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Alexa hatte genau gewusst, wie die den Zerstörer ausschalten konnte, nachdem er seinen Zweck erfüllt hatte. Auch wenn er fast ihren gesamten Plan durcheinander gewürfelt hatte. Schade um die vielen Männer, die auf der Graveyard höchstwahrscheinlich starben. Doch was machte schon Blut einiger weiterer aus, im Vergleich zu dem, dass sie schon vergossen hatte? «Triebwerke auf Maximum! Ich will nicht, dass die Vesta uns erwischt, verstanden?»

«Aber Captain? Wozu das ganze? Die Vesta und die Graveyard sind stark beschädigt und werden evakuiert. Es wäre Zeitverschwendung.» merkte Brian an. Er bekam langsam mehr und mehr das Gefühl, dass ihm die Dinge entglitten.

Alexa grinste. «Was weißt du schon Wicht! Für mich zählt nur eins, die Rache an meiner Schwester, Tallens Rache! Sie soll dafür bezahlen, dass Sie ihn im Stich gelassen hat, Sie soll dafür bezahlen, dass Sie mich im Stich gelassen hat!»

Brian nickte. Es war nur eine Frage der Zeit, bis die Leute die ihnen aufgelauert hatten, zurückkommen würden. Bis dahin wäre es besser, verschwunden zu sein. «Sie haben natürlich recht Ma´am. Aber wir sollten…»

«Halt den Mund!» Alexa holte mit der rechten Hand aus und verpasste dem ersten Offizier eine Ohrfeige. Man sagte, Hass oder andere starke Gefühle würden die Menschen über sich hinauswachsen lassen. Manche entwickelten riesige Kräfte, Andere dagegen bekamen Nerven wie Stahlseile. Bei Alexa hatte scheinbar genau diesen Punkt erreicht. Niemand Würde sie nun noch aufhalten, niemand.

Was ist mit dir passiert? Warum bist du so böse? Sie hat uns doch niemals etwas getan?

Schon wieder diese Stimme. Alexa griff sich an die Stirn. Da war er wieder, dieser pochende Schmerz.

Komm, lass uns reden. Was bringt schon der ganze Hass? Das Leid dieser ganzen Menschen? Ist es wirklich das, was du willst?

Alexa drängelte sich an Brian vorbei und rempelte ihn dabei an. «Los, schießt die Vesta in Trümmer und macht mein Shuttle bereit, SOFORT!»

Alexa betrat den Flur der die Kommandobrücke mit dem Rest des Schiffes verband während sich die beiden Türen hinter ihr langsam schlossen. Normalerweise herrschte hier reger Betrieb, doch zur Zeit war alles Menschenleer.

Oh Alexa, begrabe deinen Hass. Wach auf, steh auf.

Für einen Moment verlor sie das Gleichgewicht und drohte zu stolpern, dann jedoch stand sie wieder auf festen Beinen. Ihre Augen wirkten Trübe. Weder Brian, noch diese Haluzinationen würden sie aufhalten.

Als Alexa das Hangardeck betrat, stand bereits eine Gruppe der Entermannschaft bereit in voller Kampfmontur und bereit, zuzuschlagen. Alexa sah die Männer lächelnd an. Auch wenn sie das Kommando über die Eissturm noch nicht lange hatte, war sie dennoch bei jedem Einsatz dabei gewesen. Die meisten dieser Kerle waren ihr mehr ans Herz gewachsen als jeder andere an Bord des Schiffes. Vielleicht gerade deswegen weil sie rücksichtslos und gierig waren. Aber das spielte nun keine Rolle mehr. «Danke Jungs, aber diesmal nicht.»



Ankunft auf der Vesta
Der Flug rüber zur Vesta war ungewöhnlich rau gewesen. Überall flogen Trümmerteile herum und Alexa hatte nicht die Erfahrung eines Top Piloten. Während des Fluges fiel ihr auf, dass der Zerstörer langsam mit der Evakuierung begann. Für eine Sekunde wollte sie darüber nachdenken, wie viele Männer und Frauen heute ihretwegen ihr Leben verloren hatten, doch was würde das schon bringen. Es war verschenkte Zeit, Verschwendung.

Nachdem sie das Shuttle im Hangar der Vesta unsanft zu Boden gebracht hatte, verließ Alexa mit großen Schritten das Schiff. Ihre Ankunft war nicht unbemerkt geblieben. Zwei Wachsoldaten stellten sich ihr in den Weg und rissen ihre Blastergewehre hoch. Alexa drehte sich jedoch blitzschnell zur Seite, zog den doppelläufigen Blaster aus dem Holster an ihrer Hüfte und gab zwei gezielte Schüsse ab.

Mit schweren Verbrennungen im Gesicht sackten die beiden Männer zusammen. «Wie ich schon sagte, niemand wird mich aufhalten!» flüsterte sie leise, dann ging sie weiter während irgendwo hinter ihr ein Alarm ertönte.