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es war einmal...

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Takeo Yamagashi [RAK] schrieb am 25-03-2007 19:22:45 : Erster Schritt
upic
Verdammt, schoss es ihm durch den Kopf. Wieso konnte ich nicht daran denken.

Jetzt musste er folglich ohne sein Notfallpaket von kleinen Gebeten abreisen und sein neues Leben beginnen.

Er nahm sich fest vor, sich von seiner Amme einige Ausgesuchte zuschicken lassen. Im heutigen Zeitalter war selbst diese steinalte Frau in der Lage, einen Kommunikator zu bedienen und er hatte ihr gesagt, wo er zu erreichen war.

Als der den langen Gang zum Schiffshangar ging kam er an vielen Leuten vorbei. Nach all den Jahren der Schmähungen und Hänseleien bemerkte er es nicht mehr, dass ihn die Menschen anstarrten.

Ja, er war im herkömmlichen Sinne keine Schönheit. Seine Eltern sind bei einem der zahlreichen Angriffe auf den Mars ums Leben gekommen. Ihn selbst hatten die Helfer einige Tage nach dem Unglück mit Verbrennungen des zweiten Grades aus den Trümmern des Wohnhauses gezogen, wo er und seine Eltern sowie seine Geschwister und einige andere Familien gewohnt haben.

Da er nicht aus reichen Verhältnissen kam. konnte er sich mit den neuen Bedingungen, unter denen er zu seiner Amme kam, nur schwer abfinden. Dieser Reichtum: ein eigenes Zimmer, ein großes Bett, weiches Bettzeug und genug Essen für alle. Die Gewöhnung ging jedoch schneller, als er am Anfang vermutete.

Jetzt, mit seinen 27 Jahren, konnte er sich nicht mehr so genau an die ersten Jahre bei seinen Zieheltern erinnern. Doch die ersten Eindrücke, die er als damals dreijähriger, gerade aus dem Krankenhaus entlassene Junge, sammelte, nährten ihn bis heute.

Nagi ist seine Mutter geworden. An seine eigene konnte er sich nicht mehr erinnern. Er kannte sie nur aus den Erzählungen und all den Aufzeichnungen, die man bei den öffentlichen Verzeichnissen jeglicher Art einsehen konnte. Sie und sein Vater haben sich für ihre vier Kinder aufgeopfert, damit diese eine Schuldbildung erhalten, die ihnen selber verwehrt war. Nur leider konnten sie selber den Erfolg ihrer Kinder, oder genauer: ihres einzigen noch lebenden Kindes, nie stolz bewundern.

Nagi war eine Amme, die sich kranken und misshandelten Kindern annahm. Sie und ihr Mann ersetzten ihnen die Mutter. Dies war jedoch nur möglich, da sie beide aus reichen Familienclans stammten und auf Grund der gegenseitigen Reichtümer miteinander verheiratet wurden zum Wohle der Familien.

Sie selber haben nach und nach zueinander gefunden, jedoch nie eigene Kinder gekriegt und auch nicht gewollt. Sie hatten sich beider guten Sache verschrieben.


Takeo lächelte leicht. Im Vorbeigehen sah er sein Spiegelbild in den blankgeputzten Metallwänden der Station. Sein Lächeln war verzerrt, seine Gesichtshaut vernarbt, seine Augenbrauen und Wimpern waren nie wieder nachgewachsen. Doch konnte er seine asiatische Herkunft nicht verleugnen. Seine Augen waren das markanteste Merkmal an seinem Äußeren. Sie waren stahlgrau und mandelförmig. Sein Haupthaar hatte sich nach mehreren Jahren wieder dazu entschlossen zu wachsen und so fiel ihm nun beständig ein Vorhang aus glatten dicken schwarzen Haaren ins Gesicht. Er nutzte dies um seine Narben zu verdecken und anderen Menschen seinen Anblick zu ersparen.

Auf Grund seiner Abstammung war er kleinwüchsig. Nicht mehr als 170 cm groß. Die meisten Frauen schreckte schon sein geringer Wuchs ab. Geschweige denn sein Gesicht. Er hatte sich mit den Jahren an den erschrockenen und manchmal auch angewiderten Gesichtsausdruck in ihren Augen gewöhnt, wenn sie ihm von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden.

Als er im Hangar ankam, fragte er den wachhabenden Mann der Sicherheit, welches dieser Schiffe den seines sei, und dieser verwies ihn ohne großes Federlesen auf den Jäger in der Mitte des Hangars.

Takeo schaute auf sein Pad und registrierte, dass das Schiff einige Schrammen und Dellen aufzuweisen hatte. Das kommt davon, wenn man es von jemandem übernimmt, schoss es ihm durch den Kopf. Ein niegelnagelneues Schiff hatte er nicht erwarten können.

Backbords und steuerbords stand in großen giftgrünen Lettern "RAK".

Also gut, sollte er also in diese vorgefertigten Fussstapfen treten und sich so sein eigenes neues Leben erkämpfen.

Er wollte dies tun. Gerne.

Und so stieg er die Treppe, die sich nach seiner Identifizierung auftat, hinauf und begann, sich das innere des Jägers nach seinem Geschmack einzurichten.

Er wollte keine Überbleibsel seines Vorgängers. Oder seiner Vorgängerin, hierin finden. Es sollte seines sein.

Sein Reich. Sein Leben. Seine Chance.
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