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es war einmal...

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Ella McNamara (*) schrieb am 04-04-2006 20:21:33 : Licht wird zu einem Glimmen - Good bye
Das Licht der einsamen Deckenlampe warf bunte Schattierungen durch das Weinglas hindurch auf den Tisch. Gedankenverloren fuhr Ella McNamara mit ihrem Zeigefinger immer um den Rand des Glases. Rund – rund – rund ...

Was ist passiert, dass zwei so fantastische Menschen einfach so sterben mussten? An die Unzahl der Opfer möchte ich gar nicht erst denken. Die Schiffe waren jeweils voll besetzt.

Seit Tagen schon zerbrach sie sich ihren Kopf unter der dunklen Haarpracht und überlegte, wann sie, und somit der Clan, falsch abgebogen war und den Zorn dieses mächtigen Clans heraufbeschworen hatte. Oder lag das Problem gar nicht bei ihnen? War es einfach eine Einbildung, die die Piloten dazu führte, Kria's und Haubitze's Schiffe zu zerstören?

Egal wie oft sie die letzten Monate Revue passieren ließ und sich den Kopf zerbrach, was sie falsch gemacht hatte. Warum mussten diese beiden Menschen sterben? Sie kam nie zu einem Schluss.

Sie entkorkte die Flasche Rotwein, die auf ihrem Schreibtisch stand und goss den Rest der zweiten Flasche an diesem Abend in das kelchige Glas. Sie nahm das Glas in die Hand und umschloss es, als könnte es die Wärme verbreiten, die sie seit dem Tod Haubitzes in ihr selbst vermisste. Ihre Finger waren klamm und steif vor Kälte, unabhängig von der Temperatur des Raumes, in dem sie sich befand. Wobei, fiel ihr bei der Überlegung ein, sie ihr Büro seit mindestens 36 Stunden nicht mehr verlassen hatte. Der Replikator produzierte alles was sie benötigte. Wozu also einen Schritt in diese ungastliche Welt hinaussetzen? Oder gar den Meo verlassen?

Ein Klopfen an der altmodischen Holztür unterbrach sie bei was auch immer sie gerade tat. Sie wusste nicht, womit sie die letzten Tage verbracht hatte. Die im Zimmer verstreuten leeren Weinflaschen zeigten ein Bild, welches sie nicht wahrnehmen konnte und wollte.

Sie wusste genau, dass vor der Tür Sam stand. Ihr lieber treuer Sam. Ihr Sam, ihr bester Freund, mit dem sie einst einen Pub eröffnet hatte und den sie jahrelang gepflegt und gehegt hatten. Bis zu jenem unheilvollen Tag, als sie ein Raumschiff betrat um es zu kommandieren und nicht um darin als Passagier zu reisen.

Ein Weg aus diesem Dilemma wollte ihr partout nicht einfallen. Egal wie sie die Möglichkeiten drehte und wendete, nichts ergab eine akzeptable Lösung.

Betrübt ließ sie den Kopf gegen die Stuhllehne sinken und starrte statt des Weinglases die Decke an.

Sie konnte weder mit der einen noch mit der anderen Partei eine Einigung erzielen. Der eine setzte sie unter Druck eine Tat zu vollführen, die sie nicht so ohne weiteres vollführen wollten und die Anderen...ja...die Anderen.

Das Klopfen an der Tür hatte aufgehört. Doch Ella bekam es nicht wirklich mit. Ihre Gedanken drehten sich um DUKE. Würde eine Aussprache helfen? Und was war mit dem Stationsangreifer? Könnte sie dieses drohende Debakel abwenden? In den öffentlichen Kanälen hatte er verlauten lassen, er würde eine Entscheidung der NLS wollen. Ja, sie hatten sich entschieden. Wer mit DUKE gemeinsam Stationen der NLS abreißt wird vernichtet. Doch fand sich bis jetzt keine Möglichkeit. Er spottete ihnen und machte sie zum Gespött aller. Das konnte sie doch nicht so auf sich sitzen lassen.

Jahre schien es her, dass sie das schwerwiegende Amt der Leaderin übernommen hatte. Oft musste sie sich mit ihrer Vorgängerin Aretha vergleichen lassen. Doch den Zauber dieser konnte sie nicht wieder wahr werden lassen. Niemand konnte sie zurückbringen.

