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"Im Namen des Vaters, und des Sohnes, und des Heiligen Geistes..."

Lin stand an der Hinteren Wand der Kirche und wartete darauf, dass die Ordensbrüder der Militia Christi ihre Predigt beendeten. Der Boden des Klosters war mit einer dicken Staubschicht bedeckt, in der hinteren Ecke türmten sich Steintrümmer, eins der großen bunten Glasfenster fehlte. Alles in allem ein chaotischer Anblick, jedoch aufgeräumter als weite Teile des Gebietes um das Kloster herum.

Die Ordensbrüder verließen das Gotteshaus und nickten Lin im vorbeigehen freundlich zu. Sie schienen sich zu freuen unbekannten Besuch zu haben. Oder sie nahmen aufgrund Lins Verbrennungen im Gesicht an sie sei zur Zeit des Erdbebens hier gewesen und gehöre zu ihnen. Den Messdienern folgten die übrigen Besucher der Messe, von denen einige ebenfalls freundlich nickten, andere sie jedoch nicht wahrnahmen.

Eine einzige Person blieb sitzen. Lin erkannte seinen blonden Schopf von hinten. Es war Vincent. Langsam schritt sie durch die Mitte an den alten Holzbänken vorbei und setzte sich neben ihren ehemaligen ersten Offizier und Stationsverwalter.

"Einen seltsamen Ort hast du dir für ein Treffen ausgesucht."
"Ich finde diese Ruhe entspannend.
Und die Tatsache amüsant, dass sie denken wir könnten diesen geweihten Boden nicht betreten."
"Wie geht es dir?"
"Besser als dir, wenn ich mir dein Gesicht so anschaue."
"Freut mich, dass du die Zerstörung der Bellona besser überstanden hast als ich. Brendson hat es nicht überlebt."
"Ich weiß."
"Wie hat es dich herverschlagen?"

Vincent dachte kurz nach.

"Nachdem ich einige Tage auf dem Cana verbracht hatte, hat mich ein Auftragsflieger mitgenommen. Zuerst wollte ich zum AoR Hauptqartier zurück, doch irgendwas hat mich davon abgehalten."
"Was?"

Wieder dachte Vincent kurz nach.

"Ich schätze ich brauchte einfach eine Pause."

Er stand auf.

"Komm, wir gehen ein Stück, die Nächte auf dem Shurion eignen sich gut zum spazieren gehen."

Sie gingen an Notunterkünften vorbei in denen sich Familien und Freunde unterhielten oder bettfertig für den nächsten anstrengenden Tag machten. Der Alltag bestand momentan immer noch aus der Trümmerbeseitigung und aus dem Neuaufbau ihrer Heimat.
Doch die Menschen schienen sich nichts aus der Tatsache zu machen, dass ihre Häuser zerstört waren. Lin schätzte, dass die meisten einfach nur froh waren einander zu haben.

"Deiner Uniform nach zu urteilen gehörst du nicht mehr der Association of Rebels an.
"Nein."
"Auch keiner anderen über die Systeme bekannten Vereinigung."
"Nein. Ich habe mit ein paar neuen gefährten einen neuen Clan gegründet."
"Neue Gefährten?"
"Dazu bei Gelegenheit mehr."
"Was ist das für ein Clan?" Vincents neugierde war geweckt.
"Offiziel ist es ein kleines Transportunternehmen. Tatsächlich nehmen wir auch Aufträge an."
"Inoffiziel?"
"Ist die Clanfarbe rot. Es langweilt mich den ganzen Tag auf Aufträge zu warten."
"Und was noch?"
"Tarnung."
"Du kannst dich sowieso nicht verstecken."
"Kürzlich bin ich erst einem Attentat der Praetorians entgangen." Sie seufzt.
"Siehst du."
"Fürs erste sollte es reichen um über die Runden zu kommen. Zumindest bis ich irgendjemanden finde, der mir die Qualifikation für ein größeres Schiff verkauft."
"Da kennst du doch mindestens zwei Dutzend Personen."
"Von denen ich keinem 5 Credits weit traue. Es wird Zeit neue Wege zu erschließen."
"Und dann?"
"Wer weiß? Die AoR steht noch offen. Oder Back to the Roots ins Miras."

Sie drückt ihm ein Datenpad in die Hand.

"Darauf befinden sich alle relevanten Daten die SED betreffend. Ich würde mich freuen wenn du es dir überlegen würdest."