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es war einmal...

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Alexa Tay´Skar (*) schrieb am 27-09-2005 16:45:53 : Träume
Fast in Zeitlupe hob Alexa ihren Arm und wandte die Handfläche nach oben. Ihre Augen waren geschlossen während die beiden Männer die ihr gegenüber auf dem Boden lagen, sie mit weit aufgerissenen Augen anstarrten. Ihre Gesichter waren von Schürfwunden und Schrammen gezeichnet, die Kleidung an einigen Stellen von Blut besudelt.

Alexas Lippen verformten sich zu einem seltsam wirkenden Grinsen während auf ihrer Handfläche plötzlich eine kleine Flamme zu tanzen begann. «Habt ihr ernsthaft gedacht, mit euren Aktionen davonzukommen?» flüsterte sie leise während die Flamme weiter vor sich hin tänzelte. «Ich sagte doch, ich finde euch überall, egal wo ihr euch verkriecht. Und nun wird es Zeit für euch eurem Schöpfer gegenüber zu treten!» Augenblicklich loderte die Flamme auf und die beiden Männer krümmten sich vor Schmerzen.

«Genug! Er ist auch dein Schöpfer, dass solltest du niemals vergessen Monster!» brüllte plötzlich eine Stimme hinter Alexa.

Erschrocken drehte sie sich um und öffnete die Augen einen Spalt. Sofort erkannte sie, wer sich da angeschlichen hatte. Die dunklen Haare, die schmale Figur, das weiche Gesicht. «Nein, meine Schöpfer waren die Schatten und die Finsternis, nicht dieser unsägliche Gott! Bist du schon wieder gekommen, um dein Glück zu versuchen?» Alexa begann zu lachen. «Mach dir keine Hoffnungen, es wird dir auch dieses mal nicht gelingen. Du wirst weder die beiden retten können, noch dich selbst!»

«Wir werden sehen.» Vivian sprang zur Seite und zog ihre beiden Blaster hervor. Sofort gab sie zwei Schüsse ab, dann rollte sie zur Seite und suchte Deckung hinter einem lieblos aufgehäuftem Haufen Müll und Dreck.

Obwohl Vivian genau gezielt hatte, hatten die beiden Schüsse der Gestalt in dem schwarzen Mantel kaum etwas anhaben können. Alexa sah an sich herunter, dann blickte sie wieder zu ihrer Schwester. «Wie lächerlich!» Mit einer Wurfbewegung schien Alexa einen imaginären Gegenstand wegschleudern zu wollen, doch noch in der Bewegung erschien in ihrer Hand plötzlich ein Ball aus schwarzem Feuer.

Vivian hatte keine Chance auszuweichen. Das Feuer traf sie wie eine Strohpuppe und bereits nach wenigen Sekunden war alles was von ihr übrig war ein sengender, schwarzer Haufen. Hysterisch begann Alexa zu lachen. «Dabei habe ich sie mehr als einmal gebeten, mir zu folgen…»




Mit schweiß gebadetem Gesicht richtete Alexa sich auf und starrte in die Dunkelheit. Ihr Atem war unregelmäßig und schneller als sonst, fast so, als wäre sie durch einen Sprint oder eine andere Anstrengung völlig außer Atem. Ihre Augen durchschnitten die Dunkelheit auf der Suche nach einem Anhaltspunkt, anhand dessen sie sicher sein konnte, sich wieder in der Realität zu befinden. Sie blieben bei einem der Bilder hängen, die an der Wand hingen. Es zeigte das Haus ihrer Familie in den Hochebenen der nördlichen Täler. Ein Anblick, denn sie schon lange nicht mehr genossen hatte.

Langsam aber sicher beruhigte sich ihre Atmung wieder und auch ihre Finger die sich krampfhaft in die Decke gebohrt hatten, entspannten sich. Dies war schon die dritte Nacht in Folge, in der sie diese Träume gehabt hatte. Die Handlungen waren immer verschieden, doch das Ergebnis war immer identisch. Sie tötete jemanden, den sie liebte oder nahe stand. Doch warum das ganze? Sie hatte diese seltsamen Fähigkeiten schon seit einer ganzen Weile nicht mehr genutzt, gerade weil sie genau wusste, dass sie ihre Denkweise und ihr Handeln beeinflussen konnten.

