Stories

es war einmal...

[neuer Thread|faq|Threads ein/aus klappen]

Vivian Tay´Skar (*) schrieb am 28-06-2005 12:10:38 : Dunkle Schaten (10)
«Sie ist hier!» Roberts Stimme klang verunsichert, als er Vivian die Nachricht ins Ohr flüsterte. «Sie hat gerade zwei Wachen auf dem Hangardeck getötet und zwei weitere schwer verletzt.»

Vivian nickte kaum merklich. «Kümmere du dich um die Brücke. Sollte ich nicht zurückkommen, dann verschwindet, so lange ihr noch könnt.» wies sie den verdutzen Roberts an.

«Vivian, das…»

«Das war ein Befehl Commander Roberts!» Vivian konnte sich gar nicht mehr daran erinnern, wann sie den ersten Offizier der Vesta das letzte Mal mit seinem offiziellen Dienstgrad angesprochen hatte. Die ganze Zeit hatte sie sich schon den Kopf zerbrochen, wie sie sich diese Situation wohl anfühlen würde, nun wusste sie es. «Sollte die Vesta so schwer beschädigt werden, dass keine Rettung mehr möglich ist, leitest du die Evakuierung ein und verlässt zusammen mit der Crew das Schiff!»

«Aye, Captain!»

Vivian verließ nun die Brücke und fuhr mit dem Turbolift auf die unterste Ebene des Schiffes, dort wo sich der Haupthangar, das Waffen- und Vorratslager befanden. Nachdem sie den Lift verlassen hatte, schlug sie mit dem Griff ihrs Blasters auf den Auslöser. Augenblicklich schlossen sich die Türen des Liftes und blockierten.

Außer dem Alarm war nirgends etwas zu hören. Die Mitglieder der Crew die hier unten arbeiteten, hatten diese Ebene längst verlassen. Vivian wollte nicht, dass noch mehr Unschuldige verletzt wurden.

Langsam kniete sich Vivian auf den Boden und schloss die Augen. Ihre Waffe war mittlerweile wieder im Holster verschwunden. Sie konnte Alexas Schritte bereits hören. Die hohen Absätze die ihre Schwester bisher immer bevorzugte, gaben bei jeder Berührung ein dezentes Knallen von sich, so als wäre es ihre Absicht, die Trägerin anzukündigen. Dann verstummte das Geräusch plötzlich.

Vivian öffnete die Augen. Auf der anderen Seite des Flures stand eine dunkel wirkende Gestalt, Alexa. Ihre violett gefärbten Haare hatte sie streng nach hinten gekämmt, und auch ihre Kleidung hatte sich verändert. Sie trug einen schwarzen Kampfanzug, vermutlich aus Leder, der im fahlen Licht der Deckenbeleuchtung glänzte. Ihr Gesicht war von Narben und Falten gezeichnet, so als würde eine schwere Last auf ihr liegen, was vielleicht gar nicht mal so unwahr war.

«Ich habe seit einiger Zeit darüber nachgedacht, wie dieser Moment wohl aussehen würde. Wie wir uns verhalten würden. Das einzige, worüber ich mir keine Gedanken gemacht habe, ist wie er vielleicht enden wird. Eigentlich komisch oder? Die ganze Zeit über habe ich alles getan, um dich vor ihm zu schützen, und nun muss ich erkennen, dass es alles umsonst war.» sagte Vivian leise. Ihre Muskeln entspannten sich.

Alexa ging einen weiteren Schritt vorwärts auf Vivian zu. «Dummes Geschwätz! Die ganze Zeit über hast du mich belogen. Du hattest nichts anderes im Sinn, als deine eigenen Pläne. Dabei hast du alle verraten, die auf deiner Seite waren, Tallen, mich, und jedes andere Mitglied der Schattenjäger! Es ist an der Zeit, dass dich jemand aufhält, bevor noch mehr von uns sterben müssen!»

«Und was ist mit den ganzen Menschen, die wegen deiner kindischen Rachepläne sterben mussten? Du redest hier so, als wären wir die Einzigen, die wirklich wichtig wären.» Vivian wich einen Schritt zurück, so als wolle sie den Abstand zwischen den beiden halten. «Ich will nicht gegen dich kämpfen, aber ich werde es tun, wenn es der einzige Weg ist, dich aufzuhalten, verlass dich drauf.»

