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«Ist alles in Ordnung?» fragte Robert. Ihm war nicht verborgen geblieben, dass Vivian über irgendetwas grübelte.

Vivian schüttelte jedoch den Kopf. «Nein Robert, nicht der Rede wert. Ich habe nur einen Moment darüber nachgedacht, ob es wirklich die richtige Entscheidung war, Alexa auf die Eissturm zu schicken.»

«Aber klar war es die richtige Entscheidung. Ihre Schwester hat in den letzten Tagen genug gelernt, um zu wissen wie der Hase läuft. Den Rest muss Sie sich sowieso selbst aneignen, alles andere wäre Blödsinn.» versuchte Brian seinen Captain zu beruhigen.

Vivian sah ihn kurz an, dann erhob sie sich und ging langsam einige Schritte auf den großen Sichtschirm der Brücke zu. «Das ist es nicht was mir Sorgen bereitet. Weißt du, mein Vater war nicht immer so ein Mistkerl, wie man ihn kannte. Angefangen hat er als Kommandant der Shurionischen Raumflotte. Ein ehrenwerter Headhunter, stolz auf seine Erfolge und seine Flotte. Aber dann hat er irgendwann einen gewissen Weslon erwischt. Mein Vater übergab ihn den Behörden, nur sein Schiff behielt er. Nach Abschluss der Reparaturarbeiten machte er es dann zum seinem neuen Kommandoschiff. Während dieser zeit muss irgendwas passiert sein, denn sein Herz hatte sich irgendwie verfinstert. Er wandte sich vom Shurionischen Bund ab, trat als Kommandant der Raumflotte zurück und verschwand mit der Eissturm. Erst viel Später kam er wieder zurück, doch er hatte sich verändert. Ich weiß nicht. Niemand weiß, was passiert war und es schien auch niemanden besonders zu interessieren. Er gründete die Schattenjäger und den Rest der Geschichte sollte dir ja bekannt sein.»

Brian stellte sich erneut neben Vivian. «Aber warum hast du nie nachgehakt, was passiert war? Ich meine, glaubst du wirklich, dass das Schiff daran schuld sein könnte? Das wäre doch absurd.»

Vivian atmete tief durch und versuchte sich zu entspannen. «Ich fand bei den Sachen meines Vaters einen Brief. Von meiner… Unserer Mutter… Dazu noch Alexa, die irgendwie.» Vivian schien nach den richtigen Worten zu suchen. «irgendwie so voller Lebensfreude ist. Das hat irgendwie alles verändert und nun mache ich mir ernsthafte Sorgen, dass es vielleicht ein Fehler gewesen ist. Nicht weil ich es ihr nicht zutraue, sondern weil ich ihr den ganzen Hass und den Abscheu solcher Gedanken wie Tallen sie hatte ersparen will.»

«Mach dir keine Sorgen Captain. Deine Schwester wird das schon schaffen. Wir sollten uns nun wieder konzentrieren, sonst enden wir irgendwann genauso wie er, lebendig begraben in einem sterbenden Schiff.» Brian schnitt eine Grimasse um Vivian wieder aufzuheitern. Der Versuch schien jedoch nicht zu gelingen, denn in Vivians Gesicht war nicht die Spur eines Lächelns zu erkennen.

«In Ordnung, du hast recht. Wir wollen Alexa nicht länger als nötig warten lassen, aber tu mir bitte einen Gefallen. Stell mal ein paar Nachforschungen über die Eissturm an. Sammele einfach alle Daten zusammen, die du finden kannst.» Blitzartige drehte sich Vivian wieder um und setzte sich auf ihren angestammten Platz. Ein Blick auf die Sensoren verriet ihr, dass die Eissturm bereits außer Reichweite war und sich auch sonst keine anderen Schiffe in der Nähe befanden.