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es war einmal...

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Kassandra Black[.ƒA.] (*) schrieb am 24-09-2006 20:39:14 : Grosse Ereignisse
Ein schmutziges Hotelzimmer, irgendwo in einem Armenviertel auf dem Maratin. Die Wände sind schäbig und kahl, das Bett ist unordentlich und macht ein alles andere als angenehmen Eindruck, es wirkt hart und unangenehm, die Lacken sind dreckig, beinahe sogar eklig. Zusätzlich füllt noch ein Schrank, dessen eine Türe nur noch von einem Scharnier gehalten wird, das kahle Zimmer. Auf dem Boden vor dem Bett sitzt eine schwarzhaarige Frau, die Beine im Schneidersitz verschränkt. Ihre Körperhaltung wirkt entspannt, sie meditiert, in Gedanken weit fort von dem ungastlichen Ort, an dem sie sich aufhält. Vor ihr liegt ein Blaster auf dem Boden, es scheint fast, als würde sie eine Bedrohung erwarten, doch ihr Körper lässt nicht darauf schliessen, zu entspannt ist ihre Haltung, ihr Atmen lässt ihre Brust sich langsam heben und senken. Ihr Körper ist bis auf ihre Unterwäsche nackt, schimmert leicht im Licht, dass durch die schmutzigen Fenster in den Raum fällt. Ihre Augenlieder sind geschlossen, verdecken die schönen Augen, die sich dahinter verbergen. Auch ihr Gesicht zeigt keine Regung von Angst oder Stress, die Muskeln sind entspannt und locker, geben ihr fast etwas Puppenhaftes, Unwirkliches. Ein kurzes Zucken lässt vermuten, dass etwas sie aus ihrer Meditation gerissen hat und tatsächlich, wenn man genau hinhört, ist das Hallen von leisen Schritten zu hören. Zuviele, um zu einem Pärchen zu gehören, dass sich auf ein Schäferstündchen trifft. Doch Kassandra scheint das nicht zu interessieren, binnen eines Liedschlags entspannt sich ihr Körper wieder, verfällt zurück in die ruhige, meditative Haltung.
Mit einem lauten Klirren zersplittern zwei der Fenster, die beiden Gegenstände, die dafür verantwortlich sind, rollen langsam über den Boden, dicken, stickigen Rauch verbreitend, welcher binnen weniger Augenblicke die Luft erfüllt und zum schneiden dick macht. Kassandras Körper zeigt keine Reaktion, sie verbleibt in ihrer Haltung, die Augen weiterhin geschlossen. Die Eingangstür fällt unter einem lauten Zersplittern mit einem noch lauteren Knall zu Boden, die Luft - inzwischen fast völlig von dem dicken Rauch verdrängt - wird von roten Strahlen durchschnitten, die unbarmherzig ein Ziel suchen und auf Kassandras Stirn sowie ihrer Brust verharren, lassen darauf schliessen, dass die Angreifer über Waffen mit Laserpointern verfügen. In leicht geduckter Haltung eilen mehrere vermummte Gestalten in den Raum, durch den Rauch sind sie nur schemenhaft zu erkennen. Ihre Waffen im Anschlag, umstellen sie langsam Kassandra, während weitere Gestalten durch die Fenster eindringen. Der Blaster liegt weiterhin vor Kassandra, die aber noch immer keine Anstalten macht, sich zu bewegen. Die Augen bleiben geschlossen, auch wenn das rhythmische Heben und Senken ihrer Brust schneller zu werden beginnt und etwas aus dem Tritt gerät. Nachdem sie von den Gestalten vollständig umzingelt ist, wagt sich eine etwas näher an Kassandra heran, die Waffen im Anschlag und direkt auf die halbnackte, am Boden sitzende Frau gerichtet. Mit einem Fuss tritt die Gestalt den Blaster weg von Kassandra, wenige Augenblicke später liegt die Frau auch schon auf dem Bauch, die Arme