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es war einmal...

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Alexa Tay´Skar (*) schrieb am 15-06-2005 11:27:13 : Macht & Gewalt
Mit schnellen Schritten stürmte Alexa auf die Brücke und sah sich um. Die Brückencrew war bereits damit beschäftigt, das Schiff des Händlers zu attackieren, genau wie sie es befohlen hatte. «Bericht?»

Brian sah kurz auf und trat dann an ihre Seite. «Schilde des Zielobjektes auf 25% gefallen. Er versucht immer wieder zu fliehen, aber wir konnten ihm bisher immer den Weg abschneiden.»

Alexa warf einen Blick auf das taktische Display. Das Zielobjekt schien einen erneuten Fluchtversuch starten zu wollen. «Angriffsmanöver Alexa 7A ausführen!» befahl sie dann kurz und knapp.

Gemäß des Manövers wurden sämtliche Schilde deaktiviert und die überschüssige Energie zu den Waffen transferiert. Ein Manöver, welches das Schiff in ernsthafte Gefahr bringen konnte, sollte nun ein Headhunter oder etwas Ähnliches auftauchen.

Für den Fluchtversuch des Zielobjektes war es jedoch zu spät. Die letzte Salve ließ die Schilde zusammenbrechen und eine Reihe der Energieblitze schienen die Außenhülle zu durchbohren. Der Pilot schien ein erneutes Fluchtmanöver versuchen zu wollen, doch Alexa wusste bereits, dass die Triebwerke dies nicht mitmachen würden.

«Zielobjekt Manövrierunfähig!»

Alexa grinste. Wieder einen erwischt, auch wenn dieses mal die Crew den Löwenanteil der Arbeit übernommen hatte was sicherlich nicht zuletzt auch Brian Rimmstein zu verdanken war. «Entermannschaft 1 soll sich bereithalten. Ach und sagen Sie den Männern, dass ich mich Ihnen anschließen werde!»

Brian nickte und gab die Befehle an die Entermannschaft weiter. Er hatte scheinbar nicht erwartet, dass Alexa selbst mit rüberfliegen würde.


An Bord des Shuttles
Alexa befestigte das Schulterholster an ihrem Kampfanzug, zog es fest und steckte den Blaster hinein. der schwarze Kampfanzug der Entermannschaften bot zwar Schutz gegen leichte Blaster- sowie Stich- und Projektilwaffen, schränkte jedoch die Bewegungsfreiheit des Trägers etwas ein was Alexa dazu veranlasste, die zusätzlich vorhandene Panzerweste zu entfernen.

«Alles in Ordnung Captain?» fragte einer der Männer.

Alexa nickte und hörte wie die Männer das Zugangsschott zum Zielobjekt aufgebrochen hatten. Kurze Zeit später meldete ein andere Mitglied der Entermannschaft, dass der Ausgang gesichert sei.

Vorsichtig verließ Alexa die Schleuse und betrat das Zielobjekt. Der Geruch hier erinnerte sie sofort wieder an ihre erste Enterung die sie zusammen mit Vivian gemacht hatte. Damals war es ein einfaches Spiel. Alexa fragte sich, ob sie dieses mal auch so viel Glück haben würde, als direkt neben ihr der Energieblitz eines Blasters in die wand einschlug.

«Verschwindet von meinem Schiff ihr Piratenpack!» brüllte eine entfernte Stimme, gefolgt von weiteren Schüssen.

Alexa ging sofort in Deckung. Einer der Soldaten hielt sie zurück und deutete ihr, sich hinzuknien, doch Alexa zog den Blaster aus dem Schulterholster, entsicherte die Waffe und zielte auf die Stelle, von der die Schüsse gekommen waren. «Ergeben Sie sich, dann werden wir weder Ihnen, noch Ihren Leuten ein Haar krümmen.»

