" prangt. Er schmunzelt.

Kama: Lass uns das Thema wechseln.
Foam: As you wish.
Kama: Ich habe versprochen, den Leviathan in Deine Obhut zu geben.
Ich denke, er wird hier noch Platz finden, oder?

Beide fallen urplötzlich in professionelles Geschäftsgebaren zurück. Die Verhandlungsroutine sitzt bei beiden zu tief.

Foam: Natürlich. Ich habe noch mehrere Hangar frei.
Du willst sicher auch ein anderes Schiff von mir, nicht wahr?
Kama: Klar. Ich werde Dir die Spezifikationen nachher rüberschicken.
Sag mir dann bitte, wieviel Du dafür haben willst.
Foam: Ich bitte Dich! Das geht auf's Haus.
Kama: Nein, das möchte ich nicht.

Hier endet nun alle Professionalität auch schon wieder. In einer besonderen Entschiedenheit beharrt der Händler auf seinem Angebot, die über die finanzielle Geste hinaus, durchaus als Freundschaftsdienst zu werten ist.

Foam: Darüber werde ich mit Dir nicht argumentieren, verstanden?
Du bekommst alles was Du brauchst von mir.
Umsonst!

Ein zartes Lächeln umspielt ihre Mundwinkel.

Foam: Das weißt Du doch.
Jederzeit.
Kontakt: ICQ :
  • Umbruch - Kama Narek(*) - 15.11.2004 14:37:36
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