schmerzhaft auf den Rücken gedreht, ein Knie ins Kreuz gedrückt. Kassandra, die Augen inzwischen geöffnet, kann zweimal ein leises Klicken hören, gleich darauf beginnen die Handschellen auch schon in ihre Handgelenke einzuschneiden. Die Griffe um ihre Arme werden zaghaft gelöst, der Druck auf das Kreuz wird aber aufrecht erhalten und nagelt sie am Boden fest. Aus einem etwas verzerrten Winkel kann Kassandra erkennen, wie eine der Gestalten, die etwas kleiner als die meisten der Anderen ist und bei der es sich, der Figur nach zu schliessen, um eine Frau handeln muss, sich die schwarze Sturmmaske vom Gesicht zieht. Zum Vorschein kommt ein zartes Gesicht, eingerahmt von schwarzen, schulterlangen Haaren, die die Frau durch ein leichtes Schütteln ihres Kopfes aus der Eingezwängtheit unter der Sturmmaske zu befreien versucht. Ihre grünen Augen mustern die Gefangene, während der Rauch sich langsam durch die zerstörten Fenster zu verziehen beginnt. „Bist du Kassandra Black“, spricht die Frau Kassandra schliesslich an. Kassandra wirft einen zornigen Blick zurück, würdigt sie aber keiner Antwort. „Wenn du nicht sprechen willst, dann halt nicht.“ Fuhr die Frau fort. „Ich bin Chantall du Garde, ich weiss nicht, ob du schon von mir gehört hast, falls nicht, ist das auch nicht so schlimm.“ Kassandra verzog noch immer keine Miene, auch wenn ihre Hände aufgrund des abgeschnittenen Blutes langsam begannen, einzuschlafen. „Ich möchte dir ein Angebot von Paolo Rocca, dem Anführer der ƒree Ascent machen. Ich möchten dich in unsere Reihen aufnehmen. Du würdest von uns auf den Shurion gebracht, wo du die Akademie für Raumfahrt besuchst, danach wirst du als Pilotin der ƒree Ascent Ehre machen. Dafür würden wir dich vor Strafverfolgung beschützen, ich denke du weisst, was ich damit meine.“ Chantalls Gesicht wurde inzwischen von einem leichten, etwas gekünstelt wirkenden Lächeln geziert. „Was ist die Alternative“ fragte Kassandra, immernoch auf dem staubigen Fussboden liegend. „Wir übergeben dich den örtlichen Behörden, ich bin mir sicher, dass auf dich ein ordentliches Kopfgeld ausgesetzt ist. Dein Schicksal wird in diesem Fall wohl kaum sehr positiv sein. Ich kenne mich zwar mit den lokalen Gesetzen nicht so gut aus, aber in meiner Heimat steht auf mehrfachen Mord die Todesstrafe und selbst wenn das hier anders ist, eine Frau wie du wird im Gefängnis wohl kaum lange überleben.“ Die Worte waren ohne jede Emotion gesprochen, sondern einfach nur ein sachliches Aufzählen von Tatsachen, weswegen Kassandra nicht daran zweifelte, dass es der Frau sehr ernst war. „Darf ich euch vorher noch ein paar Fragen stellen?“, erkundete sich Kassandra. „Gerne, was möchtest du denn wissen, Kassandra Black.“ „Zuerst einmal, dürfte ich bitte aufstehen, der Boden hier ist nicht gerade der angenehmste Ort für ein Nickerchen.“ Kassandra versucht mit etwas Galgenhumor die Frau auf ihre Seite zu ziehen, um sich so vielleicht den Vorteil zu verschaffen, den sie brauchte, um aus dieser Situation zu entkommen. Auf ein Kopfnicken von Chantall zogen zwei der Gestalten, die immer noch schweigend um die gefesselte Kassandra standen, sie ruppig an den Armen auf die Beine, zum Bett hinüber und warfen sie wie einen Sack voller Wäsche auf das Bett, welches knarrend protestierte. Kassandra landete auf ihren Armen, durch welche sofort ein Schmerz schoss, der sie nur zu sehr an ihre Lage erinnerte. „Jetzt stell bitte deinen Fragen, ich möchte nicht länger hier sein müssen, als nötig“, mahnte sie Chantall. „Wieso ich? Was ist an mir so speziell, dass ihr mich zuerst gefangen nehmt, um mich für eure „ƒree Ascent“ anzuwerben. Was soll das überhaupt sein und wer sagt dir, dass ich Pilotin werden will?