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es war einmal...

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Alexa Tay´Skar (*) schrieb am 29-09-2005 9:03:32 : Rückkehr nach Hause
Alexa kontrollierte erneut den Höhenmesser. Durch einen vor kurzem aufgekommenen Schneesturm war die Sicht fast gleich null und sie musste ihr gesamtes fliegerisches Können nutzen, um beim Anflug nicht mit einem der umliegenden Berge zu kollidieren.

Entfernung bis zum Ziel: 1200 Meter. Schlage Schubreduzierung auf ein Drittel vor.

Die Stimme des Computers war für Alexa kaum hörbar. Auch wenn die KI des Öfteren mal brauchbare Vorschläge machte, so war die Fehlertoleranz noch immer viel zu hoch für Ihren Geschmack. Da war es schon sicherer, sich auf die Instrumente zu verlassen.

WARNUNG - Bei gleich bleibender Leistung besteht Kollisionsgefahr!

Kollisionsgefahr, … pff dachte Alexa und korrigierte den Anflugvektor. Was wusste der Computer schon von dieser Gegend? Sie war hier aufgewachsen und hatte schon früh gelernt, einen Gleiter durch die engen Schluchten des Gebirges zu steuern, dagegen war der Flug mit den Präzisionsinstrumenten des Outriders das reinste Kinderspiel.

Fast wie eine Feder, die sanft auf dem Boden landete, ließ Alexa den Jäger auf der Landeplattform aufsetzen und deaktivierte die Triebwerke. Automatisch öffnete sich die Kanzel und obwohl die Seitenwände etwas Schutz boten, wehte ihr gleich ein eisiger Wind um die Ohren. «Verfluchte Kälte!» schimpfte Alexa und zog sich die Kapuze ihrer Jacke tiefer ins Gesicht um sich vor dem Wind zu schützen. Mit einem Satz sprang sie aus dem Cockpit, verschloss es und ging mit großen Schritten auf den Nebeneingang zu.

Bereits aus einiger Entfernung erkannte sie, dass bereits Licht in den Fenstern der unteren Etagen brannte. Ein Zeichen dafür, dass der von ihr und Alexa angestellte Hausverwalter alles für ihre Ankunft vorbereitet hatte.

«Willkommen zu Hause Fräulein Tay´Skar. Ich freue mich, Sie zu sehen.»

Die Stimme des Verwalters klang warm und weich. Gleichzeitig stieg Alexa der Geruch von heißem Tee in die Nase. Flüchtig blickte sie sich um. Es hatte sich wirklich nichts verändert seit ihrem letzten Besuch, mit einer Ausnahme, die Lampen des großen Kronleuchters schienen wieder zu funktionieren. «Danke Mr. Pinao, ich freue mich auch, wieder hier zu sein.»

«Ich habe die Freiheit besessen, den Kronleuchter reparieren zu lassen.» Pinao deutete auf den Leuchter an der Decke. «Im Übrigen habe ich auch einen Tee gemacht. Möchten Sie eine Tasse zum aufwärmen?» Der asiatisch wirkende, etwas übergewichtige Mann mittleren Altern zog seinen schwarzen Anzug zurecht und deutete in Richtung des Salons.

Alexa nickte. «Das hört sich gut an. In der Zwischenzeit können Sie mir erzählen, was hier so passiert ist, und zwar jede Einzelheit.» Alexa lächelte den Mann an. Gemeinsam gingen beide dann in den Salon.

Alexa verbrachte fast zwei Stunden mit dem Hausverwalter im Salon, Teetrinkend während der ältere Mann sie über die Ereignisse der vergangenen Wochen aufklärte. Draußen begann langsam die Dämmerung einzusetzen, was nicht wirklich ersichtlich war, da die Sonne den ganzen Tag schon aufgrund des Sturmes nicht geschien hatte.

Als Pinao sich eine weitere Stunde später umsah und erkannte, dass die Uhr nun bereits nach sieben war, erhob er sich aus dem Sessel in dem er es sich gemütlich gemacht hatte. «Ich werde Sie nun erstmal wieder allen lassen Fräulein. Wenn Sie noch einen Wunsch haben, dann benutzen Sie einfach die Rufanlage. Ich werde dann sehen, was ich machen kann.»

