Stories

21.09.2367 13:09 Uhr

Djamilas laute Proteste hatte sie stumm und unnatürlich kühl aufgenommen. Selbst Gabor hatte für seine Verhältnisse recht vehement gegen ihre Entscheidung gesprochen. "Wir können jetzt nicht aufgeben", "Wir erholen uns doch sehr schnell von diesem Rückschlag" ... sie kannte die Argumentation ihrer Vertrauten - und hatte lange genug Zeit, Gegenargumente zu suchen bevor sie mit den beiden sprach. Sie wollte nur Ruhe. Ein anderes Leben. Die Götter schienen ihr auf ihrer Reise durch die Weiten des Alls nicht gewogen zu sein. Abgesehen von Boron, der gestern scheinbar noch kein Interesse an ihren Seelen zeigte...

Aillil hatte die gesamte Crew auf unbestimmte Zeit freigestellt. Ohne Schiff konnte sich die Kirche keine Besatzung eines solchen leisten. Außerdem sei es im Sinne der Göttin, das sich alle erstmal ein bisschen erholen. Das ihr Entschluss weniger der ihrer Göttin denn ihr eigener war, bemerkten wohl einige ihrer Akoluthen. Sie sah es in ihren Augen. Tiefe Enttäuschung machte sich breit. Sie konnte sich allerdings sicher sein, das ihr niemand - abgesehen von Djamila - offen widersprechen würde. Zu groß war der Respekt der Glaubensschwestern und -brüder vor ihrer geistigen Führerin.

21.09.2367 13:41 Uhr

Der schwerste Teil lag nun hinter ihr. Ihre Crew war beurlaubt. Sie hatte ein bisschen Sorge davor gehabt, ihren Plan der gesamten Besatzung der 'Rahjas Kuss' mitzuteilen. Für viele war es zur Lebensaufgane geworden, ihrer Göttin auf diese Weise zu dienen. Aber was solls? Sie werden auch in einem der Tempel dienen können. Vielleicht sollte sie auch den Rest der Flotte, die sich im Dienste der Rahjakirche befand, stilllegen lassen. Diese Überlegung wollte sie vorerst aber aufschieben. Sie hätte nicht die Kraft, den anderen Hochgeweihten stand zu halten - jetzt noch nicht...

Nach ihrer Ansprache hatte sie das Quartier verlassen. Sie mußte einfach raus. Die Krücke war lästig... mit ihr war es ihr aber wenigstens möglich, einigermaßen sicher zu laufen. Ihre Kopfwunde war gut versorgt, die kleineren Wunden würden schon bald vergessen sein. Der leichte Bruch in ihrem Schienbein wird sie aber wohl noch länger beschäftigen.

Sie streifte ein Weilchen durch die Straßen. Das schlechte Wetter interessierte sie nicht. Ihre Haare hingen in Fäden herunter, die Binde um ihren Kopf war wie der Rest ihrer Bekleidung durchnäßt und zeigte leichte Spuren von Blut. Sie sollte sich neu einkleiden... so konnte sie nicht herumlaufen!

21.09.2367 15:22 Uhr

Die Cocktails waren hier wirklich gut. Es mußte wohl ihr 4. oder 6. sein... so genau hatte sie nicht mitgezählt. Quarma hatte auf jeden Fall einen Vorteil - die Bars öffneten zeitig. Die wenigen Gäste zeigten kaum Interesse an ihr. Die Kneipe sah auch nicht aus, als ob man hier nur in Abenddkleidung Einlass finden würde. Eher im Gegenteil. Es war dreckig, laut und der Geruch nach Alkohol und Tabak strömte ihr schon in die Nase, bevor sie die Tür öffnete.

Sie hatte sich nach Betreten der Bar die dunkelste Ecke ausgesucht und winkte mal wieder den Wirt zu sich. +f=#CCCC99.«Bringt mir noch ein Gläschen, lieber Mann» sagte sie mit leicht schwerer Zunge. Sie wußte das sie kaum Alkohol vertrug - aber war es nicht im Sinne ihrer Göttin, den RAUSCH zu erleben? Sie lachte gackernd über diesen selbstgemachten Witz. Vielleicht sollte sie ihm dem Wirt erzählen, wenn er mit ihrem Drink zurückkehrt...

Der Wirt hatte nicht über ihren Witz gelacht, warscheinlich hatte er ihn einfach nicht verstanden... aber er hatte zumindest einen weiteren leckeren Cocktail vor sie gestellt. Das Leben konnte so einfach sein, dachte Aillil und nippte an ihrem grünen Getränk...