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es war einmal...

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Mia Chang [GPEC] (*) schrieb am 08-03-2005 21:00:00 : Leben und Sterben im Krieg
Die Sonne ging gerade über Xabepa auf. Noch reichte die Leuchtkraft der Serpens-Sonne nicht aus, um die Monde vom Himmel zu verdrängen. Ein nahezu beeindruckendes Himmelsspiel. Aber hier in der Hauptstadt nahm es kaum noch jemand zur Kenntnis.
Mia sass wie jeden Morgen vor ihrem Fenster und gab sich ganz der Meditation hin. Vollkommen im Einklang mit sich und der Welt dort draussen. So verrannen wie jeden Morgen die Minuten und Stunden. Zeit war bedeutungslos.
Bis ein unerwartetes Signal diese Ruhe durchbrach...

Nur langsam löste sich Mia aus Meditation und erreichte gerade noch rechtzeitig die Tür um die davor wartenden am Gehen zu hindern.
„Hallo meine Herren, wie kann ich ihnen helfen?“
Die beiden Männer wirkten etwas erschrocken, fassten sich aber sofort wieder. Irgendwie fühlten sie sich unbehaglich, dass konnte Mia spüren. Aber sie überspielten dieses Gefühl mit erzwungener Freundlichkeit. Ihre Uniformen strahlten in der Morgensonne. Galactic Peace Enforcement Corps , einer von ihnen schien einen hohen Rang zu bekleiden. Irgendwie kam Mia sein Gesicht bekannt vor. Aber es war derzeit nicht von Belang. Sie würde sich schon noch erinnern.
„Miss Mia Chang?“
“Ja, das bin ich.”
Der Soldat versteifte merklich, nun war sie sich sicher, dass ihm irgendetwas nicht behagte.
„Ich wurde von ihrer Schwester gebeten ihnen dies hier zu überreichen.“
Behutsam streckte er ihr seine Hand entgegen. Als er sie öffnete, kam ein Datenkristall zum Vorschein.
Was hatte das zu bedeuten? Eine Botschaft von ihrer Schwester, überbracht von einem hohen GPEC-Offizier, dem sichtlich unwohl war? Irgend etwas muss passiert sein...
Der Schock sass. Behutsam nahm sie den Datenkristall an sich und verabschiedete sich von den Soldaten. Irgendwie wirkten sie erleichtert, als sie diesen Kristall – diese Last – losgeworden waren.
Zögernd ging Mia zum Abspielgerät. Wollte sie sich das wirklich ansehen? Mit jeder Minute des Überlegens verstärkte sich das ungute Gefühl – zog sich ihr Magen etwas mehr zusammen. Aber am Ende siegte die Neugier über den Verstand. Immerhin war es eine Nachricht von ihrer Schwester.

Der Datenkristall übertrug die Daten in das Abspielgerät und nur etwas verzögert begann das Gerät die Nachricht abzuspielen.
Sie zeigte das Bild ihrer Schwester. Mystique, wie sie sie in ihren Erinnerungen kannte. Immer ein Grinsen auf dem Gesicht. Stets gut gelaunt und wunderschön. Sie trug eine ihrer Lederkombinationen, die sie so sehr liebte. An ihr prangten die Symbole der GPEC und die Rangabzeichen eines Offiziers. Es schien ein bereits recht hoher Rang zu sein – so genau kannte sich Mia da nicht aus.
Ihre Schwester war in vielem genau das Gegenteil von Mia. Mystique war etwas aufgedreht, vielleicht sogar verrückt. Sie liebte es, mit ihren weiblichen Reizen zu spielen, war emotional und aufbrausend. Und trotzdem musste man sie irgendwie lieb haben und fand immer etwas positives. Mia dagegen war stets die ruhigere von beiden. Sie gab sich der Meditation und der Ruhe hin, achtete wenig auf ihr Äusseres und war stets verschlossen. Während es Mystique in die Weiten des Alls und in den Krieg zog, bevorzugte Mia es, zuhause zu bleiben und für ihre geliebte Schwester zu beten.
„Hallo Mia.“
Abrupt wurden ihr Gedanken wieder ins diesseits gerissen.
„Ich habe immer gehofft, dass du diese Mitteilung von mir niemals erhalten wirst. Ich habe General Sun Tsu gebeten, sie dir persönlich auszuhändigen.
Es ist meine letzte Nachricht an dich...“
Tränen rannen über Mias Wangen, der Magen zog sich ihr nun endgültig zusammen. Unendliche Trauer überfiel Mia und stürzte sie in tiefe Lethargie.
Jetzt wusste sie, was diesen Soldaten so viel Unbehagen bereitete. Sie hatten einem gefallenen Kameraden den letzten Wunsch erfüllt.
Es dauerte Ewigkeiten, bis sich Mia von ihr befreien konnte. Die Nachricht war schon lange zuende. Es gab nur noch eine Frage, die sie beherschte... Was war passiert?


