Stories

Sopa, Mond des Relas
Zweiter Weihnachtstag 2366
gegen Abend

Desiré hatte schon fast nicht mehr daran geglaubt jemals wieder etwas anderes als Sand zu sehen, als am Horizont die Lichter des Raumhafen, auf den sie seit zwei Tagen zufuhr, erblickte. Am Tor hielt sie ein Uniformierter auf.
+f=#09CEFF "Halt. Können Sie sich ausweisen."
+f=#FFF888 "Das kann ich leider nicht. Ich bin die letzte Überlebende eines Banditenüberfalls auf einen Sandcrawler"
+f=#09CEFF "Können sie das irgendwie beweisen?"
+f=#FFF888 "Wenn sie zwei Tages in südwestliche Richtung fahren, finden sie bestimmt noch die Überreste des Crawlers."
+f=#09CEFF "Nein, ich meinte eigentlich einen Beweis, den sie dabei haben, um zum Beispiel ihre Identität zu überprüfen."
+f=#FFF888 "Vielleicht hilft ihnen das Notebook weiter, ich habe es aus den Trümmern bergen können."
+f=#09CEFF "Na gut, ich werde das überprüfen lassen. Kommen Sie mit, wir nehmen ein Protokoll auf."
Desiré schilderte dem Polizisten alles was geschehen war, mit leichten Abänderungen. Sie beförderte sich selbst von Sklavin zur persönlichen Assistentin des Crawlerbesitzers und versicherte, dass der gesamte Inhalt des Koffers ihr Besitz war, ihre fast vollständige Amnesie verschwieg sie. Selbstverständlich hatte sie auch die Daten auf dem Notebook entsprechend angepasst.
+f=#09CEFF "Fräulein Desiré...?"
+f=#FFF888 "Tapleem."
+f=#09CEFF "Wie die Sandcrawler Firma?"
+F=#FFF888 "Genau."
+f=#09CEFF "Also, Fräulein Desiré Tapleem, aus den Daten des Computers der ihrem Arbeitsgeber gehört hat, sind Sie noch minderjährig, zumindest nach unserem Gesetzt. Ich muss Sie deshalb leider bitte bis zu ihrem Geburtstag in einer Woche in dem örtlichen Waisenhaus zu bleiben."
+f=#FFF888 "Muss das sein? Gibt es da keinen Weg drum herum?"
+f=#09CEFF "Bedaure, nein. Wenn Sie bitte mitkommen würden?"
Er übergab ihr das Notebook nahm ihren Koffer und ging zur Tür. Sie verließen die Polizeistation, gingen quer über den sandigen Platz in ein großes, lehmfarbenes Haus. Das Waisenhaus war genau das, was Desiré befürchtet hatte. Massenweise Kinder in alle Größen und breiten die nur das machten was sie gerade im Kopf hatten. In der Mitte der Eingangshalle stand eine alte Frau mit grauen Haaren und einer Lesebrille auf der Nase, die hilflos gegen den Lärm anschrie.
+f=#FF908B "IHR MACHT VIEL ZU VIEL UNFUG! TIMMY, PAULA, LISA, LASST DEN UNFUG MIT DER LAMPE! ERIK MACH KEINEN UNFUG MIT DER KATZE!"
+f=#09CEFF "Frau Gufnu, ich habe hier einen neuen Schützling für Sie. Sie heißt Desiré und soll hier bis zu ihrem Geburtstag am 4. Januar bleiben."
+f=#FF908B "Hat sie irgendwelche Unfug angestellt?"
+f=#09CEFF "Nein."
Desiré hält der Frau ihre Hand hin.
+f=#FFF888 "Guten Ta-"
+f=#FF908B "Mach keinen Unfug. Such dir ein Zimmer."
Mit den Worten wandte sich Frau Gufnu ab und schrie weiter die Kinder an.
In den nächsten 6 Tagen lernte Desiré das jede Tätigkeit anders als essen, trinken, schlafen oder lesen in diesem Haus "Unfug" war, laute Musik hören, rauchen, Alkohol trinken, oder sich prügeln war "grober Unfug", und sobald Frau Gufnu sauer auf einen war hieß es: "Grober Unfug, nichts als groben Unfug hast du im Kopf!". Desiré hatte es nicht geschafft die Frau weiter zu reizen, und es war ihr langweilig geworden. Der Tag ihres Geburtstages rückte näher.