Noch ehe Alexa weiter nachdenken konnte, klopfte es plötzlich an der Tür. Auch ohne zu Fragen wusste Alexa genau, dass Vivian wahrscheinlich davor stand. Hatte sie wieder geschrieen? Langsam öffnete sich die Tür und Vivian steckte ihren Kopf herein. Als sie erkannte, das Alexa nicht mehr schlief, betrat sie den Raum und setzte sich auf die Bettkante. «Ich habe dich Schreien gehört. Uns sicherlich nicht nur ich.» lächelte sie. «Alles in Ordnung?»

Alexa legte sich in Gedanken eine Antwort zurück, doch was sollte sie schon sagen? Wenn sie ja sagen würde, würde ihr das Vivian wahrscheinlich nicht glauben, mit einem nein, würde sie sich emotional vor ihrer Schwester ausziehen, was sie nicht wollte. «Es geht, ich hatte wieder einen dieser Träume, aber es ist schon vorbei.» versuchte sie ihre Schwester zu beruhigen.

Vivian griff nach Alexas Hand. «Schon wieder gut? Komm schon, ich sehe doch, dass es dir schlecht geht. Seit ein paar Tagen wachst du nun schon jede Nacht schweißgebadet und schreiend auf, und du spielst das ganze noch immer herunter?»

«Ich weiß es doch auch nicht. Ich habe mich in der medizinischen Abteilung schon zweimal durch checken lassen, aber beide male ließ sich nichts finden, außer der Tatsache, dass ich zu fett bin.» witzelte Alexa und sah auf die Decke. «Ich weiß nicht, was mit mir los ist, aber es muss irgendwie mit dem zu tun haben, was damals schon mit mir passiert ist. Doch ich benutze diese Fähigkeiten doch gar nicht mehr, also woher kommen diese Träume?»

Vivian war sprachlos und bewies dies mit einem Schulterzucken. Deutlich konnte die erkennen, dass sich in den Augenwinkeln ihrer Schwester eine Träne gebildet hatte.

«Ich habe einfach Angst, dass es vielleicht doch keine Träume sind, sondern Visionen oder so etwas. Dinge, die in der Zukunft passieren, und das ich…» weitere Tränen glitzerten plötzlich zwischen ihren Augen und liefen die Wangen hinab. Noch nie hatte sie sich so hilflos gefühlt, wie in diesem Moment. «Du musst mir etwas versprechen! Wenn ich mich verändere, oder wenn seltsame Dinge passieren sollten, dann unternimm etwas dagegen, auch wenn mein Tod der Einzige Ausweg ist!»

Vivian sah ihre Schwester wortlos an.

«Nun guck mich nicht so an, ich sagte, wenn es keinen anderen Ausweg gibt! Ich möchte nicht noch mehr Menschen in Gefahr bringen, erst recht nicht solche, die ich liebe, oder die mir nahe stehen. Ich weiß nicht, warum ich diese Fähigkeiten habe, oder warum diese Dinge passieren, aber ich werde Ihnen sicherlich nicht mein ganzes Leben lang davon laufen können!» erklärte Alexa weiter. «Als ich damals Allan befreit habe, habe ich es deutlich gemerkt, ich konnte mich nicht dagegen wehren, es überkam mich einfach. Auf einmal war da dieses Gefühl…»

«Ist schon in Ordnung. Du solltest nun versuchen, etwas zu schlafen. Wir haben morgen eine Menge zu tun. Und die Ratssitzung steht auch noch an, also versuch es wenigstens.» Vivian wischte Alexa die Tränen von der Wange und lächelte.

Alexa nickte. Sie wusste, dass Vivian wie üblich Recht behalten hatte. Sie musste sich nun ausruhen und erneut Kräfte sammeln. Aus irgendeinem Grund waren diese Träume so intensiv und ermüdend, dass sie sich am nächsten Tag immer wie gerädert fühlte. Vielleicht ein Zeichen dafür, dass es wirklich keine Träume waren?
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