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es war einmal...

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Timothy 'Starjumper' Brody (*) schrieb am 09-01-2005 19:15:49 : Bob
Nachdenklich betrachtete Timothy die Nachricht die ihn soeben erreicht hatte. “Eilmeldung“ stand in großen Lettern über der Nachricht.

Sehr geehrte Mitarbeiter,

Die Weiland-Ulysses Guards wurden mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Die Clanstation, sowie die verbliebenden Betriebsmittel wurden veräußert.

Aufgrund der vielen Piloten, die ihre Heimat nun in anderen Organisationen gefunden haben, möchten wir darauf hinweisen, dass sämtliche Stationsbesitzer eine Änderung der Sicherheitscodes vornehmen sollten.

Wir wünschen noch einen angenehmen Tag.


Kurz und Knapp. Wie alle Mitteillungen aus der Konzernspitze. Timothy konnte sich nicht daran erinnern, wann er das erste mal von den Auflösungsgerüchten gehört hatte, aber einige Wochen war es sicherlich schon her gewesen.

Mit langsam Schritten ging Timothy zum Kommunikationspaneel und aktivierte die Frequenz des Sicherheitsdienstes. «Mr. Alvarezz?»

Einen Augenblick war nur das statische Rauschen in der Leitung zu hören. «Guten Abend Mr. Brody, was kann ich für Sie tun?» antwortete der Sicherheitschef der Station zackig.

«Kommen Sie bitte auf die Brücke, ich brauche Sie hier oben.» wies Trapper den Mann an, dann beendete er die Verbindung. Außer ihm befanden sich nur noch zwei weitere Mitarbeiter einer Truppe auf der Brücke, einer der Produktionsassistenten, sowie der Reparaturkoordinator. «Machen Sie Feierabend meine Herren. Für heute werden wir unsere Pforten schließen.»

Nickend verließen die beiden Männer die Brücke der Station und schlagartig herrschte Totenstille. Manchmal war es schon seltsam. Während sich auf den unteren Decks der Station die unterschiedlichsten Personen tummelten, Händler, Besucher, Touristen, herrschte hier im Kommandozentrum meist Stille und Ruhe.

Es dauerte nur einige Minuten, dann schoben sich die Türen des Brückenschotts erneut zischend auseinander. Ein Mann mittleren Alters in einer dunklen Uniform betrat den Raum. Auf seiner Brust war das Symbol des Sicherheitsdienstes zu sehen. «Sie haben mich gerufen Sir?»

«Lesen Sie das hier.» Timothy gab Alvarezz einen Wink und reichte ihm dann die Nachricht von der Geschäftsleitung. «Wir müssen die Sicherheitscodes für die Station ändern. Ich kann mir zwar nicht vorstellen, dass einer unserer ehemaligen Mitarbeiter auf Dumme Ideen kommen würde, aber man sollte immer auf Nummer sicher gehen.»

Alvarezz nickte kurz, dann zog er aus seiner Tasche den Codeschlüssel des Sicherheitschefs hervor. Timothy hielt seinen bereits in der Hand. Dann steckten beide gemeinsam die Schlüssel in die dafür vorgesehen Slots der Hauptkonsole.

«Computer, Sicherheitszugriff! Änderung sämtlicher Kommandocodes der Stufe eins und zwei!» befahl Timothy mit kräftiger Stimme.

Änderungssequenz wird initiiert. Bitte um Stimmidentifikation.

«Sicherheitschef Alvarezz. Persönliches Passwort: Seezunge.»

Timothy konnte sich ein lächeln nicht verkneifen, doch bereits Sekunden nach dem der Computer den Freigabecode bestätigt hatte, war das Lächeln wieder verschwunden. «Stationsinhaber Brody. Persönliches Passwort: Lazarus.»

Erneut signalisierte der Computer die Richtigkeit der Eingabe. Änderungssequenz eingeleitet.

«Wenn ich mich nicht irre, dann dürfte das nun ein Weilchen dauern. Genug Zeit, um noch über eine andere Sache zu reden.» Timothy deutete auf die kleine Sitzecke die sich direkt vor der verglasten Fensterfront befand. Nachdem beide Platz genommen hatten, fuhr er fort. «Da wir uns nun nicht mehr auf die Guards allein verlassen können, denke ich, sollten wir einige Vorbereitungen für die Zukunft treffen. Als erstes möchte ich, dass das Sicherheitspersonal aufgestockt wird.»

Alvarezz holte aus einer der verborgenen Taschen ein kleines Datenpad hervor. «Das sollte kein Problem darstellen. Gutes Personal ist zur Zeit recht einfach zu bekommen. Ich würde aber auch empfehlen, dass wir eine gesonderte Truppe zusammen stellen, die sich an Bord ihres Schiffes aufhalten wird. Für den Fall von Überfällen wäre es vielleicht gut, einen kleinen Joker in der Hinterhand zu haben.»

Timothy dachte kurz über den Vorschlag des Sicherheitschefs nach. «Das klingt vernünftig. Leiten Sie das in die Wege. Sobald das Team besteht, möchte ich das Sie mich informieren.»

Alvarezz wollte gerade noch etwas sagen, wurde jedoch durch die künstliche Stimme des Computers unterbrochen.

Änderungssequenz abgeschlossen.

