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es war einmal...

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Brian Creymore (*) schrieb am 19-08-2005 13:15:04 : Nichts als Ärger (1)
Müde beobachtete Brian die Zahlen auf dem Display vor ihm. Fast jeder an Bord der Raumstation befand sich schon in seinem Quartier, was zur Folge hatte, dass in den sonst so belebten Gängen Grabesstille herrschte. Erneut hatten sich die Besucherzahlen der Betriebe auf dem Panoramadeck erhöht. Besonders das Spielcasino erfreute sich steigender Beliebtheit. Wenn alles nach Plan verlief, dann würden sich die Kosten für die Station bereits in Kürze amortisieren.

Die Station, und alles was er sich auf dieser aufgebaut hatte, war das Erste in seinem Leben, das wirklich unter einem guten Stern zu stehen schien. Mit ein Grund für die Tatsache, warum er Vivian und Alexa nicht zu den Outcasts gefolgt war. Es gab einfach keinen Sinnigen Grund dafür, seine Station zu gefährden, und einem Kriegerclan beizutreten, nur um der alten Zeiten willen. Immerhin hatte auch Allan beschlossen, vorerst eigene Wege zu gehen, auch wenn Brian sich fast sicher war, dass er den beiden Frauen folgen würde. Vielleicht nicht jetzt, aber irgendwann sicherlich.

Eine kleine blinkende Diode weckte plötzlich Brians Aufmerksamkeit. Die Langstreckensensoren hatten ein Schiff erfasst, dass soeben das Wurmloch verlassen hatte. Brian gab ein paar Befehle in die Konsole ein und musste lächeln, als der Name des Schiffes auf dem Bildschirm erschien. «Wenn man vom Teufel spricht…» sagte er zu sich selbst, dann sperrte er das Terminal und machte sich bereit, den Piloten des Schiffes in der Landebucht in Empfang zu nehmen.



Gespannt beobachtete Brian wie die Pegasus in der Dunkelheit aufsetzte. Da niemand aus dem Wartungspersonal der Landebucht anwesend war, war nur die Notbeleuchtung an, die allenfalls dafür ausreichte, irgendwelchen Schabernack zu betreiben. Einen Moment lang hatte Brian überlegt, ob er einige der Techniker aus dem Bett klingeln sollte, aber das erschien ihm irgendwie als zu großer Umstand. Immerhin müsste er dann wieder die Überstunden bezahlen, dazu die Nachtzulage. Immerhin waren es nur noch einige Stunden, bis die Männer sowieso wieder ihren Dienst aufnahmen.

«Meine Güte Brian, das ist ja stockfinster hier unten! Sei froh, dass ich nirgendwo gegen geflogen bin.» rief der junge Mann der sich nun langsam näherte.

Brian grinste. «Du solltest eher froh sein, die Reparaturkosten hätten dich aufgefressen, soviel ist sicher. Was willst du eigentlich mitten in der Nacht hier, hm?»

Als die beiden sich gegenüberstanden mussten beide Männer lachen und gaben sich die Hand. «Schön, dich zu sehen Allan.»

«Stimmt, ist schon wieder ne ganze Weile her.»

Brian drehte sich um und ging in Richtung des Turboliftes. «Ich sage den Männern morgen bescheid, dass Sie sich um deine Kiste kümmern sollen. Komm, lass uns mal sehen, ob wir nicht irgendwo noch ein Quartier für dich frei haben.»

Allen blieb stehen und sah Brian einen Augenblick nach. «Lass man lieber, ich schlafe lieber an Bord. Die Ladung da hinten bewacht sich nicht von allein, wenn du verstehst, was ich meine.»

Brian blieb kurz stehen. Hatte Allan tatsächlich ein weiches Bett ausgeschlagen und wollte auf der durchgelegenen Matratze seines Schiffes schlafen? «Ganz wie du willst Kleiner. Meld dich wenn du dich erholt hast, und ich dir irgendwie helfen kann.» hängte er noch ran, dann schlossen sich die Türen des Turboliftes wieder. Irgendwie hatte er das dumpfe Gefühl, dass es noch Ärger geben würde, wie immer wenn Allan auftauchte und so geheimnisvoll tat. Bisher hatte sich dieser Ärger meistens auf die Graveyard beschränkt, doch Allans Zerstörer war bei diesem seltsamen Gefecht zerstört worden. Wer weiß, wie sich die Dinge nun verhalten würden.



Der Nachtbetrieb auf der Station war fast immer derselbe. Jeden Tag um Mitternacht schlossen die Läden und Bars, Restaurants und Verkaufsläden auf dem Panoramadeck, zumindest unter der Woche. Und genauso wie die Betreiber dieser Lokalitäten gehörte Brian zu den Menschen an Bord der Station, die am wenigsten Schlaf abbekamen. Für Brian war das jedoch keine große Sache. Höchstens dann, wenn er aufwachte und bereits die ersten schlechten Nachrichten präsentiert bekam.

