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Ruhig atmend kniete Alexa sich auf den Boden und beobachtete das Haus durch ihr Fernglas. Bis auf einige Männer in Uniform die einige Frachtcontainer bewachten, war niemand zu sehen. Auch im Haus schien es ruhig zu sein. Lediglich im Erdgeschoss waren kurzfristig die Umrisse einer Gestalt zu erkennen. Allan musste hier irgendwo sein, Alexa war sich sicher. In diesem Fall musste sie sich einfach auf ihren Instinkt verlassen und es gab nur eine Möglichkeit, sich Gewissheit zu verschaffen!

Langsam erhob sie sich wieder und schlich weiter vorwärts, umhüllt von den tanzenden Schatten der Nacht. Die Wachen bei den Frachtcontainern unterhielten sich lautstark, sie rechneten offenbar nicht damit, dass jemand so verrückt sein konnte, das Gelänge, geschweige denn das Haus zu betreten. Alexa musste innerlich grinsen. Auch die Scharfschützen die sich rund um das Haus befanden, waren sich ihrer Sache sehr sicher, bis zu dem Zeitpunkt als sie selbst wussten, dass ihr jämmerliches Leben verwirkt war.

Alexa spürte plötzlich die Vibrationen des ComSat an ihrem Gürtel. Sie hatte den akustischen Ton deaktiviert, um sich nicht in einer Situation zu verraten, in der Stille von Vorteil war. Nun jedoch, hatte sie keine Lust mit Vivian zu reden, es gab wichtigeres zu tun. Die Wachen waren nun schon fast in greifbarer Nähe, nur eine Unachtsamkeit von ihr, ein winziges Geräusch, und man würde sie entdecken. Mit geschlossenen Augen kniete sie sich wieder hin und konzentrierte sich auf die Gedanken und Muster der Wachen. Sie waren gelangweilt, unachtsam. Attribute, die Alexa nur von Vorteil waren. Sanft versuchte sie, die Gedankenmuster der Wachen zu manipulieren, doch sie hatte schon bei der Jagd auf die Scharfschützen die meisten ihrer Kraftreserven verbraucht.

Blitzschnell erhob sie sich aus dem Gras und zog ihre beiden doppelläufigen Blaster hervor. Nun reagierten die Wachen, drehten sich um und starten direkt in die offenen Mündungen der Waffen, die auf sie gerichtet war. Drei kurze Blitze und ihre Gedanken hörten einfach auf zu existieren.

Vor Alexas Augen schienen die Bilder plötzlich zu verschwimmen und ihr wurde leicht schwindelig. Erneut sank sie auf die Knie und schloss die Augen und versuchte sich zu konzentrieren. Sie war einfach zu weit zu kommen, um nun zuzulassen, dass ihre Pläne misslingen würden. Außerdem, was würde aus Allan werden, wenn sie nun versagen würde? Wahrscheinlich würden sie ihn einfach erschießen und sich aus dem Staub machen um keine weiteren Spuren zu hinterlassen.

Langsam atmete sie tief ein. Die kalte Nachtluft beruhigte ihre Lungen, der Sauerstoff brachte ihr neue Kräfte zurück und sorgte dafür, dass sich die Muskeln in ihrem Körper für einen Augenblick entspannten, dann stand sie wieder auf. «Macht euch keine Sorgen, ich werde Allan da raus holen, ich werde es schaffen und alles wieder gut machen!» flüsterte Alexa, dann ging sie weiter in Richtung des Einganges.

Das Betreten des Hauses war keine große Schwierigkeit. Es waren weder irgendwelche Alarmsicherungen, noch besonders ausgefeilte Schlösser installiert so das Alexa bereits kurze Zeit später die große Eingangshalle betrat. Die Absätze ihrer Stiefel waren deutlich auf dem Marmorboden zu hören. An den Wänden hingen verschiedene Bilder älterer Männer, wahrscheinlich eine Ahnengalerie oder etwas Ähnliches. Alexas Hände ruhten auf den beiden Blastern die in einem Holster an ihrer Hüfte steckten. Langsam schlich sie weiter nach vorn. Die Tatsache, dass weit und breit niemand zu sehen war, verhieß nichts Gutes. Entweder hatte man sich eine ausgeklügelte Falle zurecht gelegt, oder es war eine Aktion im Gange, die weitaus wichtiger war, als alles andere.

Aus dem Augenwinkel erkannte Alexa einen Schatten der sich bewegte. Schnell drehte sie sich zur Seite und drückte sich mit dem Rücken an die Wand während ihre rechte Hand den Blaster aus dem Holster zog…