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„Leider hab ich grad fast alles in der Wäsche, mal schauen, was ich dir noch anbieten kann.“ Oxana ging in ihre Kabine an einen gut gefüllten Wandschrank. Von der einfachen Fliegermontur über viele Blusen, Hosen und Röcke bis hin zu exotisch geschnittenen Kleider war alles vorhanden. Der nebenan wartenden Desiré rief sie mit gespieltem Bedauern zu: „Ohoh, das sieht gar nicht gut aus. Nichts mehr da…außer vielleicht…ja, das könnte passen.“ Frech grinsend und nur mit einem äußerst kurzen Kleid in den Händen kam sie zurück. „Hier, probier das mal an.“ Mit diesen Worten überreichte sie die heißen ‚Stoffetzen’ und stellte sich demonstrativ vor die Tür zur Nasszelle, die Desiré grad betreten wollte. Diese musste einsehen, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als sich hier vor Oxanas Augen mit dem Kleid zu ‚bewaffnen’. Denn bei ihrer Figur und dem Schnitt des Kleids musste man einfach von einer Waffe reden. Die einzige Alternative war, im Gummianzug zu bleiben. Aber da der ebenfalls hauteng war und zudem nicht sonderlich bequem entschied sie sich für das Kleid.

Was bin ich doch für ein böses Ding. Oxanas Grinsen wurde noch breiter und es blitzte auf in ihren Augen, als sich ihre Kollegin aus dem zerfetzen Anzug schälte.

„Das sind wirklich wundervolle Aussichten…“, und als sie die schiefen, leicht vorwurfsvollen Blick Desirés sah fügte sie schnell hinzu: „…die wir jetzt mit den Wanzen haben, in Pogs Station.“ Ihre Blicke wanderten ungeniert über den wohlgeformten Körper vor ihr. „Ich wünschte, ich könnt mich eingehender damit befassen.“ Wieder so ein Blick von Desiré. „Die Mit den Wanzen mein ich.“ „Nee, schon klar.“ Desiré zog den zweiten Träger über die Schulter und stand wieder bekleidet vor der Piratin. „Und?“
„Wow, du siehst fantastisch aus. Was hältst du davon, wenn Blake mit der Überwachung allein lassen und uns eine Woche in ein Hotel deiner Wahl zurückziehen?“

Desiré schüttelte nur verständnislos mit dem Kopf und machte sich auf den Weg zurück zu ihrem Schiff. „Es gibt zwar im Moment nichts weiter zu tun, bzw. zu überwachen, da Pog ja noch einsitzt. Aber das Hotel halte ich für keine gute Idee.“ Damit war sie auch schon hinaus und schritt zügig über den Gang.

„Das Hotel halte ich für keine gute Idee.“, äffte Oxana ihre Kollegin noch enttäuscht nach, bevor auch sie schnell auf den Gang trat, um sich an der Rückansicht der vor ihr laufenden Frau zu erfreuen. „Wann hat dir das letzte Mal jemand gesagt, dass du einen super sexy Gang und einen total tollen Po hast?“
Desiré blieb abrupt stehen, so dass Oxana ihr fasst in den Rücken gelaufen wäre. Sie drehte sich zu Oxana um und schaute sie mit einem nachdenklichen Blick an. „Um ehrlich zu sein, dass ist schon eine Weile her. Und eine Frau hat es mir noch nie gesagt. Du bist die erste.“
Doch bevor Oxana die Chance, die sie witterte, wahrnehmen konnte, ging Desiré weiter. Aufseufzend folgte die Kommandantin der ‚Puerto_Rico’ und begleitete ihre Kameradin zurück zur Schleuse, hinter der die ‚Letzte Bastion des groben Unfugs’ angedockt hatte.

„Also, wie geht es weiter? Wir lassen die Daten der Wanzen auf den Frasu zum Anwesen von Charo und Smalls senden.“
„Dort wird ständig ein SGPler mit der Überwachung beschäftigt sein, um eine sich bietende Chance sofort weiterleiten zu können…“
„Dazu halten sich SGP Schiffe immer in der Nähe auf, um jede Möglichkeit zu nutzen, Pog aufzugreifen…“
“Damit wir, entsprechend Sophies Überlegungen, mit der Rumtherapie beginnen können…“
„Bevor er mit Fremdstoffen wie redlichem Bier…“
„Serpens-Tequilla…“
„Oder Drachengetränken...“
„Gänzlich um den Verstand gebracht wird.“
„Genau. Und bis dahin bring ich dich um den Verstand?“
Diesmal gab es weder einen abweisenden noch einen zustimmenden Blick von Desiré.
„Und bis dahin hoffen wir, dass Pog im Kerker nichts passiert.“

Na, ich hoffe, dir passiert nichts. Wäre schade.