«Soweit ich informiert bin, müssen wir nun nur noch einen Neustart des kompletten Systems vornehmen, damit die aktualisierten Codes in die entsprechenden Protokolle übertragen werden.» merkte Alvarezz an. Ohne eine Reaktion von Timothy abzuwarten, leitete er die entsprechende Sequenz ein.

Neustart eingeleitet. Bitte warten, System wird herunter gefahren.

Kaum hatte die künstliche Stimme den entsprechenden Hinweis gegeben, erloschen sämtliche Displays und Bildschirme im Raum. «Irgendwie ein beunruhigender Anblick. Man könnte denke, wir hätten von einem Moment auf den anderen unsere Augen und Ohren verloren.» Timothy fühlte sich etwas verunsichert.

«Im Grunde ist das auch Korrekt. Für die Dauer des Neustarts sind sämtliche Sensoren, Sicherheitssysteme, die Lebenserhaltung und noch vieles mehr abgeschaltet.» antwortete Alvarezz reflexartig.

Timothy zog die Augenbrachen hoch. Irgendwie war ihm mulmig zumute. Was wäre, wenn das System nicht wieder hochfahren würde? Noch bevor er etwas sagen konnte, wurden sämtliche Displays und Monitore wieder aktiviert. Alles schien sich wieder im ursprünglichen Zustand zu befinden. «Computer, Systemdiagnose erstellen.»

Timothy wartete, doch es passierte nichts. Weder eine mündliche Bestätigung, noch das sonst übliche Bestätigungssignal. «Computer! Systemdiagnose erstellen!» Timothy Stimme klang nun energischer.

Ja ja, nicht so eilig, und außerdem könnten Sie das ruhig etwas höflicher sagen!

Auf Timothys Gesicht spiegelten sich sämtliche Emotionen innerhalb einer Sekunde wieder. Dann sah er völlig verwirrt zu Alvarezz rüber, welcher nur mit den Schultern zuckte.

Was ist nun? Bekomme ich nicht wenigstens ein kleines „Tut mir Leid“?

«Wer spricht da überhaupt?» fragte Timothy vorsichtig.

Mein Name ist ETS-1324, aber ich würde es bevorzugen, wenn Sie mich Bob nennen. Ich bin die künstliche Intelligenz zur eigenständigen Verwaltung dieser Station.

«Bob?» Timothy sah erneut Alvarezz an. «Seit wann haben wir hier eine künstliche Intelligenz auf der Station?»

Erneut zuckte Alvarezz nur mit den Schultern.

Wenn ich diese Sache aufklären dürfte, ich gehöre zur Grundstruktur des Betriebssystems. Leider wurde es anscheint versäumt, mich bei der Inbetriebnahme der Station zu aktivieren.

«Dich habe ich nicht gefragt!» knurrte Timothy wütend.

Sie legen ein äußerst unfreundliches Verhalten an den Tag, ich denke, es wäre an der Zeit für eine erzieherische Maßnahme.

Kaum hatte die Stimme den Satz beendet, erloschen plötzlich sämtliche Beleuchtungselemente der Kommandozentrale.

«Computer! Sofort die Beleuchtung wieder aktivieren!» Wieder erfolgte keine Reaktion. «BOB!» Timothy wurde langsam wütend.

Ich bedaure. Ich werde die Beleuchtung für exakt 5 Stunden deaktiviert lassen, es sei denn, Sie entschuldigen sich.

«Erm, Sir? Dürfte ich vielleicht vorschlagen…» begann Alvarezz, doch Timothy fiel ihm sofort ins Wort. «NEIN! Dürfen Sie nicht. Sorgen Sie lieber dafür, das hier ein paar Techniker auftauchen, die diese Sache wieder in Ordnung bringen!»

Alvarezz nickte, dann fiel ihm auf, dass der Inhaber der Station diese Geste nicht wahrnehmen würde. +f=pink«In Ordnung Sir. Ich werde mich sofort auf den Weg machen und die Leute zusammen suchen.»

Dürfte ich erfahren was Sie vorhaben?

Timothy öffnete den Mund, beschloss dann jedoch, nicht auf die Frage zu reagieren. Hinter ihm war das Zischen des Schotts zu hören. Alvarezz hatte den Ausgang erreicht und Timothy hoffte, dass er nicht all zu lange brauchen würde. Jede Minute die er länger mit dieser KI verbringen müsste, würde ihn dem Wahnsinn ein Stück näher bringen.

Also ich kann ihre Ignoranz nicht verstehen. Ich habe versucht, mit Ihnen Freundschaft zu schließen, doch Sie scheinen eher ein Einzelgänger zu sein, habe ich recht?

In Timothys Gedanken machte sich das Bedürfnis breit, etwas zu zerstören. Eine Erfahrung, die er bisher noch niemals gemacht hatte, doch angesichts dieser nervenden KI könnte es vielleicht schneller soweit sein, als er vermutete.

Ich habe den Datenbanken entnommen, dass Ihr Name Timothy Brody ist. Ein schöner Name. Aber sie sollten sich etwas beruhigen. Meine Sensoren registrieren, dass Sie angespannt sind. Vielleicht sollten wir das bestehende Problem einfach noch einmal erörtern.

Timothy presste sich die Hände auf die Ohren. «ALVAAAAAREZZ!» brüllte er dann, wohlwissend, dass dieser ihn vermutlich nicht hören würde.



Fortsetzung folgt..
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