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es war einmal...

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Connor Hunt schrieb am 13-05-2005 15:41:48 : Wetteinsatz
„Ha!! Ich hatte dir ja gesagt, wenn wir uns das nächste Mal treffen, dann auf deiner Brücke“.
Mit einem leisen Summen drehte die Mechanik den großen Kommandosessel in die Richtung, aus der die Stimme zu vernehmen war.
Connor hatte die Ellenbogen auf die Armlehnen gestützt, die Fingerspitzen der Hände berührten einander. Aber er sagte nicht ein Wort, stattdessen fixierte er sein Gegenüber. Die junge Frau stand lässig gegen den Rahmen des offenen Schotts gelehnt. Auf ihrem Gesicht lag ein triumphierendes Grinsen.
„Man sollte eben nicht wetten, wenn man nicht weiß, dass man auch gewinnt“. Eine Reihe makelloser weißer Zähne blitzte ihm entgegen, als sich das Grinsen in ein Lächeln verwandelte.
„Du sagst es“.
Etwas an seinem Tonfall schien sie zu irritieren, denn das Lächeln war einer Mischung aus Unsicherheit und Verwirrung gewichen. Aber nur einen Moment lang, dann verengten sich ihre Augen, sie löste sich aus ihrer Position am Schott und kam auf Connor zu. Bei jedem Schritt wippte ihr zu einem Pferdeschwanz gebundenes dunkles Haar. Es schimmerte im Licht der Brückenbeleuchtung mal bläulich, dann wieder anthrazit. Sie baute sich scheinbar bedrohlich vor seinem Stuhl auf, so dass ihre 1,68m wie 2m wirkten und blitzte ihn aus ihren stahlblauen Augen an.
„Was soll das heißen...?“
Connor, der sich bisher noch keinen Millimeter bewegt hatte, blinzelte kurz, legte die Hände auf die Lehnen seines Sessels und räusperte sich.
„Nun, ist dir gar nichts aufgefallen?“
Ein gedehnt fragendes ‚nein’ war die Antwort. Einer der anwesenden Brückenoffiziere versuchte mühsam ein Kichern zu unterdrücken. „Hast du dich nicht vielleicht gefragt, warum du gleich beim ersten Angriff ohne Gegenwehr hier an Bord kommen konntest, während der Rest deines Geschwaders grade mal ein Paar Kratzer in den Lack gemacht hat?“
„Weil ich so gut...“ Der Rest ihrer Antwort ging in einem brüllenden Gelächter des Offiziers unter, der sich jetzt nicht mehr beherrschen konnte, was ihm prompt einen wütenden Blick Deli Gobes und einen strafenden des Kommandanten einbrachte.
Einen Moment schien es, als ob sie auf der Stelle kehrt machen und fluchtartig das Schiff verlassen wollte, doch dann kehrte das Grinsen wieder auf ihr hübsches Gesicht zurück.
„Aber nichts desto trotz hab ich gewonnen. Und ich will jetzt meinen Wetteinsatz abholen“.
„Natürlich“. Connor stemmte sich aus seinem Sessel. „Nach dir“. Mit einer eleganten Armbewegung schob er Deli in Richtung des Schotts. Bevor sie jedoch die Brücke verließen, drehte sich Deli noch einmal um und streckte dem Offizier die Zunge heraus.

„Nun sag mir mal“, Deli nippte an ihrem Weinglas, „was hatte das vorhin zu bedeuten?“
Connor ließ die Gabel sinken und sah sie an. „Was meinst du?“
„Na, deine Äußerungen vorhin auf deinem Schiff. Hast du mich etwa gewinnen lassen?“
Da Connor nicht sofort antwortet, sondern sich statt dessen genüsslich einen Bissen in den Mund schob, bohrte sie noch einmal nach. „Na los, sag schon“. Energisch pustete sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Möglicherweise“. Und bevor Deli etwas erwidern konnte, fuhr er fort: „Möglicherweise aber auch nicht und du hast uns einfach überrascht“.
„Hmm...“ Diese Antwort schien sie nicht wirklich zufrieden zu stellen, aber sie fragte nicht weiter. Das Thema schien erledigt, denn was folgte, war ein erfrischender Smalltalk.
„So, und jetzt will ich tanzen“. Beide hatten ihr Dessert verzehrt und Connor wollte grade dem Ober winken, hielt jedoch in der Bewegung inne.
„Tanzen?!? Jetzt, nach dem reichhaltigen Essen?“
„Klar, es ist mein Wettgewinn und ich will jetzt tanzen. Also los, alter Mann“.
Grinsend erhob sie sich und entschwand mit einem ‚entschuldige mich, ich geh mir mal eben die Nase pudern’ in Richtung Sanitärbereich.
Seufzend sah Connor ihr hinterher. Auf was hatte er sich da eingelassen?

Am anderen Morgen wurde er durch das Piepen der Sprechanlage geweckt. Am liebste hätte er mit irgendwas nach ihr geworfen. Murrend drehte er sich um, ließ den Arm auf die Konsole neben dem Bett fallen und öffnete die Verbindung.
„Hunt hier. Was ist los?“
„Brücke, ich hab hier Clari in der Leitung. Sie wünscht sie auf der Clanstation zu sehen – und zwar pronto“.
Innerlich musste Connor lachen. Die Chefin hasste es, Clari genannt zu werden, aber es hatte sich bei der kompletten Besatzung eingebürgert.
„Dann nichts wie hin. Hunt Ende“.
Auf dem Weg in die Nasszelle fiel sein Blick auf den Schreibtisch und die darauf liegende Karte.

‚Danke für einen wunderschönen Abend’

stand in schön geschwungenen Lettern darauf zu lesen.
Connor schmunzelte. Natürlich, der Abend war schön gewesen. Aber er wäre noch schöner gewesen, wenn er ihn nicht hätte bezahlen müssen.
Lieber pleite als gar kein Geld!
Kontakt: http:// ICQ : 0
  • Wetteinsatz - Connor Hunt - 13.05.2005 15:41:48
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