Alexa nickte und beobachtete, wie der Verwalter sich lächelnd umdrehte und dann mit leisen, dafür aber großen, Schritten, den Salon verließ. Die Stille legte sich über den Raum und das Einzige was noch zu hören war, war das Pfeifen des Windes, der mit seiner ganzen Kraft gegen die Fenster drückte, fast so als wolle er unbedingt herein. Eine Gänsehaut überzog langsam ihren Körper und Alexa zog die Decke über ihre Beine und schloss die Augen. Das Knistern der Flammen, die an den Resten einer einst majestätischen Tanne nagten, zauberten seltsam tanzende Schatten an die Wände.

Alexa… Kleines… Hörst du mein Rufen?

Alexa zuckte und kniff die Augen zu. Nicht schon wieder, bitte nicht!

Warum nicht? Dir hat es doch gefallen, also warum wehrst du dich? Es könnte alles so einfach sein…

Alexa zog die Beine an und umklammerte sie mit den Armen. Nichts ist einfach, niemals! Nichts als Lügen und dummes Geschwätz!

So? Und was war bei der Befreiung deines Freundes? Da hast du unsere Hilfe mit Freuden angenommen, und dabei ging es um nichts anderes, als das jämmerliche Leben eines dieser Menschen die du Freunde nennst!

Ein glühender Funken löste sich aus dem Kaminfeuer, wurde von einem Luftzug erfasst und tanzte nun in Richtung der Fenster. Die ganze Zeit über hatte sie es geschafft, sich zu beherrschen, alles unter Kontrolle zu halten. Und nun das. Vor ihrem geistigen Auge erschien das Bild, wie sie Allan befreit hatte. Effektiv und Schnell war sie vorgegangen, fast schon unmenschlich.

Jaaa, du erinnerst, dich oder? Erinnerst dich an die Stärke über die du verfügt hast.

Langsam öffnete sie ihre Augen einen Spalt. Mittlerweile war es völlig Dunkel im Zimmer. Nur das Feuer im Kamin spendete etwas Licht. Der Sturm draußen schien wieder stärker zu werden. Ihre Gedanken kreisten um die Eissturm. Dort hatte alles irgendwie angefangen. Zuerst schien es ihr damaliger 1O gewesen zu sein, später schien dann auch mit ihr etwas passiert zu sein.

Verstehst du nicht? Dein Wunsch nach Stärke, nach Kontrolle war es, der mich erschaffen hat, der mich stark gemacht hat! Nicht die anderen, nicht die Eissturm, du warst es, die nach mir verlangt hat!

Alexa riss die Augen auf und blickte nun direkt ins Feuer. Die Flammen spiegelten sich in ihren Augen wieder in dessen Winkeln ein Glitzern zu erkennen war. «Nein, das stimmt nicht, ich wollte das alles nicht, ich wollte es nicht!» schrie sie plötzlich.

«Fräulein?» Pinao hatte den Raum wieder betreten um nach dem Rechten zu sehen. «Ist mit Ihnen alles in Ordnung? Kann ich Ihnen irgendwie helfen?»

Alexa wischte sich über die Augen. «Danke, nein, es ist alles in Ordnung. Ich war in Gedanken versunken und habe mich an etwas erinnert, dass ich am liebsten vergessen hätte.»

Der Asiate kam ein Stück näher. «Wissen Sie, da wo ich herkomme gibt es eine Art Weisheit. „Die Vergangenheit kann noch so schmerzhaft sein, aber Sie ist es, die uns erst komplettiert.“ Wenn Sie mich brauchen…» Pinao warf Alexa ein Lächeln zu, dann verließ er den Raum wieder.

Alexa schloss die Augen wieder. Auch wenn in diesem Sprichwort sicherlich eine Menge Wahrheit steckte, was war, wenn die Vergangenheit einen einholte? Nach einem griff um die Oberhand zu gewinnen, etwas zu entfesseln, was nicht in ihrem Sinne war?
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