Stories

Mit zusammen gekniffenen Augen versuche Allan etwas zu erkennen, doch das bisschen Licht, was durch den winzigen Spalt unter der Tür in den Raum trat reichte bei weitem nicht, um zu erkennen was sich um ihn herum befand, geschweige denn ob es irgendwelche Hilfsmittel gäbe, die man für eine Flucht verwenden könnte. Hierbei würde sich als weitere Schwierigkeit erweisen, dass man ihn an Armen und Beinen gefesselt hatte. Ein weiteres Indiz für den Verdacht, dass die Kerle ihn scheinbar nicht unterschätzen wollten.

Doch warum das ganze? Wer waren die Kerle, die ihn über solch seltsame Kanäle angeworben hatten? Sie mussten sich doch vorher bereits schlau gemacht haben, wer er war, und was passieren würde, wenn sie ihn auf diese Weise behandelten. Wozu also die ganze Mühe?

Ein leichtes Knirschen war zu hören, als jemand von außen die Tür öffnete. Augenblicklich wurde der gesamte Raum von hellem Licht durchflutet. Allan kniff die Augen zusammen und hielt sich die gefesselten Hände vors Gesicht. «Verdammt, machen Sie doch wenigstens das Licht etwas dunkler!» fluchte er, ohne damit zu rechnen, dass sein Besucher sich dafür interessierte. Dann jedoch wurde das Licht plötzlich gedimmt.

«So besser Mr. Cole?» fragte eine Stimme.

Allan überlegte einen Augenblick, woher er die Stimme kennen würde. Richtig, der Kerl der ihm den zweiten Auftrag aufgezwängt hatte. «Sie…» brummte Allan und wollte eine weitere Beleidigung loslassen welche jedoch in seinem trockenen Hals stecken blieb.

«Machen Sie sich keine Mühe Mr. Cole, egal was Sie sagen, sie werden mich damit nicht treffen. Es reicht mir voll und ganz, dass Sie Ihre Rolle so vorzüglich gespielt haben und uns somit ein Stück weiter ans Ziel befördert haben.» erklärte der Mann.

«Ich habe keine Ahnung, was Sie meinen. Wer sind Sie überhaupt? Ich kenne ja nicht mal Ihren Namen, wie sollte ich dann für Sie ein Schauspiel vorführen?»`Allans Stimme klang leise und kratzig.

Der Mann kam nun einen schritt näher, dann bückte er sich und hielt Allan ein Glas Wasser an die Lippen. Gierig nahm Allan einen Schluck um dann hilflos zuzusehen, wie das Glas sich wieder von ihm entfernte. «Sehen Sie Mr. Cole, selbst in diesem Moment kann ich Sie kontrollieren. Wir haben bewusst Sie ausgewählt für diese Mission, weil wir wussten, wie Sie reagieren würden, in bestimmten Situationen!» Der Mann richtete sich wieder auf. «Entschuldigen Sie meine Unhöflichkeit. Mein Name ist im Übrigen Arthur Beron, Anführer der Roten Garde, falls Ihnen dies ein Begriff sein sollte.»

Allan dachte einen Augenblick nach, doch es war, als würde ein trüber Schleier über seinen Gedanken liegen, wie Frühnebel den man auf einigen Planeten über den Feldern erkennen konnte. «Ich habe keine Ahnung wer Sie sind, noch was die Rote Garde ist, und ich will es auch nicht wissen. Ich will einfach nur hier raus…»

«Alles zu seiner Zeit Mr. Cole, alles zu seiner Zeit! Ihre Freundinnen sind bereits auf dem Weg hierher was bedeutet, dass Sie bald frei sein werden.» der Mann lachte schallend, dann drehte er sich um und verließ den Raum wieder.

Allan sank in sich zusammen. Die Unterhaltung hatte mehr an seinen Kräften gezerrt, als gut für ihn war. Doch wen meinte er mit „Freundinnen“? Waren Vivian und ihre Schwester hier um nach ihm zu suchen? Noch bevor Allan einen weiteren Gedanken fassen konnte, spürte er wie die Kraft ihn verließ. Nur noch einige Sekunden, dann würde er wieder in einen tiefen Schlaf fallen…


Irgendwo auf Oyara Preval
Langsam schwenkte Arthur das Glas hin und her und beobachtete dabei aus dem Augenwinkel seinen Sohn. «Ich muss dich loben, ich hätte niemals gedacht, dass du deine Sache so gut machen würdest.»

«Du weißt eben vieles noch nicht von mir!» entgegnete Charlie schnippisch. «Aber das spielt zur Zeit keine Rolle mehr. Nicht mehr lange, und auch die restlichen Transporter werden hier sein. Dieser Brian Creymore ist viel zu sehr auf seinen verschwundenen Kumpel konzentriert.»

Arthur hob das Glas an seine Lippen und benetzte sie mit der Flüssigkeit aus de Glas. Dann nahm er einen kräftigen Schluck. «Du hast aber eine Sache außer Acht gelassen mein Junge.»

«Die beiden Frauen?» fragte Charlie. «Ich glaube nicht, dass sie eine ernsthafte Gefahr darstellen würden. Ich habe überall auf dem Gelände Scharfschützen postiert, die werden die beiden rechtzeitig aufspüren und aus dem Weg räumen.»