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In dünnen Strömen rann Alexa der Schweiß von der Stirn, tropfte lautlos auf ihr Trainings-Shirt und hinterließ dort große dunkle Flecken. Schon seit fast zwei Stunden befand sie sich nun im Trainingsraum und schlug immer wieder auf den mit Sand gefüllt Sack ein. Früher hatte sie diese Möglichkeit genutzt, um ihre Wut abzubauen, nachzudenken und Entscheidungen zu treffen. Doch irgendwas hatte sich verändert. Jedes mal wenn ihre Faust auf die harte Oberfläche des Sackes traf, spürte sie einen leichten Schmerz und sie wurde noch wütender.

Doch warum geschah all das? Warum konnte sie nicht mehr schlafen, warum träumte sie nur noch von Tod und Zerstörung? Und vor allem, warum hatte sie ihre Schwester so angefahren? Mit einem lauten Schrei versetzte Alexa dem Sandsack eine erneute Folge schneller Schläge, dann senkte sie ihre Hände.

Außer Atem starrte sie auf den Sandsack. Rasend schnell hob und senkte sich ihr Brustkorb und ihr Keuchen nach Luft schien selbst im letzten Winkel des Schiffes noch hörbar zu sein. Ihre Hände hatten feine blutige Spuren auf der Oberfläche des Sandsacks hinterlassen, doch Alexa verspürte keinen Schmerz.

«Ma´am?»

Alexa kannte die Stimme, die sich plötzlich in ihre Gedanken flüsterte. «Was willst du hier, und was hast du mit mir gemacht?» zischte sie den Schatten an der sich nun langsam näherte.

Sekundenbruchteile später pellte sich das Gesicht des ersten Offiziers aus der Dunkelheit und sah Alexa lächelnd an. «Ihr seid von Sinnen Captain, oder? Was sollte ich schon mit euch gemacht haben?»

«All dieser Hasse, die Dunkelheit! Dieselben Gefühle die sich in mir regen, spüre ich immer dann, wenn ihr euch mir nähert. Es ist, als würden sie förmlich explodieren und nach einem Ausweg suchen.» flüsterte Alexa.

Brian hielt den Kopf einen Augenblick schief, nahm etwas Abstand und begann dann, um Alexa herumzugehen. «Eine Interessante Entwicklung, in der Tat. Früher sagte mal jemand zu mir, dass ich großen Einfluss auf die Menschen in meiner Umgebung ausüben könnte. Sicherlich nur die Aussage eines Narren, in der Hoffnung auf ein paar schnelle Kredits, oder denkt ihr nicht?»

Alexa ballte ihre Hände zu Fäusten zusammen. Auch wenn es gegen jede Logik sprach, sie wusste genau, dass er irgendwas mit ihr gemacht hätte. Wenn sie jetzt nichts unternehmen würde, dann würde es schon bald zu spät sein, dann würde sie die Kontrolle endgültig verlieren.

«Ich spüre, dass du dich wehren willst, dass du mir weh tun willst. Versuch es ruhig, aber du wirst sehen, in deinem Herzen hegst du keinen Groll gegen mich. Ganz im Gegenteil. Du spürst wie die Schatten dich langsam verhüllen, oder?» auch Brians Stimme war leise, fast so als spräche er mit sich selbst.

Jeder Muskel in Alexas Körper war zum zerreißen gespannt während ihr der Schweiß noch immer über das Gesicht lief. Hitze und Kälte schienen ihren Körper gleichermaßen zu durchströmen. Am liebsten würde sie nach der Waffe in ihrem Holster greifen und die Sache ein für alle Male beenden, doch irgendwas in ihr hielt sie davon ab.

«Du solltest dich ausruhen, es wird bald soweit sein.» Brian legte eine hand auf Alexas Stirn, dann drehte er sich um und verließ den Raum mit großen Schritten.

Alexa starrte in die Dunkelheit. Die Folgen ihrer Überanstrengung machten sich langsam bemerkbar denn ihre Knie schienen der Belastung nachgeben zu wollen während sich vor ihren Augen ein undurchsichtiger Schleier aufzubauen schien. Noch einmal beschleunigte sich ihr Herzschlag, dann sackte sie bewusstlos auf dem Boden zusammen.