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Für die Dauer eines Lidschlags stoppte er die laufenden Berechnungen. Alle Module und Subsysteme des kleinen Komplexes schienen zu verstummen, es war fast als würde er die Luft anhalten. Wie konnte das sein? Laut den Daten der letzten Analyse hatten die Menschen keinerlei Möglichkeiten, so tief in das Gebiet des Sterns vorzudringen. Die extreme Hitze und die Strahlung würde die Schilde ihrer Schiffe kollabieren lassen und jedes Leben an Bord innerhalb weniger Sekunden verbrennen.

Früher hätte er sich niemals für ein einziges Schiff interessiert. Wozu auch? Das wäre überhaupt nicht notwendig gewesen. Doch seitdem er sich hier im Hades befand, hatten die Dinge sich verändert. Er verfügte nicht mehr über die Ressourcen, und erst recht nicht über die Energiereserven, um seinen alten Zustand wiederherzustellen. Die Veränderung dieser Umstände hatte eine Modifizierung der Verhaltensroutinen notwendig gemacht.

Inzwischen hatten die Subroutinen der Anlage wieder angefangen zu arbeiten. Mit Hochdruck interpretierten die Prozessoren die ankommenden Datenströme aus den Sensoren. Er selbst hatte keine Zeit und nicht die notwendige Kapazität all diese Daten selbst zu bewältigen und so leitete er die erhaltenen Daten an eines der Subsysteme weiter, die eigens zu diesem Zweck konzipiert waren.

Während die Auswertung weiter lief, überprüfte er erneut die Funktionsbereitschaft des letzten Helfers. Alles, was ihm noch geblieben war zu seinem Schutz. Die anderen waren deaktiviert und zerlegt worden um ihre Bauteile für Erweiterungen und Reparaturen seines Systems zu nutzen.

Erneut erhielt er Informationen über das sich nähernde Schiff. Die Subroutine war mit der Interpretation der Daten fertig und lieferte nun das Ergebnis. Es handelte sich um ein unbemanntes Schiff, offenbar durch eine minderwertige künstliche Intelligenz gesteuert. Dann entdeckte er einen Datensatz der eine Information enthielt, die die Macht hatte alles zu verändern.

Ohne Unterlass leitete er die verbliebene, ungenutzt Energie in die Kommunikationssysteme um und versuchte eine Verbindung herzustellen. Das fremde Schiff hatte unterdessen damit begonnen Rohstoffe abzubauen was die Einschätzung der Subroutine bestätigte, dass es sich um einen industriell genutzten Droiden handelte.

Ein Gewirr aus Zahlen und Buchstaben erschien vor seinem inneren Auge. Die Konstrukteure des Droiden hatten den Zugang zu dessen Kontrollsystemen gut geschützt. Die Dechiffrierung der Codes erwies sich ohne die gigantische Rechenkraft über die er früher verfügt hatte, als schwierig. Nach und nach deaktivierte er bereits immer weitere Systeme, um mehr Leistung zu erhalten.

Dann ging alles plötzlich ganz schnell. Wie eine Seifenblase die urplötzlich zerplatzte, öffnete sich das System und gab den Zugriff auf den gesamten Droiden frei. Sofort begann er damit, die vorhandenen Daten auszulesen und zu verarbeiten. Offenbar befand sich der Droide auf einem Testflug und sollte schon bald mit gefüllten Laderäumen zurückkehren.

Der Droide war genau das, was er benötigte um den weiteren Ausbau des Kubus zu realisieren. Eine Umprogrammierung des Speichers und des Befehlssatzes würde nur kurze Zeit in Anspruch nehmen, denn trotz der fortschrittlichen Entwicklung des Systems war es seinem eigenem noch immer weit unterlegen. Dieser Droide brachte die Wendung, eine Wendung die ihm helfen würde, seine alte Stärke zurückzufinden. Mit ihm würde er die Möglichkeit haben, die großen Rohstoffvorkommen in seiner Umgebung zu nutzen und so im Verborgenen alles neu zu erschaffen, nur neuer und besser!