Erneut feuerte der Schütze einige Salven ab, verfehlte sein Ziel dieses mal jedoch um einige Meter. Alexa wurde nun langsam ungeduldig. Ihr Zeigefinger zuckte. Dann löste sich der erste Schuss aus dem Blaster und schlug in der seitlichen Wand des Schützens ein. Kleine Splitter der Bordwand flogen durch die Luft.

«Hey, ist ja schon gut, ich ergebe mich.»

Durch den Staub konnte Alexa deutlich erkennen, wie eine Gestalt aus der Deckung der Wand hervorkam und langsam die Hände hob. Der Mann war ca. 30 Jahre alt und trug eine Arbeitsuniform. Scheinbar gehörte er zur Crew des Schiffes. Alexa machte nun einen Schritt vorwärts und ging langsam auf den Mann zu. «In ihrem eigenen Interesse sollten sie keine schnelle Bewegung machen.» riet sie ihm.

Der Mann nickte lediglich während Alexa der Entermannschaft ein Zeichen gab, die nähere Umgebung zu sicher. Als sie auf gleicher Höhe mit dem Mann stand, blickte sie einen Augenblick in sein Dreckverschmiertes Gesicht. «das nächste mal solltest du dir besser überlegen, auf wen du schießt!» Alexa holte aus und schlug dem Mann mit voller Wucht ins Gesicht, so dass er augenblicklich zu Boden ging. Er gab noch ein letztes Stöhnen von sich, während sich aus der Platzwunde an seiner Stirn ein dünner Rinnsaal aus Blut den Weg zu Boden bahnte.

Alexa spürte das Klopfen ihres Herzens und erinnerte sich wieder an den Traum der vergangenen Nacht, die Wut die sie gespürt hatte, als ihr 1O eigenmächtig Befehle erteilt hatte. All das hatte sich in diesem Schlag entladen, und auch wenn Alexa diesen Gedanken am liebsten verdammen würde, sie hatte das Gefühl der Macht genossen. Es war wie die Befriedigung eines tiefen Bedürfnisses, welche schon seit langer Zeit in ihr ruhte.

Gefolgt von den Männern der Entermannschaft betrat sie die Kommandobrücke. Das Schott stand sperrangelweit offen, und niemand war zu sehen. «Durchsucht jeden Winkel!»

Während die Soldaten damit begannen, die Brücke und die angrenzenden Quartiere zu durchsuchen, kehrte Alexa wieder zu ihrem Opfer zurück. Noch immer lag der Mann auf dem Bodan, leicht benebelt. Alexa zog wieder den Blaster hervor und kniete sich neben ihn. «Wo sind die Anderen?» In den Augen des Mannes konnte Alexa deutlich seine Angst erkennen. Erwartete er, weitere Schläge oder vielleicht sogar schlimmeres? Auch wenn Alexa sich nun unwohl fühlte, die Angst vor ihr und den anderen würde sicherlich eine wahrheitsgetreue Antwort ergeben.

«Welche anderen? Es gab nur mich und den Piloten. Als ich ihn das letzte mal gesehen habe, rannte er davon wie ein Feigling.» erklärte der Mann stöhnend. Alexa schien ihn stärker verletzt zu haben, als es ihre Absicht gewesen war.

Langsam erhob sie sich wieder, steckte den Blaster ein und drehte sich um. Ihre Hand glitt beiläufig über die Wasserflasche an ihrem Gürtel. Einen Moment lang zögerte Alexa, dann öffnete sie den Hakenverschluss, warf dem Mann die Wasserflasche zu und machte sich wieder auf den Weg zur Brücke.

Auf halben Weg kam ihr einer der Soldaten entgegen. «Eine der Rettungskapseln fehlt.» berichtete er und zuckte mit den Schultern. «Sieht so aus, als wäre niemand mehr an Bord.»

Alexa nickte. «Okay, wir ziehen ab.»



Später an Bord der Eissturm
Mit leerem Blick starrte Alexa in die Luft. Obwohl sich die Eissturm bereits meilenweit vom Ort des Geschehens entfernt hatte, schlug ihr Herz schneller als sonst. Ihre Muskeln schmerzten von der Anspannung die die ganze Zeit über auf jeder einzelnen Zelle ihres Körpers gelastet hatte, von dem Moment an, als der erste Schuss fiel.

