Stories

es war einmal...

[neuer Thread|faq|Threads ein/aus klappen]

Janine Mondiale[.ƒA.] (*) schrieb am 03-02-2006 18:23:50 : Dunkle Wolken
Janine trug einen schwarzen Raumanzug, ebenso wie Chantall du Garde, welche ihr Gegenüber auf dem Bett in ihrer Kabine an Board der Kleine Schwester sass. „Wieso nur?“ fragte Janine Chantall, die ihr „Ich weiss es nicht“ erwiederte, mehr brauchte sie nicht zu sagen, denn Janine brach erneut in Tränen aus. Sie versuchte zwar, die Tränen zurückzuhalten und die Fassung zu bewahren, doch es mochte ihr einfach nicht gelingen, stattdessen begann sie nach Luft zu japsen. Chantall rückte näher zu ihr heran, nahm sie in die Arme und begann, leise auf sie einzureden. „Ist schon gut, lass es raus“, begann sie, zog behutsam Janines Kopf gegen ihre Brust. Janine drückte sie Weg und schüttelte den Kopf, um so den Tränenfluss unter Kontrolle zu bekommen. Als sie sich wieder halbwegs unter Kontrolle hatte, betrachtete sie Chantall, deren schwarzes Haar zu einem Zopf zusammengebunden war. Ihre tiefblauen Augen waren frei von Tränen oder auch nur einen Anzeichen von Tränen. „Wieso trauerst du nicht?“ wollte Janine wissen. Chantall wandte sich etwas ab, es schien, als würde sie für einen kurzen Augenblick von einem grossen Schmerz übermannt werden, doch sofort hatte sie sich wieder im Griff und antwortete leise. „Ich habe viele Tränen vergossen, zuviele, als dass ich je wieder Weinen könnte.“ Diese Worte veranlassten Janine erneut dazu, weiter zu weinen. „Er ist weg, einfach so weg.“ Dies waren die einzigen Worte, die den Strom aus Tränen zu durchdringen mochten. Chantall nahm Janine erneut in die Arme, diesesmal lies Janine sie gewähren, sie war wohl zu schwach, erneut Widerstand gegen den Tröstversuch zu leisten. „Versuch ihn in deinem Herzen zu bewahren, dann wird er immer bei dir sein und dich nie verlassen. Versuch ihn so in Erinnerung zu bewahren, wie er war, als Held, der für die Freiheit starb, dann nimmst du seinem Tod die Sinnlosigkeit. Ansonsten wird der Schmerz dich immer tiefer in diese trostlose Dunkelheit ziehen, die jetzt in deinem Herzen herrscht.“ Janine sah sie an, ihr Blick war tränenverschleiert, zitternd versuchte sie, wieder ihre Fassung zu gewinnen, doch diesesmal gelang es ihr nicht mehr, sie konnte den Fluss der Tränen einfach nicht mehr stoppen. „Lass es raus“ wiederholte Chantall und zog sie wieder an sich, streichelte ihr dabei sampft mit der Hand über ihr gelocktes, blondes Haar. Normalerweise war Janine eine wunderschöne, stolze Frau, im Moment war sie kaum mehr als ein Häufchen Elend. „Aber...“ wollte Janine erwiedern, doch Chantall zog sie noch etwas fester an sich. „Lass es raus. Ich werde stark sein, für uns beide, damit du in diesem Moment der Trauer nicht stark sein musst.“ Diese Worte vermochten Janine ein kurzes Lächeln auf die Lippen zu zaubern, das jedoch gleich wieder von einem schmerzhaften Schluchzen weggewaschen wurde.
Chantall wusste nicht, wie lange sie mit Janine auf dem Bett gesessen war, bis diese endlich aufgehört hatte, zu weinen. Doch nun war es soweit. Janine löste sich sanft aus Chantalls Umklammerung und begann, die letzten Tränen mit beiden Händen aus den Augen zu reiben. „Wieso tut nur jemand so etwas?“ „Ich weiss es nicht und auch wenn ich es wüsste, wäre die Tat nicht weniger sinnlos.“ Janine war damit fertig, sich die Tränen aus den Augen zu wischen und erhob sich vom Bett, um zur Türe zu gehen. „Wo willst du hin?“, rief ihr Chantall nach. Janine, die schon fast du Türe erreicht hatte, drehte sich um, die Trauer in ihren Augen war Zorn und Hass gewichen, Chantall kannte diesen Ausdruck, sie hatte ihn oft genug bei sich selbst gesehen. „Jemand muss ihn doch rächen, wir dürfen seinen Tod nicht einfach so hinnehmen!“ schrie Janine und wollte gerade den Raum verlassen, als Chantall ihr antwortete: „Und was versprichst du dir davon, wird er wieder lebendig, wenn du jetzt losstürmst und selbst ein Leben auslöscht?“ Janine, von den Worten ihrer besten Freundin erstaunt, verharrte auf der Stelle und sah Chantall mit grossen Augen an. Chantall stand selbst auf, seufzte und begann: „Damals, als NLS fast komplett ausgelöscht wurde, empfand ich das selbe wie du. Ich war zerfressen von Zorn und Hass. Doch Hass kann immer nur neuen Hass erzeugen, der Tod ist endgültig, er kann nicht ungeschehen gemacht werden. Wenn ein geliebter Mensch stirbt, erfühlt uns das mit Trauer und mit Hass, zumal wenn er gewaltsam aus dem Leben scheidet. Aber du kannst ihm zumindest eine gewisse Unsterblichkeit geben, wenn du sein Andenken wahrst, dich an ihn erinnerst, dich an schöne Zeiten und Ereignisse mit ihm erinnerst, so kannst du dir den Schmerz nehmen. Nicht mit Hass und Tod. Erinnere dich an ihn und gib ihm ein speziellen Platz in deinem Herzen, dann wird er immer bei dir sein.“ Janine stand immernoch da, der Zorn jedoch begann aus ihren Augen zu weichen und wieder von Trauer ersetzt zu werden. Scheinbar hatten Chantalls Worte sie erreicht. Chantall legte ihr einen Arm und die Hüfte. „Lass uns etwas essen gehen, du siehst völlig ausgehüngert aus.“ Janine nickte und liess sich von Chantall aus dem Raum führen.

In Gedenken an Orstar, einen guten Freund und Clankollegen
Kontakt: ICQ :
  • Dunkle Wolken - Janine Mondiale[.ƒA.](*) - 03.02.2006 18:23:50
Hier kannst du nicht antworten!
Hier kannst du nur mit einem Ingamenick schreiben, zu jedem deiner Charaktere wird automatisch ein Charnick generiert, für weitere/andere Ingamenicks kontaktiere bitte das Dev-Team.