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es war einmal...

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Alexa Tay´Skar (*) schrieb am 09-06-2005 12:47:51 : Übrig bleiben nur Erinnerungen und Gefühle (2)
Langsam öffnete Alexa die Augen. Ihr Blick war verschwommen, so dass sie lediglich Umrisse und Schatten wahrnehmen konnte.

«Geht es dir wieder besser?» fragte eine vertraute Stimme die sich langsam dem Himmelbett zu nähern schien.

Alexa schloss die Augen wieder und lehnte sich zurück gegen das große Kissen. «Mir dröhnt der Kopf. Aber ja, ich glaube schon.» Als sie ihre Augen zum zweiten Mal öffnete, wurden die Bilder langsam klarer. Dunkel erinnerte sie sich daran, was passiert war. «Wie lange bin ich weg gewesen?»

«Nicht Lange. Der Rest der Familie ist bereits wieder abgereist. Wir sind die Plagegeister also endlich wieder los.» Die Stimme klang nun wärmer und fröhlicher als eben.

Alexa drehte sich um und sah in die Richtung aus der die Stimme kam. Vivian saß direkt neben dem Bett auf einem der kleinen Stühle. Ihre Haare hatte sie wie üblich zurück gebunden. Alexa überlegte, wie lange die beiden sich nicht gesehen hatten. «Weißt du mittlerweile, was passiert ist?»

Vivian schüttelte den Kopf. «Wir wissen noch immer nicht, wer hinter dem Angriff auf Tallens Schiff steckt. Vielleicht waren es tatsächlich nur irgendwelche Marodeure die ihrer Wut freien Lauf gelassen haben.»

«Du hättest ihn auch ruhig beim Vornamen nennen können.» sagte Alexa leise und beobachtete, wie das Lächeln aus dem Gesicht ihrer Schwester verschwand. «Schon okay, ich sag ja nichts mehr.»

«Meine Leute haben die Eissturm erstmal ins Dock gebracht und werden sie dort wieder herrichten. Danach können wir uns dann überlegen, ob wir das Schiff verkaufen wollen, oder was auch immer damit geschehen soll.» Vivian erhob sich wieder. Langsam ging sie zu den beiden großen, flügelartigen Fenstern und öffnete sie. Sofort strömte ein kalter Wind durch das Zimmer.

Auch Alexa erhob sich nun aus dem Bett. Nachdem sie sich ihren Morgenmantel übergestreift hatte, ging auch sie langsam zu dem protzig wirkenden Fenster. es schien gerade früh am Morgen zu sein, denn die aufgehende Sonne hatte sich noch nicht vollständig aus den Gipfeln der nahe liegenden Berge geschält. Trotzdem war sie warm genug, um Alexas Gesicht zu erwärmen. «Ich will sie fliegen.»

Einen Augenblick herrschte Stille. «Du? Du hast doch noch nie etwas geflogen, was größer ist, als ein Shuttle. Außerdem wäre das alles viel zu gefährlich für dich. Tallen hatte seine Gründe, warum er dich immer hier gelassen hat. Du bist einfach nicht hart genug für die Jagd!» erklärte Vivian ohne ihre Schwester anzusehen.

«Nicht hart genug? Hast du eine Ahnung. Monatelang habe ich mir gewünscht, es dir gleich zu tun. Mein eigenes Schiff zu haben und genauso wie Vater und du der Tradition nachzukommen!» Alexa war wütend. Zwar hatte sie eine solche Reaktion erwartet, sich jedoch keine Gedanken darüber gemacht, wie sie weiter argumentieren sollte.

«Was weißt du denn schon von Traditionen? Erinnerst du dich noch an die Schläge die er ausgeteilt hat wenn wir mal wieder versagt haben? Oder daran, wie er Mutter behandelt hat? Mit Tradition hat das alles rein gar nichts zu tun! Es geht nur ums Überleben.» Vivians Stimme klang abwertend.

Alexa legte die hand auf die Schulter ihrer Schwester. «Ich weiß. Oft habe ich nachts wach gelegen und mich gefragt, warum er sich immer nur dich ausgesucht hat. Warum er mich immer hier gelassen hat. Allein schon deswegen will ich das Kommando über die Eissturm! Ich glaube einfach, dass ich auf diese Art und Weise die Antworten finde, die ich schon so lange suche.»

Vivian schloss das Fenster wieder und sah ihrer Schwester in die Augen. «Geh wieder ins Bett, du wirst dich sonst noch erkälten.» Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging sie an ihr vorbei und verließ das Zimmer.

Alexa sah wieder aus dem Fenster. Eine glitzernd weiße Schicht bedeckte die großen Wiesen vor dem Herrenhaus. Scheinbar war in der vergangenen Nacht der erste Schnee gefallen.

Nachdem Sie den Ausblick eine Zeit lang genossen hatte, legte sie sich wieder ins Bett. Noch immer tobten die wahnsinnigen Kopfschmerzen in ihrem Hinterkopf. Schon früher hatte sie diesen Schmerz verspürt. Oft, wenn ihr Vater mit Vivian trainierte, sie dabei fast halb Tod schlug.

Ein Schauer lief ihr über den Rücken. Jahrelang hatte sie sich eingeredet, dass alles müsste so sein. Es würde dazu gehören. Jahrelang. Warum hatten sie sich nicht gewehrt? Angst? Respekt? Alexa hatte keine Ahnung, doch Vivian hätte es bestimmt getan, wenn sie dazu in der Lage gewesen wäre. Vielleicht hatte sie deswegen irgendwann beschlossen, eigene Wege zu bestreiten.

An dem Tag, als sie verschwand, hatte Alexa in jeder Stunde damit gerechnet, dass sie nun die nächste sein würde. Das er nun sie „ausbilden“ würde. Doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen dauerten seine Reisen immer länger, so lange bis selbst die Gäste der Familie das Haus öfter besuchten als der Hausherr.

Schnell verwarf Alexa die Gedanken an die Vergangenheit. Vivian musste ihr einfach erlauben, das Kommando über die Eissturm zu übernehmen, wenn das Schiff wiederhergestellt ist. Sie musste einfach…
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