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es war einmal...

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Nemain Naraikina schrieb am 27-01-2006 19:04:23 : Von Relikten und Psychopathen – Part III
Einsichten nach einem Tagtraum

Nemain erwachte in seiner Kabine, erwachte gezählt nach dem Tagtraum voll seiner verschleppten Erinnerung zum dritten Mal.

Jamila, Kiriin.
Verwaschene, abgeschabte, blasse Bilder hallten in seinem Kopf nach.
Keine Pharmaka des Universums konnten das einmal gewesene Leid auslöschen, nachdem er es so tiefgreifend memorisiert hatte, gefühlt mit jeder einzelnen Nervenfaser.
Zeit heilt Wunden saget man. Wie leichtgläubig.

Der Pirat strampelte ekstatisch auf seinem Bett, trat den Müllsack voller Erlebnisse zurück auf die Deponie wo er sie aufgeklaubt hatte im Sog der geistigen Retrospektive, die ihn bei seinem ersten Flug nach einem Jahr Sanatorium angefallen hatte um sich in seinem steifen Fleisch festzubeissen.

Sicher – diese Erinnerungen bebilderten sein Verlangen nach Selbstauflösung, gaben seiner Todessehnsucht eine logische Existenzberechtigung.
Doch Nemain wollte sie nicht wiederhaben. Brauchte sie nicht. Nicht mehr.
Nach all den Jahren voller Verlust, Krieg und Strapazen schien die Sinnlosigkeit des Seins so unverrückbar in ihm manifestiert zu sein, dass sie kein Symbol ihrer Verifizierung, ihrer Wahrhaftigkeit mehr nötig hatte, keine Beglaubigung mehr auftreiben musste.

Sie war einfach nur da.

Gesichtslos, wie Nemain’s Zukunft.
Wie lebt man, so man sich in jeder ruhigen Minute bewusst ist, das man eigentlich sterben möchte, gleichzeitig zu feige es mit eigener Hand zu erledigen?
Nemain würde es herausfinden.
Hatte es vielleicht schon herausgefunden, war sich dessen nur noch nicht bewusst, konnte die Einsicht noch nicht formulieren.

Aber er wusste was er als Nächstes tun würde.
Gleich einer Gottesanbeterin, die ausser den Gelenken vom Chitin steife Glieder ihr eigen nennt, erhob er sich von seinem Lager, schwankte zur internen Komanlage.

„An alle Bewohner der Station, bereiten Sie eine Evakuierung vor. In spätestens 2 Tagen muss hier alles geräumt sein.“

Es wurde Zeit diesem schwerfälligen Abort menschlicher Zivilisation den Rücken zu kehren. Die Station war ohnehin ohne Bedeutung...
upic
„Finstere Täler entstehen dort, wo unsere Gedanken sie erschaffen, wenn wir es zulassen, dass jene unsere Träume ersticken.“
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