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Als Alexa hinter Vivian die Schleuse verließ und auf den Hauptgang der Pegasus trat, rümpfte sie die Nase. Die Luft roch nach einem unangenehmen Mix aus Schmiermitteln und verbranntem Plastik.

«Die meisten verschanzen sich auf der Brücke, oder im Laderaum. Da unser Kandidat hier gerade mit dem Abbau irgendwelcher Rohstoffe beschäftigt war, vermute ich mal dass er sich auf der Brücke eingeschlossen hat, also lass uns mal nachsehen.» Vivian drehte sich zu Alexa um und reichte ihr einen Blaster. «Hier, aber pass auf.»

Alexa nahm die Waffe und umklammerte das kalte Metall des Griffes. Zwar hatte sie schon als Kind ihre ersten Schießübungen gemacht, aber hier auf einen richtigen Menschen zu schießen war sicherlich noch etwas anderes.

Vivian legte ein enormes Tempo auf dem Weg zur Brücke vor. Alexa musste sich konzentrieren um nicht über die vielen offenen Schaltklappen zu stolpern oder in einem der von der Decke hängenden Kabel hängen zu bleiben. Nach einigen Minuten Fußmarsch hatten sie den Eingang zur Brücken-Sektion erreicht. Wie Vivian vermutet hatte, war das Schott verriegelt worden.

«Wir haben nun zwei Möglichkeiten, entweder wir warten, bis er von selbst rauskommt, was eher unwahrscheinlich ist, oder aber wir versuchen es mit einer kleinen Drohung, was in diesem Fall angebrachter sein dürfe.» kommentierte Vivian die Situation. Langsam zog Vivian ihren Blaster aus dem Holster, drehte ihn und klopfte mit dem Griff gegen das Schott. «Wenn Sie nicht augenblicklich das Schott öffnen, werde ich es sprengen lassen. Sie haben 2 Minuten zeit!»

Alexa sah ihre Schwester erschrocken an. «Du bist dir schon darüber im Klaren, dass eine Sprengung des Schotts nicht nur ihn verletzen würde, sondern auch uns in Mitleidenschaft ziehen könnte?»

Vivian drehte sich um und sah Alexa etwas ungläubig an. Gerade als sie etwas sagen wollte, war ein mechanisches Geräusch aus dem Inneren des Schotts zu hören und nach einem kurzen Poltern war die Verriegelung gelöst.

Das Schott öffnete sich nur zur Hälfte, so dass Vivian und Alexa nachhelfen mussten. Dann betraten beide mit gezogenen Blastern die Brücke. Im Inneren der Brücken-Sektion war lediglich ein älterer Mann anwesend. Vivian hielt ihm den Blaster unter die Nase. «Schön still halten, dann passiert dir auch nichts.»

Zielstrebig ging Vivian dann auf eine der Konsolen zu. «Wichtig ist, dass du so schnell wie möglich die Kommunikation lahm legst.»

Alexa beobachtete jeden Schritt ihrer Schwester. Ihren Blaster hatte sie nun ebenfalls auf den alten Mann gerichtet, obwohl dieser nicht den Eindruck machte, als ob er irgendwie vorhatte etwas Dummes anzustellen.

Minuten vergingen während Vivian sich an der Konsole zu schaffen machte. Irgendetwas schien jedoch nicht zu funktionieren, denn Alexa erkannte deutlich wie sich Verärgerung in ihrem Gesicht breit machte. Dann plötzlich wandte sie sich ab, ging einen Schritt zurück und zerschoss die Konsole kurzerhand.

«Ich hätte Ihnen auch gleich sagen können, dass die Kommunikationskonsole defekt ist und nicht mehr funktioniert.» bemerkte der alte Mann spöttisch.

Mit funkelnden Augen sah Vivian ihn an. «Ach Schnauze. Sag mir lieber, wo du deinen Safe versteckt hast!»

«Welchen Safe?» fragte der Alte zurück. «Ich war gerade dabei, dass Schiff zur Verschrottung zu bringen weil ich in den nächsten Tagen ein größeres in Empfang nehmen werde. Da werde ich wohl kaum einen Safe mit mir rumschleppen, geschweige denn irgendwelches Bargeld.»

Alexa musste sich ein Grinsen verkneifen. Während ihre Schwester fassungslos in der Mitte der Brücke stand und den Mann ansah, steckte sie den Blaster in den schmalen Gürtel ihres Kostüms. «Ich würde vorschlagen, dass wir wieder verschwinden. Offensichtlich gibt’s hier wohl nichts zu holen.»

Vivian nickte. Wortlos verließen die beiden Frauen dann die Brücke und kehrten zum Shuttle zurück.