Es war der 27. Februar des Jahres 2367, als im Orbit des Marsmondes Phobos 2 riesige Flotten aufeinanderprallten. Die Truppen der Rebellen, der Ehrengarde und der GPEC stellten sich ihren Feinden vom Empire. Die eilig zusammengezogenen Schiffe griffen umgehend die DUKE-Flotte an und konzentrierten ihr Feuer auf ein Feindschiff, dem aber die Flucht gelang. Die Antwort liess nicht lange auf sich warten. Das Empire konzentrierte sein Feuer auf die Dreadnoughts des ehemaligen RAK-Geschwaders unter dem Kommando von Captain Black. Das Schiff hielt dem Feuer des Empires lange stand, letzten Endes konnte es dieser ungebändigten Menge an Energie aber nicht wiederstehen und zerbarst unter dem schweren Feuer der DUKE-Schiffe.
Nur wenige Minuten später folgte der zweite Streich des Duells. Die Truppen des DUKE hatten eine zweite Angriffswelle ihrer Gegner abzuwehren. War es Mut? War es Dummheit?
Die am Phobos versammelten Feinde der DUKEs riskierten alles, um sie zu besiegen. Aber an diesem Tag sollte das Glück nicht auf ihrer Seite sein. In einer zweiten Angriffswelle zerstörte das Empire auch das zweite Schiff des ehemaligen RAK-Geschwaders. In einem Akt der Selbstaufopferung hatte sich die Mystic Phoenix weit in die gegnerischen Linien vorgearbeitet. Wusste die Kommandantin nicht, dass es nun kein Zurück mehr gab?
Als die Triebwerke es endlich geschafft hatten, die Masse des Schiffes zur Umkehr seiner Flugrichtung zu zwingen, verging auch die Mystic Phoenix in dem Feuer des Empires. Ein schwarzer Tag für die gerade neu gegründete GPEC – ein ganzes Geschwader hatte für seine Entschlossenheit zu siegen gezahlt.
Nach dem Rückzug der Flotten wurden die Trümmer nach Überlebenden durchsucht. Die Mystic Phoenix war komplett zerstört worden. Nur einige kleine Trümmer und zerschmolzenes Metall waren von ihr übrig. Die Crew ein totalverlust. Die FSE Black Hawk war irreperabel beschädigt, zerbrochen in viele Teile. Aber es gab überlebende. Unter Ihnen auch der Kommandant, Captain Black. Aber dennoch würde dies sein letzter Kampf gewesen sein. Die Verletzungen waren zu schwer um ihm eine Rückkehr in den aktiven Dienst jemals wieder zu ermöglichen.


Bereitwillig gab das Corps die Informationen über die Phobos-Schlacht an Mia weiter. Nur einen Tag später trafen bei ihr auch die Besitztümer von Mystique ein.
Mia breitete diese vor sich auf dem Boden aus. Ein Bild von ihnen beiden aus besseren Zeiten, ein Abzeichen des RAK... Es war nicht viel, was Mia von ihrer Schwester geblieben war. Aber als sie die Habseligkeiten ihrer Schwester so vor sich ausgebreitet hatte, viel ihr ein Gegenstand besonders auf. Eine Zugangskarte. Mia hatte diese Karte schon einmal gesehen. Damals, als Mystique Xabepa verliess. Es war der Schlüssel zu einem kleinen Hangar. Ohne zu zögern packte Mia ein paar Sachen zusammen und ging richtung Tür. Auf dem Weg dorthin kam sie erneut vor den noch immer am Boden liegenden Besitztümern Mystiques vorbei. Sie machte einen grossen Schritt darüber hinweg, und ging weiter Richtung Tür. Doch kurz bevor sie die Tür erreichte, drehte sie sich um und ging entschlossenen Schrittes zurück. Dann kniete sie sich nieder und hob das Emblem des RAK auf. Sie betrachtete es kurze Zeit und steckte es sich anschliessend an ihren Kragen. Das Bild von ihr und ihrer Schwester nahm sie ein letztes mal in die Hand. Sie gab ihrer Schwester einen letzten Kuss zum Abschied und ging.
Sie brauchte nicht lange zu suchen um den Hangar zu finden, der einst ihrer Schwester gehörte. Die Tür war dreckig und seit Jahren nicht mehr geöffnet worden. Aber die Tür zum Hangar liess sich noch immer öffnen. Als Mia den Hangar betrat, geriet sie ins Staunen. Ihre Schwester hatte sich nie von ihrem Shuttle trennen können. Langsam näherte Mia sich und entdeckte fast vollkommen verblasst die alten Schriftzüge der Northern-Lights am Rumpf des Shuttles und dann direkt darunter kaum noch zu sehen den Namenszug... „Mystic Phoenix“
Zärtlich strich Mia mit ihrer Hand über den Schriftzug und flüsterte...
„Bald schon werden wir wieder vereint sein.“

Nachdem Mia das Shuttle umrundet hatte betrat sie den Innenraum. Es war schlicht. Genau das, was Mia bevorzugte. Mystique hatte all ihre individuellen Besonderheiten aus dem Shuttle ausgebaut. Das Shuttle war heruntergekommen und rostig. Aber nach einem kurzen Funktionscheck stand eines fest. Es würde fliegen.

Nur wenig später erhob sich die Mystic Phoenix wieder aus dem Orbit von Xabepa und steuerte das Hauptquartier des Galactic Peace Enforcement Corps an.
Kontakt: ICQ :
  • Leben und Sterben im Krieg - Mia Chang [GPEC](*) - 08.03.2005 21:00:00
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