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es war einmal...

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Charlemange Le Grand  (*) schrieb am 24-09-2005 0:19:04 : Teil I: Die Kindheit und die Jugend
Wie Sie bereits erfahren haben, war mein Vater Catullus, „ein großer Krieger, der von den Sternen kam“. So erzählte es mir stets meine Mutter, Meredith Noran – eine Altertumsforscherin, denn bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr habe ich meinen Vater nie persönlich kennen gelernt. Der Grund dafür mag tragisch klingen, doch im Nachhinein betrachtet habe ich es verarbeitet. Vor 25 Jahren wurde er, nachdem er meiner Mutter einen Heiratantrag gemacht hatte, wieder in seine Dimension zurückbeordert. Er musste seine Heimatwelt vor einer dunklen Macht schützen. Zeitgleich ereignete sich jedoch die Katastrophe, die Raumfahrt die nächsten Jahre unmöglich machte, so dass er nicht mehr auf die Erde zurückkehren konnte. Zwar mag ich bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr manche Stunde in trauernder und ängstlicher Sehnsucht nach meinem Vater verbracht haben, jedoch war meine Freude unendlich größer, als er wiederkam.

Ich zähle nun 25 Jahre. 25 Jahre, von denen mich die ersten 18 Jahre wohl am meisten prägten. Meine Mutter war die Tochter eines Halbbruders des Grafen von Sussex. Da dieser eine Bürgerliche, die Afro-Britin und Astrophysikerin Joanna Noran heiratete, wurde diesen und ihren Kindern zwar ein luxuriöses Leben garantiert, jedoch verloren sie jegliche Ansprüche auf die Titel des Grafentums. Dies war jedoch kein Hals- und Beinbruch. Selbst bis in meine Generation hinein durften wir unsere Ferien weiterhin auf dem Landgut verbringen, während wir die übrige Zeit in unserer Londoner Wohnung verbrachten.

Trotz eines unbeschwerten Lebens empfand ich die Konvention der adeligen Gesellschaft immer noch als drückend. Insbesondere die Tatsache, dass ich weder adelig, noch Ansprüche auf Titel hatte, ließ mich oft am Rande stehen. Die Ausnahme war Catherine, die Tochter des Grafen. Zusammen hatten wir wohl die meiste Freude und waren Freundinnen, die sich blind vertrauten.

Als Kompensation für das mangelnde Ansehen suchte ich mir Felder, auf denen ich brillieren konnte. Dies waren die Schule und der Sport. Dank meiner Familienwurzeln konnte ich auf die besten Veranlagungen hoffen. Neben einer ausgezeichneten und mit Bravour bestandenen Schulbildung, widmete ich mich nicht nur den Reitausflügen und Fechtstunden mit Catherine, sondern betrieb auch Rudersport - insbesondere an der Universität - Kickboxen, Aikido und Motorradfahren.

All dies wirkte wie eine Befreiung und Selbstbestätigung für mich. Hier blühte ich auf, konnte den Käfig und die Schmähungen der adeligen Gesellschaft hinter mir lassen. Besonders die Reitausflüge mit Catherine waren immer ein Erlebnis. Wenn wir auf unseren Pferden durch die Landschaft jagten, dann war es ein Rausch der Sinne. Das wechselnde Farbspiel, die Düfte, den Wind, die Sonne und den Regen im Gesicht. All das war eine Passion. Insbesondere die Felsen von Cardiff hatten es uns angetan. Wie die Sonne auf die weißen Felsen schien und sich dort verfing, das war das schönste Erlebnis. Fast war es, als würde sie durch diese gefangen genommen.

Greg lernte ich mit 17 Jahren kennen. Er war der Sohn eines imperialen Raumschiffcaptains. Er sprach mich nach einer Schulstunde während meines Austauschjahres in Frankreich an und es war irgendwie Liebe auf den ersten Blick. Naja... Zumindest war er meine erste Liebe. Doch durch ihn – oder besser durch seinen Vater – erlebte ich den Einstieg in die Welt der Raumfahrt und entwickelte eine Faszination dafür. Als Greg zu einem Geologiestudium in das Eta Carinae geschickt wurde, lernte ich mit 19 Jahren Ethan kennen. Es war die Macht der Verführung und das Ende für Greg.

Ethan war Flieger. Testflieger um genau zu sein. Er flog alles vom Shuttle über den Spaceracer bis hin zum Zerstörer. Das Leben mit ihm war ein Rausch, ebenso wie ein Ritt zu Pferde oder eine Hochgeschwindigkeitstour auf meinem Motorrad. Während Ethan seine Raumschiffe flog, besuchte ich die University of Camebridge und widmete mich dort im Rahmen meiner Offiziersausbildung bei der Royal Space Navy meinem Bachelorstudium in Soziologie und in Astrophysik, die ich mit 22 Jahren abschließen konnte. Während dieser Zeit ereignete es sich jedoch, dass mein Vater zurückkam. Das Leben erschien mir zu diesem Zeitpunkt wunderbar. Fast perfekt.
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