Doch gab es jetzt noch eine Möglichkeit, den Clan zurückzubringen?

Oft genug ging ihr der Gedanke durch den Kopf, dass vielleicht gerade die alteingesessenen NLS der Grund für die derzeitige Misere des Clans waren. Die "Neulinge" konnten doch erst recht nichts dafür. Für was eigentlich? Diese Frage schob sie erst einmal weit von sich.

Sie schloss die Augen und malte sich eine friedliche Welt unter dem Zeichen der NLS aus. Wie schön hätte es sein können. Wie schön war es. Damals. Ja, lange schien es her zu sein.

Über diesem Gedanken, an eine friedliche Zeit, schlief sie endlich – nach mehr als zwei Tagen – ein.





"Ella."
Nervös schreitet Sam vor ihr auf und ab.
"Ella, das kann so nicht weitergehen. Melbar läuft sich gerade in selbstzerstörerischem Gedankengut fest. Dann noch dazu diese ganzen Drohungen, die gegen uns ausgesprochen werden. Was soll passieren?"
Ratsuchend lässt er sich in den unbequemen Besucherstuhl vor dem Schreibtisch der Frau fallen, die ihm die Antworten geben soll, die sie selber nicht weiß.

"Sam, ich kann dir da auch nicht weiterhelfen. Ich weiß ja selber nicht mal, was ich wo zuerst anfangen soll. Diese ganzen Toten, die wir in der letzten Zeit zu betrauern haben, das ist mir alles zu viel. Ich würde am liebsten weglaufen." Eine tiefe Sorgenfalte bildet sich auf ihrer Stirn, als sie resignierend den Kopf auf die Hand stützt.

Sam wirft einen Blick auf die beiden Nachrichten, die sich seit der Geschehnisse nicht mehr vom Bildschirm auf Ella's Schreibtisch entfernt haben.

27.10.2367 19:51 Uhr jacksonx auf der Par'tok hat soeben das Schiff SdN Wüstensturm von Kria Vænting im Sektor KN-4 zerstört
25.10.2367 17:35 Uhr |WAR| auf der † Blutengel † hat soeben das Schiff SdN Schweres Geschütz von Haubitze im Sektor PQ-1 zerstört

"Ich glaube, ich bin dabei eine Entscheidung zu treffen, die ich alleine nicht treffen kann. Sam, bist du so lieb und benachrichtigst die anderen? Heute Nachmittag im Besprechungsraum der Clanstation."

Mit einem Kopfnicken verschwindet Sam. Sie ist wieder alleine und schlägt sich mit ihren Gedanken rum.


Später am Abend verlässt sie ihr Büro, schließt sorgfältig die Tür ab, steckt den Schlüssel in Ihre Anzugtasche und verlässt die Scheune. Ihr fällt dabei gar nicht auf, dass der Brennkessel so sauber ist, wie schon lange nicht mehr. Sie schließt auch das große Scheunentor ordentlich ab und begibt sich zu dem bereitstehenden Transportshuttle. Ein vorprogrammierter Kurs fliegt sie direkt zur Clanstation.

Als sie den hellerleuchteten Raum betritt wenden sich ihr acht Gesichter zu, die unterschiedlicher nicht sein könnten: der Kern der Northern Lights.

"Um gleich zur Sache zu kommen: ich habe keine Lust mehr auf diesen ganzen Scheiß. Wir werden abgeschossen wie Freiwild und es scheint keinen zu kümmern, dass wir dabei so harmlos sind wie ein Teddy."
"Und Haubi auch genauso kuschelig", wirft Midnight einen kleinen Grinser ein.
"Wie dem auch sei: ich habe beschlossen zu gehen. Ich will einfach nicht mehr. Mir reicht es. Ob wir wollen oder nicht: wir sind in der Mühle des Feindes. Der uns zu seinem Feind gemacht hat, obwohl wir es nicht wollten und auch nicht provozierten. Die Verluste der letzten Tage...", hier unterbricht sie sich selber, unsicher, ob sie weitersprechen soll. Melbar's Blick bleibt jedoch weiterhin auf einen Punkt auf den Tisch gerichtet, leer und ausdruckslos. Als ob sein Körper keine Seele mehr hätte. Schrecklich, diesen jungen, einst lebensdurstigen und starken Mann als zerbrochenen Greis vor sich sitzen zu sehen. In den letzten Tagen ist er stark gealtert. Wie auch einige andere. Sie sieht die Strapazen in ihren Gesichtern. Nicht nur sie als Chefin, hat schwere Stunden hinter sich.