“, fragte Kassandra, während sie versuchte, sich trotz der auf den Rücken geketteten Hände auf dem Bett aufrecht hinzusetzten. „Zu deiner ersten Frage“, begann Chantall „du erinnerst mich auf eine gewisse Art an mich, als ich noch jünger war. Ich war selbst ein junges Ding ohne Zukunft, lebte in einem Ghetto auf dem Maratin, doch eines Tages kam ein Mann und holte mich aus diesem Ghetto raus, um auf seinem Schiff zu dienen.“ Chantalls Gesicht schien sich zu verfinstern, während sie diese Worte sprach, ihre Stimme begann, leicht ins Stocken zu geraten. Es musste ein schwerer Stein auf ihrer Seele liegen und dieser Mann schien der Grund dafür zu sein. Kassandra sog diese Information, zwar ungesprochen, doch durch Chantalls Körpersprache ungewollt gewährt, in sich auf. Dies schien der Schwachpunkt ihrer Häscherin zu sein. Chantall sog geräuschvoll etwas Luft ein und fuhr nach einer kurzen Pause fort. „Zu deinen weiteren Fragen, die ƒree Ascent ist ein Clan, doch darüber hinaus ist sie mehr, es ist eine Zuflucht für die, die sich nach Frieden sehnen, die den Schmerz ihrer Vergangenheit vergessen wollen, die, denen das Leben und das Glück nicht hold waren. Leute wie du und ich. Ich gebe dir nun eine Minute, dich zu entscheiden, für oder gegen uns. Jede Entscheidung hat ihre Vor- und Nachteile.“ Chantalls Züge waren nun kalt wie die eines Henkers, der sein Opfer nach den letzten Worten fragte, während er bereits das Schafott vorbereitete. „Also habe ich die Wahl zwischen der Sklaverei bei deinem Clan oder dem Tod im Gefängnis“, fragte Kassandra. Ihre Stimme hatte sämtliche Stärke und Leben verloren, hier sprach ein verängstigtes Kind, dass nach einer Dummheit die Strafe seiner Eltern erwartete und nicht die starke Frau, als die sich Kassandra gerne ausgab. Chantall schüttelte traurig den Kopf. „Nein, du hast die Wahl zwischen einem Leben unter den Regeln und der Weisheit von Paolo Rocca, es stünde dir frei, zu entscheiden, wie du dein Leben gestalten würdest, solange du dich an einige simple Regeln halten würdest. Oder aber du entscheidest dich für das Leben, dass du jetzt hast, du würdest weiter Männer in Discos aufreissen und dann ermorden. Bis irgendwann einer schneller ist und dich erwischt, natürlich immer unter der Voraussetzung, dass du jemals aus der Haft zurückkehrst. Entscheide dich für oder gegen uns, es liegt bei dir.“ „Dann wähle ich das Leben.“ Kassandras Antwort kam aus ihr herausgeschossen, ehe sie sich klar wurde, dass sie sich gerade an Chantall verkauft hatte. „Dann gehen wir.“ Chantalls Worte waren wohl eher an ihre Helfer denn an Kassandra gerichtet, die Vermummten schulterten ihre Waffen, zwei packten Kassandra bei den Armen und zogen sie auf die Beine. „Du verstehst, dass ich auf Nummer sicher gehen muss und du daher gefesselt bleiben wirst.“ Kassandra nickte Chantall zu und liess sich von den Vermummten aus dem Zimmer führen. Mit auf den Rücken gefesselten Händen begab sie sich in ihre Zukunft. Was auch immer sie erwarten sollte.
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