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Er drückte den kleinen Knopf, über dem das Sicherheitsglas schon zurückgeschnappt war. Die Autorisation war ein langwieriger Prozess gewesen, dreifachdoppelte Sicherheitsabfragen, DNA-Tests und Stimmerkennungsprogramme in zahlreichen Variationen. Nun war es vollbracht. Die Warnleuchten der Station liefen seit dem Drücken dauerhaft, die Notbeleuchtung war angegangen. Die Schattenwürfe der roten Intervallleuchten tauchten die mittlerweile stark beschädigte Station in eine gespensthafte Atmosphäre, so etwas in einer Übung oder im konkreten Fall zu sehen war ganz klar etwas ganz anderes. Die Selbstzerstörungsautomatik war genau so programmiert, dass die entscheidenden Zündladungen genau dann explodieren würden, wenn sich die Hülle der Station schon im Auflösungsprozess befand. Für alle würde es so aussehen, als ob die Reste der Station durch Beschuss zerstört worden seien, doch er würde es besser wissen – wieso er diese Programmierung gewählt hatte – er wusste es auch nicht, es schien ihm einfach passend.

Die Evakuierung hatte schon vor Stunden begonnen als die letzten Angriffe die Station durch einen Glückstreffer in die Energiedepots schon fast zum Explodieren gebracht hatten. Mittlerweile befand sich nur noch die Notbesatzung, bestehend aus den Geschützmannschaften, den Schildingenieuren und ihm auf der refugium mercatorum. Hier ging heute also ein Kapitel seines Lebens zu Ende. Er wusste noch immer nicht, wieso die Angriffe auf das Konsortium erfolgten. Aber nein – es war die richtige Entscheidung gewesen sich nicht erpressen zu lassen. Das Konsortium hatte sich schon vom Marquis nicht einschüchtern lassen, wieso sollte es das von diesem Abschaum tun lassen. Er hatte den anderen Ratsmitgliedern zwar seinen Austritt angeboten, in der Hoffnung, KFH würde von Angriffen verschont bleiben, sein Gesuch war aber abgelehnt worden. Anscheinend sahen Xires und Sida es genau wie er – man hatte oft genug nachgegeben. Wenn dieses dann der Untergang sein sollte, dann sollte es so sein. Zudem war es mehr als fraglich, ob sein Austritt etwas gebracht hätte, die Sippenhaftung der Angreifer war ja leider zu Genüge bekannt, zumal einige von ihnen anscheinend starke Persönlichkeitsstörungen hatten, zumindest schloss er das aus den Kommunikationsversuchen mit ihnen.

In der Zwischenzeit hatte sich auch die Notbesatzung auf den Weg zu ihren Schiffen gemacht, die Station war nun fast menschleer.

Es war ihm immer noch ein Rätsel, wie die Station den Angreifern so lange hatte standhalten können. Wäre es bei den Angriffen von BEC geblieben, hätte die Autoreparatur der Station jegliche Schäden auf Dauer beheben können, als sich jedoch DUKE und SBVS dazugesellten, hatte er die Funktion abgeschaltet, ein sinnloses Ressourcenverbrauchen hätte niemandem genützt. Er war stolz auf seine Mannschaft, keiner von ihnen war von der Station geflohen, obwohl er ihnen eine sofortige Reise nach Nikovia City angeboten hatte. Viele wollten selbst nach dem Evakuierungsbefehl bleiben und mussten teilweise von den Sicherheitskräften in die Shuttles gebracht werden.

Das Ertönen der Sirenen ließ ihn aus seinen Gedankengängen aufschrecken. Es war soweit. Zumindest bald, aber vorher hatte er noch etwas zu erledigen.
Er öffnete zum letzten Mal sein Kommunikationsterminal auf der refugium mercatorum. Geübt flogen seine Finger über das Touchdisplay. Nach 30 Sekunden kam die Verbindung zustande.


+f=#F08040.Guten Tag. Nun, Sie können Sie sich vermutlich denken, wieso ich Sie kontaktiere…Ich habe vor mein Leben in Zukunft gezwungenermaßen anders zu gestalten, und ich glaube ich könnte Ihnen von Nutzen sein…

Ein Lächeln glitt über sein Gesicht, in welchem sich ein matter grüner Schein spiegelte…