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Pling

Ein unwilliges Grummeln entrang sich seiner Kehle. Der linke Arm löste sich aus der Wärme der Decke und legte sich über die Augen, während der rechte langsam im Bett umhertastete – leer. Natürlich. Wieder nur ein Traum.
Er wollte sich gerade wieder umdrehen...

Pling

Blake wollte schon auf die Konsole langen und den Weckalarm deaktivieren, als ihm klar wurde, dass es sich nicht um den Wecker, sondern um den Türalarm handelte.
Missmutig schwang er die Beine aus dem Bett, setzte sich auf und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Er gähnte ausgiebig und verließ dann das Schlafzimmer der Suite, um die Tür zu öffnen.
Nach einem kurzen Blick auf den kleinen Monitor neben der Tür, auf dem er sich seinen Gast angeschaut hatte, gab er dem Computer die Anweisung, die Tür zu entriegeln und zu öffnen.

„Was willst du denn hier?“
„Was willst du denn hier?“, äffte Lazarus seinen Bruder nach. „Das ist ja ne tolle Begrüßung“. Er musterte ihn. „Hab ich dich geweckt?“
Statt einer Antwort gähnte Blake erneut.
„Ist eigentlich auch egal. Jetzt bist du ja wach. Aber um auf deine Frage zurück zu kommen, es müsste eigentlich vielmehr heißen, was du hier machst“.
Blake, der grade auf dem Weg ins Bad war, drehte sich wieder zu seinem Bruder um. „Wo nach sieht’s denn aus?“
„Du weißt doch genau, was ich meine. Solltest du nicht bei... bei... Wie war noch gleich ihr Name?“
„Kama. Sie heißt Kama“.
„Ja, richtig. Solltest du nicht bei Kama sein? Ich hab dich schließlich nicht ins Eta geflogen, damit du hier auf dem Boeel in einem – zugegebenermaßen exklusiven – Hotel rumhängst. Was hast du zu deiner Verteidigung zu sagen?“ Lazarus setzten einen gekonnt strengen Blick auf.
„Man, du hörst dich an wie ein Oberlehrer. Bestell mal was zum frühstücken“, wich Blake dem Thema aus und verschwand ins Bad.

Als er wieder raus kam, hatte der Zimmerservice bereits ein reichhaltiges Frühstück gebracht und Lazarus grinste Blake fröhlich entgegen. „Das geht ja nicht auf meine Rechnung“. Dieser grinste zurück. „Es ist ja nicht so, dass ich es mir nicht leisten könnte“. „Ich seh schon, ich sollte mich öfter bei dir einladen“. „Dann allerdings werde ich es mir bald nicht mehr leisten können“. Zufrieden ob des Gesichts seines Bruders, biß er herzhaft in ein Croissant.
Eine Weile genossen beide schweigend das Frühstück, dann nahm Lazarus das Gespräch wieder auf.
„Greg, du brauchst nicht zu glauben, du würdest mir so einfach davon kommen. Warum bist du hier und nicht bei ihr?“
„Ich weiß auch nicht... Ich glaube, ich hatte plötzlich Muffensausen...“
„Muffensausen? Daß ich nicht lache. Ausgerechnet du?!? Ich weiß ja, dass du lange nichts von dir hast hören lassen, aber du brauchst endlich Klarheit. So geht das nicht weiter. Und was soll schon passieren? Entweder gibt sie dir einen Korb oder eben nicht“.
„Du hast leicht reden, Bruder“.
„Ich weiß“. Dann wurde Lazarus’ Grinsen breiter. „Ich liefere dich heute abend persönlich am Oya ab“.
„Aber, ich...“
„Kein Aber. Und vorher kommst du mit auf die ‚Hangman’s Joke’. Tinka macht mich wahnsinnig. Die bringt mir alles durcheinander. Die halbe Mannschaft hat Angst vor ihr und sie macht sich auch noch einen Spaß draus und nutzt das richtig aus. Ich komme zu nix mehr, ständig muß ich eingreifen“.
Blake musste lachen. „Na gut, überredet“.

Nachdem sie ihr Frühstück verzehrt hatten, beglich Blake die doch recht happige Rechnung und folgte seinem Bruder zum Raumhafen.