"Die Verluste der letzten Tage haben für mich einen Schlussstrich gezogen. Mein Plan sieht wie folgt aus..."

In kurzen Worten erläutert sie das geplante Vorgehen. Sam hat sie nicht eingeweiht. Ihrem besten Freund überlässt sie die Entscheidung, was er tun will, sofern die Entscheidung hier gefallen ist.

In den Gesichtern der Männer, mit denen gemeinsam sie die letzten Jahre die Northern Lights zu dem gemacht hat, was der Clan nun war, spiegelten sich die verschiedensten Emotionen wieder.

Während einige ihrem Vorschlag durchaus positiv gegenüber stehen sieht sie Zweifel und auch Ratlosigkeit bei anderen.

"Und du meinst, dass das klappt?" recins Unterton verrät seine Gefühle. Er ist sich nicht sicher, ob er sich darauf einlassen kann oder will.
+f=#00ccff"Mehr als versuchen können wir es nicht." Midnight schaltet sich ein. Dem erfahrenen Händler ist anzumerken, dass er einen ähnlichen Entschluss schon in seinem stillen Kämmerlein getroffen zu haben scheint. "Ich bin dabei."

Seinem Beispiel folgend erklärten sich auch Don, Train, Einer und Happy Hunter bereit.

"Melbar, was ist mit dir?" Die Sorge, die Ella seit dem Tod Krias mit sich rumträgt, kann sie nicht aus ihrer Stimme nehmen.

"Was du willst", mit einem gleichgültigen Schulterzucken blickt er kurz zu ihr auf, wendet seinen Blick jedoch einen Augenblick später wieder auf den unbestimmten Punkt auf der Tischplatte.

Ellas Blick wendet sich nun vbnmdw zu.

"Guck mich nicht so an, Mädchen. Meine Zeit ist sowieso schon mehrfach abgelaufen. Hab' aufgehört zu zählen, wie oft ich dem Gevatter von der Schippe gesprungen bin. Ein Abenteuer mehr oder weniger – was macht das schon noch?"

"Okay, damit scheint die Zukunft der alten NLS-Garde besiegelt. Bitte kommt heute Abend um 19:30 Uhr auf mein Schiff. Bis dahin werde ich alles vorbereiten. Zahlt eure Mannschaften aus und schickt sie nach Hause. Geht sicher, dass sich keiner mehr auf den Schiffen befindet."

Mit diesen Worten dreht sie sich um und verlässt den Raum.

Zurück auf der SdN sturer Esel betritt sie kurz entschlossen die Brücke, lässt ihre gesamte Mannschaft antreten und entlässt sie aus ihrem Dienst. Es werden sich verwunderte Blicke zugeworfen, doch niemand stellt fragen.

"Euren Sold transferiere ich wie sonst auch auf eure Konten. Vielen Dank und alles Gute."

Als das letzte Crewmitglied die Brücke verlassen hat, nimmt sie die wohl schwerste Aufgabe in Angriff, Sam.

Sie piepst ihn über das Com an und postwendend ist er da. Auch ihm erläutert sie ihr Vorhaben.

"Du musst nicht, wenn du nicht möchtest. Ich würde dir 2/3 meines Vermögens geben, ich werde ja nichts mehr brauchen. Ich überlasse dir das Transportshuttle des sturen Esels sowie sämtliche Keycards, die du benötigen könntest. Natürlich noch meine Adressliste. Damit du weißt, an wen du dich wenden kannst, wenn du Hilfe brauchst. Mehr kann ich dann jedoch nicht mehr für dich tun."

Tränen treten in ihre Augen. Sie ist dabei, ihrem besten und längsten Freund, ihrem Lebensgefährten, wenn man es so sehen möchte, Lebewohl zu sagen. Ein Schritt, von dem sie nie erwartet hat, dass sie ihn würde gehen müssen. Zumindest nicht so endgültig. Ihr flackern Erinnerungen an ihren Pub durch den Kopf und wie sie beide Tag ein Tag aus Fässer gerollt, Aschenbecher entleert und Tische gewischt haben. Wäre sie doch damals nur dort geblieben.