Alexa begann zu grinsen. Die Aussage ihrer Schwester schien sie zu amüsieren. «Pah, was interessiert mich schon das Leben dieser unbedeutenden Schwächlinge! Und Du? Glaubst du wirklich, dass du dazu in der Lage wärest?» Alexas spuckte auf den Boden um das Gefühl der Verachtung das in ihr brodelte, zu unterstützen. «Das ich nicht lache. Ich habe in den letzten Tagen mehr gelernt, als du in deinem ganzen Leben! Glaube mir, ich weiß Dinge, die sich jenseits deiner Vorstellungen befinden. Genauso wie Tallen, und genau deswegen hast du Ihn auch im Stich gelassen oder?»

Vivian legte ihre Stirn in Falten. Alexa war deutlich anzusehen, dass sie Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten. Irgendwas zerrte an ihren Kräften, laugte sie aus. «Was du gelernt hast, ist nichts anderes als der Hass auf Menschen, die Verachtung eines Jeden, der mal auf deiner Seite stand! Und was tallen angeht, er hat seine gerechte Strafe bekommen!»

Alexa wollte etwas erwidern, schien es sich dann jedoch anders zu überlegen. Nachdem sie den Blaster zurück ins Holster gesteckt hatte, ging sie langsam auf Vivian zu, blieb direkt vor ihr stehen und sah ihr tief in die Augen.

Auch Vivian sah ihrer Schwester tief in die Augen. Es schien, als wären sie vollkommen leer. Als wäre ein Sturm durch ihren Kopf gefegt, der alle Erinnerungen, all die Gefühle in ihr vertrieben hatte. Alexa schien plötzlich auszuholen und Vivian wurde unvorhergesehen von einem heftigen Schlag ins Gesicht getroffen der sie leicht zur Seite wanken ließ.

Vivian wollte sich wegdrehen, doch plötzlich traf sie ein weiterer Schlag in den Rücken der ihr die Luft aus den Lungen trieb und einen Hustenanfall zur Folge hatte. Unsanft landete sie auf ihren Knien auf dem Boden. Ihre Lippe war aufgeplatzt dunkelrote Blutstropfen fielen auf den Boden.

«Ich sagte dir doch, du hast keine Chance gegen mich!» grinste Alexa erneut und verhöhnte ihre Schwester.

Vivian nahm all ihre Kräfte zusammen und erhob sich wieder. Die Anstrengungen der letzten Tage machten sich nun deutlich bemerkbar. «Worauf wartest du dann noch? Bring es zu Ende, dann kannst du wieder zurück auf dein Schiff.»

Alexas Gesicht wurde wieder ernster. Blitzschnell zog sie ihren Blaster aus dem Holster und hielt in Vivian an die Stirn. «Du willst also schnell sterben ja? Warum sollte ich dir das gönnen? Glaubst du nicht auch, dass ein langer, leidvoller Tod meinen Blutdurst eher befriedigen würde, als ein einziger Schuss aus dieser Waffe?»

«Sicherlich, die Frage ist nur, wie lange du dazu noch in der Lage bist. Die Vesta musste schwere Schäden einstecken und aller Wahrscheinlichkeit nach wird die Evakuierung bereits abgeschlossen sein. Für diesen Fall hat mein erster Offizier besondere Befehle bekommen, er wird das Schiff auf einen Kollisionskurs mit der Eissturm bringen, dann wird all das hier wenigstens ein Ende haben.»

Alexa schien plötzlich völlig aus dem Gleichgewicht zu geraten. Sie ließ den Blaster fallen und presste ihre Hände an die Stirn. Langsam rappelte Vivian sich wieder auf und ging zu ihr. Gerade noch rechtzeitig um Alexa abzufangen, als diese bewusstlos zu Boden ging.
Kontakt: ICQ :
Hier kannst du nicht antworten!
Hier kannst du nur mit einem Ingamenick schreiben, zu jedem deiner Charaktere wird automatisch ein Charnick generiert, für weitere/andere Ingamenicks kontaktiere bitte das Dev-Team.