«Aber Chef, wir können da auch nichts machen. Die Leute sind einfach der Meinung, dass die Pachten zu hoch sind und wollen deswegen vorerst nicht mehr zahlen, bis Sie sich mit dem Händlerverband auseinander gesetzt haben!» erklärte die krächzende Stimme aus dem ComSys.

Brian wollte am liebsten aus der Haut fahren und seiner Wut freien Lauf lassen. Diese vermaledeiten Ladenbesitzer. Anfangs waren sie alle stinkfreundlich gewesen, als sie sich um die Örtlichkeiten gerissen haben, und nun fingen sie plötzlich an rumzulamentieren. «Halten Sie sie hin, ich habe keine Lust heute mit denen zu diskutieren.»

«In Ordnung, ich werde mein Möglichstes versuchen. Ach ja, da ist noch eine Nachricht von einem Mr. Cole, er sagte, er müsse Sie ganz dringend sprechen, und Sie wüssten schon, wo Sie ihn finden würden.»

Brian nickte, obwohl er die Bildübertragung der Verbindung deaktiviert hatte. «Ich kümmere mich drum.» Ein Knopfdruck und die Verbindung war wieder tot. «Ich sag’s ja, nichts als Ärger…»



Brian hatte nicht lange gebraucht, um sich zu überlegen, welcher Sache er als erstes nachgehen würde. Die Pächter konnten auch noch etwas warten, zumal sich seine Lust, sich mit diesen auseinanderzusetzen, eh in Grenzen hielt. Als er die Landebucht betrat, schien Allan bereits ungeduldig zu warten. Hektisch lief er vor seinem Schiff hin und her. «Hey Weltraumcowboy, was bist du denn so aufgeregt?»

Allan blieb stehen. «Komm, ich zeigs dir, mal sehen wie es dir dann geht!»

Allan führte Brian durch die Ladeluke der Pegasus in das Innere des Schiffes, dort wo die Frachtcontainer dieses seltsamen Kerls untergebracht waren. Einer der Container, die alle mit einem Codeschloss gesichert waren, war geöffnet worden. «Schau rein, aber verschluck dich nicht.» riet Allan.

Brian zuckte mit den Schultern. Was konnte schon so schlimmes in den Containern sein? Vielleicht irgendwelche Schmuggelware? Das gab es fast jeden Tag hier auf der Station, schon allein deswegen, weil sie mitten an einem Wurmloch lag. Doch was seine Augen nun sahen, schlug dem Fass regelrecht den Boden aus. «Das…»

«Richtig, dass sind MARK X! Infanteriedroiden, so ziemlich das schlagkräftigste, was es auf dem Waffenmarkt gibt. Aufgrund der spinnenartigen Fortbewegungsmethode können sie sich in nahezu jedem Gelänge fortbewegen, von ihrem Waffenarsenal mal ganz abgesehen.» erklärte Allan.

Brian schloss die Luke wieder. «Wenn die dich mit dem Zeug hier auf meiner Station erwischen, dann sind wir beide dran. Man, was hast du dir da wieder angelacht? Schmuggel ist eine Sache, aber Waffenschmuggel in einer solchen Dimension, darauf steht die Todesstrafe!»

Allen aktivierte das Codeschloss wieder. «Ich kann nichts dafür, die haben mich unter Druck gesetzt. Ich weiß ja nicht mal, wer die Kerle sind, für die ich das Zeug ausliefern soll!»

Brian schüttelte den Kopf. «Wir müssen das Zeug hier irgendwie wegschaffen. Komm mit, wir gehen in mein Büro, da sind wir wenigstens ungestört und du kannst mir alles in Ruhe erklären.»

Nachdem Allan die Alarmsicherung seines Schiffes aktiviert hatte, machten die beiden sich gemeinsam auf den Weg in Brians Büro. Beide wussten nicht, was nun zu tun war, doch war es sicherlich besser, gemeinsam in aller Stille zu überlegen, als das Risiko einzugehen, direkt in der Landebucht erwischt zu werden.



Was Allen und Brian nicht wussten, war die Tatsache, dass sie beobachtet wurden. Der dunkle Schatten kauerte auch nach dem Verschwinden der beiden noch immer an der gegenüberliegenden Wann und holte ein kleines Kommunikationsgerät hervor. «Hier Charles. Er hats herausgefunden, ich werde sofort handeln, und die Lieferung zurück in unseren Besitz bringen.»

Einen Augenblick herrschte wieder Stille, während die Stimme am anderen Ende noch einige Anweisungen vergab und Fragen stellte.

«Nein, ich denke nicht, dass er den Auftrag nun zu ende führen wird. Wir sollten sofort handeln. Ich habe einige Männer auf der Station, die für etwas Unruhe sorgen können, der Rest wird sich dann von allein erledigen. Vertrauen Sie mir, ich werde das schon erledigen!»
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