"Ella-Schätzchen, mir fehlen die Worte. Ich habe nicht gedacht, dass deine Entscheidung so drastisch ausfallen wird. Die anderen ziehen mit, nehme ich an? Gut. Dein Geld möchte ich jedoch nicht. Das Shuttle und die Keys gerne. Doch nicht das Geld. Wer weiß, wozu du es nochmal brauchen kannst. Mal sehen, vielleicht besuche ich euch ja mal. Schätzche, ich kann ehrlich sagen, dass ich dich liebe. Halt die Ohren steif!" Er umarmt sie, drückt sie fest an sich und lässt sie dann ebenso abrupt los, wie er sie an sich gezogen hat. Sam dreht ihr den Rücken zu und rennt von der Brücke. Als er den Lift betritt kann Ella sehen, wie ihm die Tränen über die Wangen laufen.



Die Zeit bis zum Eintreffen der anderen Alt-NLSler vergeht quälend langsam. Nur mühsam kann sich Ella von ihren düsteren Gedanken ablenken.

Pünktlich wie nie treffen sie alle ein. Traurig, nervös und nachdenklich. Melbar auch weiterhin apathisch vor sich hinstarrend.

"Computer, Selbstzerstörung einleiten in T minus 5 Minuten."

Ein Piepen bestätigt ihre Eingabe.

Acht Kapitäne und eine Frau in ihrer Mitte machen sich auf den Weg zur Shuttlerampe. Dort steht ein Transportshuttle bereit, welches sie unbeschadet zum Meo bringen soll. Die ID des Shuttles ist modifiziert worden und zeigt nun bei einem oberflächlichen Scan an, dass der Eigner ein gewisser Miu Ma-iira, 46 Jahre, Buchhalter, ist.

Kurz nachdem das Shuttle die Rampe verlassen hat, setzt die Selbstzerstörung der SdN sturer Esel sowie acht weiterer Schiffe der Northern Lights an, darunter fünf Götterdämmerungen, der ganze Stolz des kleinen Clans.




"Die Explosion der Schiffe war jedoch stärker, als angenommen. Die Druckwelle holte das Transportshuttle von "Miu Ma-iira" ein, schleuderte es wild durch das All und verlangsamte seinen Flug. Der Feuerball der Explosion holte es ein und ..."

Der Erzähler stoppte.

"Es tut mir leid. Ich kann bis heute nicht ganz verdauen, was passiert ist. Ich habe mich doch nichtmal richtig von ihr verabschiedet"

Sein Gegenüber nahm ihn in den Arm und reichte ihm ein Taschentuch.

"Schon okay, Schatz. Du musst es nicht wiederholen. Es reicht mir schon, wenn du dich von Alpträumen nachts immer hin und her wirfst."

Der Mann stand auf und holte eine angebrochene Weinflasche.

"Mein lieber Sam, lass die Vergangenheit wo sie ist, behalte deine Ella in guter Erinnerung, genau wie die anderen. Das ist die größte Ehre, die du ihnen noch erweisen kannst. Und jetzt lass uns auf die Zukunft trinken."

Sam wischt sich die Tränen aus den Augenwinkeln und wirft einen Blick auf ein Bild, welches ihn und Ella zeigt, Arm in Arm vor dem Eingang ihres Pubs.

Mach es gut, mein Ella-Schätzchen.



Midnight ist gerade von uns gegangen
Train ist gerade von uns gegangen
recin ist gerade von uns gegangen
Don ist gerade von uns gegangen
vbnmdw ist gerade von uns gegangen
Einer ist gerade von uns gegangen
Melbar Kasom ist gerade von uns gegangen
Ella McNamara ist gerade von uns gegangen
Happy Hunter ist gerade von uns gegangen



Das war's von uns. Wir danken und wünschen den NLS alles Gute auf ihrem weiteren Wege!

Die Spieler Happy Hunter, Haubitze und Aretha
Kontakt: ICQ :
  • Licht wird zu einem Glimmen - Good bye - Ella McNamara(*) - 04.04.2006 20:21:33
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