Vor ihrem geistigen Auge sah sie immer wieder, wie ihre Wut in einem Schlag explodierte, einem Schlag mit dem sie einen ausgewachsenen Mann niederstreckte, eine Tatsache, die sie niemals vorher erwartet hatte. Unbemerkt ballten sich ihre Hände zu Fäusten und verkrampften. Erst als der kleine Lautsprecher des Quartiers ein Signal von sich gab, entspannten sich ihre Hände wieder.

Alexa aktivierte ihr Komm. «Was gibt es denn?» fragte sie mit leiser Stimme.

«Wir werden von der Vesta gerufen. Ihre Schwester bittet um ein Gespräch mit Ihnen.» erklärte die Stimme am anderen Ende.

Müde setzte sich Alexa auf und sah auf den kleinen Bildschirm an der Wand. «Stellen Sie die Verbindung durch in mein Quartier.»

Augenblicklich erschien Vivians Gesicht auf dem Schirm. Sie lächelte, wirkte jedoch unglaubwürdig. «Hallo Alexa, ich habe leider schlechte Nachrichten. Meine Ankunft im Miras wird sich weiter verzögern, da ich auf etwas gestoßen bin, was keinen Aufschub duldet!» Erst jetzt schien sie erkannt zu haben, dass Alexa müde und abgekämpft wirkte. «Ist alles in Ordnung bei dir? Geht es dir gut?»

Auch Alexa setzte nun ein gekünsteltes Lächeln auf. «Mach dir um mich keine Sorgen, es gab nur heute einige kleine Schwierigkeiten. Aber nichts was dich belasten müsste. Erledige du ruhig diese Sache, die keinen weiteren Aufschub duldet, ich halte mich schon über Wasser.»

Einen Augenblick herrschte Stille zwischen den beiden Frauen. «Du warst es oder? Du bist für diesen brutalen Überfall auf das Handelsschiff am Carode verantwortlich, richtig?»

Alexa zuckte mit den Schultern. «Und wenn schon, was soll’s. Er hatte es verdient, immerhin hat er zuerst auf mich geschossen!»

«Alexa, du hast doch keine Ahnung. Die Schäden, die ihr an diesem Schiff angerichtet habt, haben dazu geführt, dass das komplette Schiff nach eurer Abreise in die Luft geflogen ist!» Das Lächeln war mittlerweile aus Vivians Gesicht verschwunden. «Du wirst keine weiteren Schritte mehr unternehmen, bis ich da bin, hast du mich verstanden!?»

Alexa grinste und lehnte sich wieder zurück. «Du hast mir gar nichts zu befehlen Vivian! Die Eissturm gehört nun mir, ich habe das Kommando!»

Vivian schien noch etwas sagen zu wollen, doch Alexa hatte die Verbindung bereits beendet. Ein Gefühl der Empörung stieg in ihr auf. Warum wollte ihr Vivian das Kommando über die Eisstur nun wieder wegnehmen? Nur weil Sie einen kleinen Fehler gemacht hatte? Wer konnte schon wissen, dass diese Händlerkiste nichts aushielt und beim kleinsten Windstoß in die Luft flog? Sie sicherlich nicht, so viel war sicher.

Ein dumpfes Pochen breitete sich hinter ihren Schläfen aus. Bereits seit ihrer Ankunft hier im Miras litt sie unter Kopfschmerzen. Mit zitternder Hand griff sie nach dem Glas Rotwein das vor ihr auf dem Tisch stand, führte es mit geschlossenen Augen an ihre Lippen und nahm einen Schluck. Sicherlich würde dies nicht das letzte Glas sein, dass sie bis morgen früh trinken würde. Morgen würde die Welt dann vielleicht wieder anders aussehen, irgendwie bunter…
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