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Erde – 13.06.2368
Tiroler Alpen auf einer Berghütte


Es war 17Uhr, Camilla hatte gerade zu Abend gegessen und erholte sich noch von den letzten Anstrengungen des heutigen Tages. Die heutige Skitour auf die Sonnenspitze brachte sie auf andere Gedanken. Es gab zuviel „warum“, „weshalb“, „wieso“ in ihrem Kopf.

Sie nahm einen kleinen Schluck von ihrem „Jagertee“, denn ihre Großmutter immer für Sie bereitgestellt hat, sofern sie sich angemeldet hatte. Sie pflegte noch immer, trotz des andauernden Krieges, den Kontakt zu ihrer Familie. Die Kälte begann sich durch die wärmende Jacke zu kämpfen, sodass ihr Körper leicht zitterte. Die doch wärmende Sonne war längst hinter den mit Schnee bedeckten Gipfeln verschwunden. Ein sehr schöner Tag mit wunderbarem Schnee ging heute zu ende. Ihre Augen wanderten Richtung Horizont und bewunderten die dort schon jetzt im dunkelblauen, leicht schwarz werdenden Himmel, funkelnden Sterne.

Mit der herreinbrechenden Nacht, kamen auch all die düsteren Erinerrungen in ihr Hoch. Gute 7 Monate ist es her, als ihr alter Weggefährte, Citec Tacx, in einem Kriegseinsatz tragisch ums Leben gekommen ist. Sie hatte damals schwer mit sich zu kämpfen. Waren sie doch in der Zeit vor und vor allem in dem Krieg immer eine Familie gewesen. Haben sich gegenseitig unterstützt, sei es nun im „Team“ gewesen oder auch privat auf der Erde, bei einem gemütlichen Grillabend. Sie vermisste die guten Steaks die Citec immer vorzüglich grillen konnte. Ein schwerer Schlag für das gesamte „Team“.
Sie hatten sich zusammgesetzt, Krieger, Axel Thunder, Totoo und schließlich auch Camilla und berieten wie es nun weitergehen sollte. Alle hatten gesagt es geht weiter, sie werden niemals aufhören und sich nie zurückziehen. Jetzt nach dem wohl schwersten Schlag, den Verlust ihres Teamleaders, Totoo, hatte sie sich hierher zurückgezogen. Die Einsamkeit, die Ruhe der Berge und nicht zuletzt die wohltunde Art und Weiße ihrer Großmutter, das alles wollte sie nutzen um an sich, an das Team und deren Zukunft nach zu denken.

Die Zerstörung des Menetekels „Advizor“, in der Umlaufbahn Mars, machte allen im Team zu schaffen. Axel fing 1 Tag später eine heftige Schlägerei in einer Bar an, worauf er für 7 Tage in den Knast musste, Krieger war für 2 Tage nicht mehr wiederzufinden, einzig ein Urlaubszettel lag bei ihr. Und da eh keiner mehr da war, machte sie eben auch „urlaub“.

Es zog sie nun endgültig rein ins warme. Langsam stand sie von der Holzbank auf, öffnete die große hölzerne alte Tür und verschloss Sie langsam und mit viel bedacht. Sie schlenderte über den mit Holzdielen verlegten Boden und musste ein paar mal einen Satz machen um nicht auf die kalten Steine zu treten. Es war ein sehr altes Haus, dunkel, überall hingen Felle herum und sie musste grinsen als Sie sich selbst auf einem Bild, neben einem von ihrem Vater erlegten Hirsch sah. Wie alt mag sie da gewesen sein. „Das ist schon so lang her“, raunte sie. Ein griff zur der warmen Decke, die sie sich um sich schlug um sich, gleich drauf an den doch recht heißen Ofen zu kuscheln. Die Decke diente eher als Schutz vor den heißen Wänden des Ofens.

Der Schnee glitzerte im Mondschein. Sie dachte an ihr Schiff, das gerade generalüberholt im Dock stand. Würde sie jemals wieder in den Menetekel steigen? Jemals wieder Krieg führen? Sie war es leid ihrer Kameraden sterben zu sehen, jedoch haben sie auch massive Erfolge gefeiert, ob nun mit oder ohne Unterstützung.


Sie lehnte ihren Kopf an die Wand und schloss die Augen, in Gedanken sah sie Totoo und Citec bei ihrem Glas Weißbier. „Lebt wohl meine Freunde“.